VIERTER SIEG IN FOLGE: BASKETS GEWINNEN 70:69 GEGEN BERLIN

Die FIT/One Würzburg Baskets haben durch einen Sieg im Nachhol-Heimspiel gegen ALBA BERLIN den Sprung auf Platz fünf der Tabelle der easyCredit BBL geschafft: In einer von der ersten bis zur letzten Sekunde engen und spannenden Partie vor 3059 Zuschauenden in der tectake ARENA setzte sich die Mannschaft von Headcoach Sasa Filipovski am Mittwochabend mit 70:69 (39:35) gegen das EuroLeague-Team aus der Bundeshauptstadt durch. Es war eine hart umkämpfte und intensive Begegnung auf Playoff-Niveau mit 18 Führungswechseln, keines der beiden Teams konnte sich deutlicher als sechs Punkte absetzen.

In den letzten drei Minuten egalisierte Berlin den Spielstand durch starke Verteidigung und vier Punkte in Folge (69:69), bevor Davion Mintz 1,6 Sekunden vor dem Ende live bei Dyn den entscheidenden Freiwurf zum vierten Würzburger Sieg in Folge traf. „Es war ein enges Spiel mit wenigen Punkten. Wir haben hart gekämpft und unser Herz auf dem Feld gelassen“, sagte Sasa Filipovski. Topscorer der Partie waren Mike Lewis II (22 Punkte/3 Dreier) und Davion Mintz (20/3). Weiter geht es für die FIT/One Würzburg Baskets bereits an diesem Samstag um 18:30 Uhr mit dem nächsten Heimspiel in der Turnhölle gegen die Telekom Baskets Bonn.

Mehr als ein Sieg in einer Saison gegen ALBA BERLIN - das ist den FIT/One Würzburg Baskets erst einmal gelungen: Bei ihrer easyCredit BBL-Premiere in der Spielzeit 2011/2012, als sie als Aufsteiger nicht nur das Hauptrundenheimspiel, sondern auch die Viertelfinalserie gegen den Meisterschaftsfavoriten gewinnen konnten. Beide Spiele in der Hauptrunde gewonnen und damit auch den direkten Vergleich geholt zu haben - das ist Neuland für die Baskets. ALBA BERLIN wurde 1990 gegründet, hat 22 nationale Titel gewonnen und in seinen 35 Bundesliga-Spielzeiten noch nie die Playoffs verpasst. Die schlechteste Platzierung war bisher zweimal Rang sechs nach der Hauptrunde.

Baskets-Headcoach Sasa Filipovski musste am Tag vor dem Spiel zwei Hiobsbotschaften verkraften: Owen Klassen fiel mit einer Oberschenkelverletzung aus, Jhivvan Jackson, der beim 84:80-Erfolg in Berlin vor einem Monat 39 Punkte erzielt hatte, knickte beim Abschlusstraining um und war ebenfalls zum Zuschauen verurteilt. Ihre Kollegen zeigten sich davon unbeeindruckt, rückten als Team noch enger zusammen und lieferten den Albatrossen mit einer vom Sprungball an extrem lauten Turnhölle im Rücken einen harten und physischen Kampf auf Augenhöhe. Nach zuletzt drei Siegen in Folge, darunter der 89:72-Heimsieg gegen ratiopharm ulm, war das Selbstvertrauen der Baskets-Spieler in jeder Phase des Spiels zu spüren.

Für Owen Klassen rückte Routinier Fabian Bleck in die Startformation. Mike Lewis II dürfte als Jackson-Vertreter in seinem 41. Saisonspiel zum ersten Mal von Beginn an aufs Parkett  und verwandelte nach einem Foul beim Dreier seine drei Freiwürfe zur ersten Würzburger Führung. In der 6. Minute traf Lewis einen Dreier zum 10:9, eine Minute später zwei weitere Freiwürfe zum 12:9. Am Ende des ersten Viertels lagen die Gäste aus Berlin knapp mit 16:17 vorne, hatten aber im Gegensatz zu den Gastgebern (5/5) bereits drei Chancen an der Freiwurflinie liegen gelassen - ein Trend, der sich im weiteren Spielverlauf fortsetzen sollte.

Schön herausgespielte Wurfchancen waren angesichts der intensiven Verteidigungsarbeit auf beiden Seiten auch in den folgenden dreissig Spielminuten Mangelware. Im zweiten Abschnitt übernahm Davion Mintz im Angriff die Verantwortung, traf drei Dreier und erzielte 12 Punkte. Weil die Baskets außerdem ihre Offensivrebounds effizienter als die Gäste nutzten (9 Punkte aus zweiten Chancen im zweiten Viertel) und häufiger an die Freiwurflinie kamen, lagen sie beim Seitenwechsel mit 39:35 vorne.

Auch im dritten Viertel gelang es den Baskets zunächst, die Gäste auf Distanz zu halten. Zac Seljaas und Mike Lewis II (9/9 von der Freiwurflinie) stellten den Spielstand mit vier erfolgreichen Freiwürfen in der 25. Minute auf 49:43 - die höchste Würzburger Führung des Spiels. Die Berliner reagierten mit noch mehr Intensität in der Verteidigung und lagen in der 30. Minute ihrerseits mit sechs Zählern vorne (52:58).

Acht ihrer 23 Punkte im dritten Abschnitt erzielten die Hauptstädter von der Freiwurflinie, verwarfen aber auch sieben weitere Freiwürfe, so dass Mike Lewis II und Max Ugrai mit zwei Drei-Punkte-Würfen kurz vor und kurz nach der letzten Viertelpause den Spielstand wieder ausgleichen konnten (58:58). Drei weitere Dreier durch Lewis und zweimal Baskets-Kapitän Zac Seljaas brachten nicht nur die Führung zurück auf Würzburger Seite (67:63, 37. Minute), sondern auch die Stimmung in der Halle endgültig zum Kochen.

Davion Mintz stellte den Spielstand kurze Zeit später mit zwei Freiwürfen auf 69:65. Dann zogen die Berliner, die im Schlussabschnitt wegen einer Verletzung auf Spielmacher Martin Hermannsson verzichten mussten, noch einmal die Daumenschrauben an und ließen drei Minuten lang keine Würzburger Punkte zu. Sie erzielten in dieser Phase die zum Ausgleich nötigen vier Zähler, ließen aber auch zwei weitere Punkte an der Freiwurflinie liegen.

Sasa Filipovski nahm vor den verbleibenden 20,6 Sekunden eine Auszeit, Davion Mintz spielte erst die Uhr herunter, zog dann zum Korb und wurde mit 1,6 Sekunden auf der Uhr von Yanni Wetzell gefoult. Mintz traf den ersten Freiwurf zur 70:69-Führung, warf den zweiten dann absichtlich an den Ring und machte damit den Deckel drauf auf den dritten Würzburger Sieg in Folge gegen ALBA BERLIN. 
 

FIT/One Würzburg Baskets - ALBA BERLIN 70:69
(16:17, 23:18, 16:23, 15:11)


Für Würzburg spielten:
Mike Lewis II 22 Punkte/3 Dreier, Davion Mintz 20/3, Zac Seljaas 10/2, Hannes Steinbach 8 (10 Rebounds), Lukas Wank 4, Max Ugrai 3/1, Calvin Wishart 2, Bazoumana Koné 1, Fabian Bleck, Aubrey Dawkins.

Top-Performer Berlin:
Justin Bean 15/1 (6 Rebounds), Matt Thomas 11, Tim Schneider 10/3 (9 Rebounds), Malte Delow 8/2.


Key Stats:
Freiwurfquote: Würzburg 88 Prozent - Berlin 55 Prozent
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 15 - Berlin 5

 

Stimmen zum Spiel

Mike Lewis II, FIT/One Würzburg Baskets:
„Jhivvan und Owen sind beide sehr wichtig für uns, aber wir haben ohne sie trotzdem mit Selbstvertrauen gespielt. Wir wollten gut rebounden und Berlin nicht ins Laufen kommen lassen, denn dann sind sie nur schwer zu stoppen. Das haben wir die meiste Zeit auch gemacht und damit das Spiel gewonnen.“

Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Ich bin sehr stolz darauf, wie meine Spieler zusammengehalten und darauf reagiert haben, dass mit Jhivvan und Owen zwei Starter verletzt ausgefallen sind. Wir haben sehr hart um jeden Ball gekämpft und unser Herz auf dem Feld gelassen. Es war ein enges Spiel mit wenigen Punkten, dass wir am Ende knapp gewinnen konnten. Es ist großartig, dass unsere Fans uns wieder so fantastisch unterstützt haben, obwohl es kein Spiel am Wochenende war. Ich hoffe, dass unsere verletzten Spieler bald wieder dabei sind, damit wir die Hauptrunde in den letzten vier Spielen so stark wie möglich beenden können.“

Pedro Calles, Headcoach ALBA BERLIN:
„Es ist immer schwierig, in dieser Halle und vor diesen Fans zu spielen. Ich möchte zunächst Würzburg zum Sieg gratulieren. Es war von Anfang bis zum Ende ein enges Spiel. Würzburg hatte vor dem Spiel Probleme, weil ihnen zwei wichtige Spieler gefehlt haben. Wir haben während des Spiels ähnliche Probleme bekommen. Also mussten beide Teams mit diesem Handicap klarkommen. In so einem engen Spiel machen Kleinigkeiten den Unterschied aus. Das war heute bei uns unglücklicherweise die Freiwurfquote.“

FOTO: studiozudem.de / Viktor Meshko