Die FIT/One Würzburg Baskets sind zurück im Rennen um die Playoffplätze der easyCredit BBL: Das Team von Headcoach Sasa Filipovski hat zum Abschluss des 28. Spieltags den Tabellenzweiten ratiopharm ulm vor knapp 3000 Zuschauenden in der tectake ARENA mit 89:72 (44:31) besiegt und damit im 15. Heimspiel gegen die Ulmer den vierten und mit Abstand höchsten Heimsieg eingefahren. Schlüssel zum Erfolg war die Überlegenheit an den Brettern: Die Baskets ließen in den ersten drei Vierteln keinen einzigen Offensivrebound der Gäste zu und erzielten selbst 20 Punkte aus zweiten Chancen.
Damit konnten sie sich bereits in der ersten Halbzeit zweistellig absetzen und den dritten Heimsieg in Folge gegen ratiopharm ulm nach der Pause in einer Turnhöllen-Partie mit echter Playoffatmosphäre souverän über die Zeit bringen. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft, hart gespielt und gebissen in der Defense“, sagte Bazoumana Koné hinterher live bei Dyn. Er erzielte elf Punkte in nur dreizehn Minuten Spielzeit und war einer von sechs Würzburger Spielern mit zweistelliger Punkteausbeute, allen voran Jhivvan Jackson mit 17 Zählern, zehn davon im letzten Viertel.
Die Atmosphäre in der an einem Osterferien-Montagabend fast ausverkauften tectake ARENA erinnerte spätestens ab dem von Owen Klassen gewonnen Sprungball an die beiden Heimspiele im Viertelfinale der vergangenen Saison, die die Baskets jeweils in der Crunchtime mit drei Punkten Unterschied gegen Ulm gewinnen und ins Halbfinale einziehen konnten. Zuvor hatten die Gäste aus Schwaben seit dem easyCredit BBL-Halbfinale 2012 elf Begegnungen in Folge in der Turnhölle gewonnen.
In den ersten knapp sieben Minuten des Spiels war es ein Kampf auf Augenhöhe mit fünf Führungswechseln: Der brasilianische Center Marcio Santos traf die ersten beiden Ulmer Dreier, auf Würzburger Seite hielten zunächst Owen Klassen, Davion Mintz und Kapitän Zac Seljaas (9 Punkte/2 Dreier im ersten Viertel) dagegen.
In der Verteidigung setzte Lukas Wank in der Anfangsphase gleich mehrere Ausrufezeichen mit einem Ballgewinn, einem geblockten Korblegerversuch von Marcio Santos. Der Würzburger Verteidigungsminister holte im ersten Viertel vier der fünf Würzburger Offensivrebounds, die seine Teamkollegen zu sechs Punkten nutzen konnten. Ulm gelang im ersten Abschnitt kein einziger Offensivrebound, was sich auch im weiteren Spielverlauf fortsetzen und als die spielentscheidende Statistik erweisen sollte.
Beim Spielstand von 16:16 in der 7. Minute nach einem Dreier des 18-jährigen Franzosen Noa Essengue war es ebenfalls Lukas Wank, der den Ulmer 6:0-Lauf umgehend stoppte und die FIT/One Würzburg Baskets mit einem Dreier erneut (und zum letzten Mal) in Führung warf (19:16, 8. Minute). Mike Lewis II traf im nächsten Angriff bereits den fünften Drei-Punkte-Wurf der Hausherren, das erste Viertel endete kurze Zeit später beim Spielstand von 24:19.
Im zweiten Abschnitt konnten sich die Baskets dank ihrer harten und konzentrierten Verteidigung weiter absetzen. Ulm bekam kaum einen guten Wurf aus dem Spiel heraus, traf nur zwei davon und erzielte sieben seiner zwölf Punkte im zweiten Viertel von der Freiwurflinie.
Zwar kämpften sich die Gäste durch einen Dunk von Noa Essengue zunächst auf 24:23 heran (12. Minute), die Hoffnung ihrer mitgereisten Fans auf ein Comeback hielt aber nicht lange. Nach einem technischen Foul gegen Jhivvan Jackson vergab sein Landsmann Alfonso Plummer die Chance zum Ausgleich an der Freiwurflinie, dann leitete Baskets-Youngster Hannes Steinbach mit einem Dunk die vorentscheidende Phase der Partie ein.
In den folgenden 76 Sekunden zog Bazou Koné gleich dreimal hintereinander erfolgreich zum Ulmer Korb, und Aubrey Dawkins vollendete den Würzburger 10:0-Lauf mit einem blitzsauberen Sprungwurf zum Spielstand von 34:23 nach fünfzehn Minuten.
Bis zum Seitenwechsel konnten die Baskets gegen die favorisierten Ulmer ihren Vorsprung auf 44:31 ausbauen: Dank acht Offensivrebounds und zwölf Ulmer Ballverlusten hatten sie bereits in der ersten Halbzeit sechzehn Würfe mehr aus dem Spiel heraus, die sie noch dazu deutlich besser trafen als ihre Gegenspieler, die von der Freiwurflinie einen noch höheren Rückstand verhindern konnten.
Im dritten Viertel hielt Ulm besser dagegen und startete mit einem Marcios-Dunk und einem Korbleger von Tobias Jensen in die zweiten Halbzeit (44:35, 21. Minute). Dann holte Lukas Wank seinen fünften Offensivrebound, Davion Mintz traf einen Dreier, und die Baskets waren wieder voll da und ließen im weiteren Verlauf des Spiels mit viel Selbstvertrauen und Intensität keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer das Parkett als Sieger verlassen würde.
Auf jede erfolgreiche Aktion der Ulmer gab es umgehend die passende Antwort, im letzten Viertel häufig durch Jhivvan Jackson. Der Baskets-Topscorer sorgte zusammen mit Hannes Steinbach und Mike Lewis II zunächst dafür, dass der Vorsprung nicht kleiner wurde als acht Punkte (67:59, 32. Minute). Knapp drei Minuten vor dem Ende traf er am Ende der nächsten starken Würzburger Phase seinen dritten Dreier, durch den die Partie beim Spielstand von 87:67 nach einem 20:8-Lauf der Baskets endgültig entschieden war.
Weiter geht es für die FIT/One Würzburg Baskets am Karsamstag um 20 Uhr mit dem nächsten Playoff-Duell bei RASTA Vechta (live bei Dyn). Vier Tage später ist ALBA BERLIN zum Nachholspiel des 11. Spieltags in der tectake ARENA zu Gast (Mittwoch / 23. April / 20 Uhr), am darauf folgenden Samstag (26. April / 18:30 Uhr) geht es in der Turnhölle gegen die Telekom Baskets Bonn.
FIT/One Würzburg Baskets - ratiopharm ulm 89:72
(24:19, 20:12, 20:23, 25:18)
Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 17 Punkte/3 Dreier, Zac Seljaas 14/3, Bazoumana Koné 11/1, Mike Lewis II 11/3, Hannes Steinbach 10, Davion Mintz 10/1, Lukas Wank 9 (8 Rebounds), Owen Klassen 3, Aubrey Dawkins 2, Fabian Bleck 2.
Top-Performer Ulm:
Karim Jallow 12, Alfonso Plummer 10/2, Ben Saraf 9, Noa Essengue 9/1.
Key Stats:
Offensivrebounds: Würzburg 13 - Ulm 3
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 20 - Ulm 2
Assists: Würzburg 17 - Ulm 13
Stimmen zum Spiel
Bazoumana Koné, FIT/One Würzburg Baskets:
„Ich hoffe, dass wir inzwischen ein Angstgegner von Ulm sind, in letzter Zeit klappt es zuhause gegen sie ziemlich gut. Unsere Coaches haben aber auch wieder einen sehr guten Job gemacht, wir hatten ein paar Tage Zeit und waren sehr gut auf sie vorbereitet. Ich denke, wir haben heute wirklich ein sehr geiles Spiel gemacht. Wir haben von der ersten nis zur letzten Sekunde gekämpft, hart gespielt und gebissen in der Defense, das sieht man auch an den Fouls. Das war heute auf jeden Fall ein Spiel mit Playoff-Stimmung. Die Liga ist super eng, jedes Spiel ist wirklich wichtig. Deswegen ist es umso besser, dass wir heute gegen so eine starke Mannschaft wie Ulm gewonnen haben.“
Hannes Steinbach, FIT/One Würzburg Baskets:
„Die Liga ist im Moment wirklich so eng wie noch nie, jeder Sieg ist sehr wichtig. Die Atmosphäre war heute wie bei einem Playoffspiel. Wenn wir komplett sind, sind wir eine sehr starke Mannschaft. Es wäre wichtig, nach der Hauptrunde eine Woche Pause zu haben und nicht sofort Play-ins zu spielen. Es ist im Moment manchmal schwierig, mich auf meinen Job zu konzentrieren,. Aber wenn ich hier zusammen mit meinen Teamkollegen bin und in dieser Atmosphäre spiele, ist alles gut.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir konnten nach einer langen Zeit, in der wir zwei Spiele pro Woche hatten und viel reisen mussten, endlich trainieren und uns eine Woche lang auf dieses Spiel vorbereiten. Ulm hat wirklich eine fantastische Mannschaft mit sehr viel Talent, ist hervorragend gecoacht und spielt einen sehr guten Basketball. Deswegen bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben sehr stark verteidigt und im Angriff den Ball sehr gut verteilt. Wir haben sieben Spieler mit neun oder mehr Punkten, jeder hat zu diesem Sieg beigetragen. Alle haben auch konzentriert verteidigt und stark beim Rebound gearbeitet. Trotzdem ist das nur ein Sieg, wir haben noch sechs wichtige Spiele vor uns. Vielen Dank wieder einmal an unsere fantastischen Fans, die uns an einem Montagabend unglaublich laut unterstützt haben. Wir brauchen sie auch in den letzten drei Heimspielen gegen Berlin, Bonn und Heidelberg. Die ganze Liga muss wissen, dass unsere Arena die lauteste Halle der ganzen Liga ist.“
Ty Harrelson, Headcoach ratiopharm ulm:
„Die Atmosphäre hier war großartig, Glückwunsch an Würzburg zum Sieg. Im Endeffekt haben sie uns an den Brettern dominiert und wir hatten viel zu viele Ballverluste. Basketball ist manchmal ein sehr einfaches Spiel. 13 Würzburger Offensivrebounds sind einfach zu viel. Wir waren darauf vorbereitet, haben es aber heute nicht hinbekommen. Ich wünsche Würzburg weiterhin viel Glück. Wir müssen uns jetzt auf unser nächstes Spiel fokussieren.“