Zum Abschluss des 9. easyCredit BBL-Spieltags haben die Würzburg Baskets erneut ihre Auswärtsstärke unter Beweis gestellt: Der verdiente 88:72-Erfolg beim SYNTAINICS MBC war bereits der dritte deutliche Erfolg in einer fremden Halle. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit beendeten die Unterfranken die Siegesserie der Gastgeber mit viel Konzentration und Intensität in der Verteidigung und einer deutlichen Steigerung im Angriff. Eine zweistellige Führung nach dem dritten Viertel (54:64) konnten die Würzburg Baskets im Schlussabschnitt auf 19 Punkte ausbauen und damit frühzeitig für die Entscheidung sorgen.
„In der ersten Halbzeit haben wir noch viele Fehler gemacht, in der zweiten Halbzeit waren wir dann sehr fokussiert und haben unseren Gameplan gut umgesetzt“, sagte Headcoach Sasa Filipovski: „Wir haben den Ball gut verteilt und viele Spieler haben gepunktet.“ Gleich fünf Würzburger trugen sich zweistellig in die Scorerliste ein, Baskets-Spielmacher Otis Livingston legte vor 1.900 Zuschauenden in der Stadthalle Weißenfels ein statistisches „Double-Double“ aus 16 Punkten und 11 Korbvorlagen auf.
Die elf Assists sind ein neuer BBL-Bestwert für den 27-jährigen US-Amerikaner, und noch ein weiterer Spieler stellte am Montagabend einen persönlichen Rekord auf: Die 16 Zähler von Max Ugrai sind seine bisher beste Punktausbeute im Trikot der Würzburg Baskets (80 Spiele in der BBL und im BBL Pokal). Den ersten wichtigen offensiven Akzent setzte aber eine anderer: Nachdem die Gastgeber im heimischen Wolfsbau ihre ersten drei Dreier getroffen und schnell mit 11:1 in Führung gegangen waren (3. Minute), leitete Javon Bess mit einem Drei-Punkte-Treffer die Wende ein. Sein zweiter Dreier brachte nur wenige Minuten später den 15:15-Ausgleich, und am Ende eines ausgeglichenen ersten Viertels sorgte Isaiah Washington mit einem Korbleger mit der Sirene für eine knappe 22:24-Führung der Würzburg Baskets.
In Abschnitt Nummer zwei lief es genau anders herum: Diese Mal konnten sich die Gäste absetzen (26:32, 15. Minute), dann kamen die Wölfe zurück und konnten dank eines Buzzerbeaters von Spielmacher Diante Baldwin von der Dreierlinie mit einer knappen 39:37-Führung in die Kabinen gehen. Vor allem die neun Offensivrebounds der Hausherren in den ersten zwanzig Minuten dürften Baskets-Headcoach Sasa Filipovski nicht gefallen haben, der die Halbzeitpause zu einer längeren Aussprache mit seinem Team nutzte - erst ganz kurz vor Beginn des dritten Viertels kamen die Würzburger Spieler wieder aus der Kabine.
Sie verteidigten fortan deutlich konzentrierter, gestatteten dem SYNTAINICS MBC nach dem Seitenwechsel nur noch einen einzigen Offensiv-Rebound und spielten im Angriff über weite Strecken deutlich ruhiger und geduldiger und mit guter Ballbewegung. Nach den ersten hundert Sekunden des dritten Abschnitts nahm MBC-Headcoach Predrag Krunic bereits seine erste Auszeit der zweiten Halbzeit, nachdem die Baskets zwei schön herausgespielte Dreier getroffen hatten und mit 41:45 in Führung gegangen waren.
Den Würzburger 13:0-Lauf zur ersten zweistelligen Führung in der 24. Minute konnte Krunic damit allerdings nicht verhindern. Nach einem der zwölf Baskets-Ballgewinne erhöhte zunächst Javon Bess im Fastbreak auf 41:47, dann traf Zac Seljaas in der vorentscheidenden Sequenz der Partie nach einem unsportlichen und einem technischen Foul von Stephon Jelks erst die fälligen drei Freiwürfe zum 41:50 und anschließend nach dem nächsten Steal durch Isaiah Washington auch noch den Dreier zum 41:53. Die Wölfe konnten den Zwölf-Punkte-Rückstand danach zwar schnell wieder halbieren (49:55, 26. Minute), nach einer Filipovski-Auszeit und dem nächsten Korbleger von Isaiah Washington mit ablaufender Viertel-Uhr war der Abstand am Ende des dritten Abschnitts aber wieder zweistellig (54:64).
Die Hausherren steckten nicht auf und kämpften sich auch in den ersten Minuten des vierten Viertels noch einmal auf 62:68 heran. Filipovski nahm daher sieben Minuten vor dem Ende eine weitere Auszeit und erinnerte sein Team mit Erfolg an den Gameplan: Zwei Dreier von Isaiah Washington und Zac Seljaas leiteten den nächsten 14:1-Zwischenspurt ein, mit dem die Würzburg Baskets die Partie eindgültig entscheiden konnten (63:82, 37. Minute).
Weiter geht es für die Filipovski-Schützlinge bereits in vier Tagen: Zum Start in den Dezember und den 10. BBL-Spieltag ist am Freitagabend um 20 Uhr mit Aufsteiger RASTA Vechta das Überraschungsteam der Liga in der tectake ARENA zu Gast, Tickets aller Kategorien sind im Online-Shop erhältlich. Beim Duell mit dem Tabellendritten der easyCredit BBL wird auch Center Amadou Sidibe weiterhin zum Aufgebot der Würzburg Baskets gehören: Der ursprünglich bis Ende November laufende Vertrag mit dem WM-Teilnehmer wurde (mit Ausstiegsoption) bis Saisonende verlängert.
SYNTAINICS MBC - Würzburg Baskets 72:88
(22:24, 17:13, 15:27, 18:24)
Für Würzburg spielten:
Zac Seljaas 18 Punkte/3 Dreier, Isaiah Washington 18/2, Max Ugrai 16/2, Otis Livingston II 16/2 (11 Assists/3 Steals), Javon Bess 10/2 (7 Rebounds), Owen Klassen 5, Darius Perry 3, Collin Welp 2, Felix Hoffmann.
Top-Performer Weißenfels:
Johnathan Stove 13/1, Diante Baldwin 13/3 (6 Assists), Chris-Ebou Ndow 12/3, Vince Edwards 7/1 (8 Rebounds).
Key Stats:
Fastbreak-Punkte: Würzburg 16 - MBC 11
Ballgewinne: Würzburg 12 - MBC 4
Freiwürfe: Würzburg 17 von 19 (89 Prozent) - MBC 6 von 8 (75 Prozent)
Stimmen zum Spiel
Zac Seljaas, Würzburg Baskets:
„Wir hatten nach der knappen Niederlage zuhause gegen Ulm eine gute Trainingswoche. Auswärts ist es immer schwierig, dieser Sieg ist wichtig für uns. Basketball ist ein physisches Spiel, bei der Szene mit Stephon Jelks war ich wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber so etwas muss man schnell abhaken und sich sofort auf die nächste Aktion konzentrieren. Dieser Sieg sollte uns Selbstvertrauen geben, wir brauchen diese Siegermentalität.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Ich freue mich für meine Spieler für diesen Sieg. Wir sind mit viel Respekt in die Partie gegangen, denn der MBC hat zuletzt in Berlin sehr stark gespielt und wir haben hier in der letzten Saison ziemlich hoch verloren. In der ersten Halbzeit haben wir noch viele Fehler gemacht, in der zweiten Halbzeit waren wir dann fokussiert und haben unseren Gameplan gut umgesetzt. Wir haben den Ball gut verteilt, viele Spieler haben gepunktet. Jeder einzelne Sieg ist wichtig für uns, denn wir haben nur zehn Spieler.“
Predrag Krunic, Headcoach SYNTAINICS MBC:
„Glückwünsch an die Würzburger. Sie haben den Sieg verdient, weil sie heute schlicht und einfach besser gespielt haben. Wir haben in der Verteidigung nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Und in der Offensive haben wir keine guten Entscheidungen getroffen.“