SPIEL VERLOREN, ABER DEN DIREKTEN VERGLEICH GEWONNEN

Die FIT/One Würzburg Baskets haben im Duell um die Playoff-Plätze der easyCredit BBL-Tabelle beim frisch gebackenen BBL Pokalsieger SYNTAINICS MBC eine Niederlage einstecken müssen. Gegen offensiv- und heimstarke Wölfe lagen die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski nach dem ersten Viertel bereits mit 26:36 in Rückstand. Sie bekamen auch im weiteren Spielverlauf nicht genug Zugriff in der Verteidigung und beim Rebound, um einen verdienten Start-Ziel-Sieg der Gastgeber zu verhindern. Nach einem zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand gelang es den Baskets in der Schlussphase immerhin, den direkten Vergleich zu gewinnen: Jhivvan Jackson traf 1,9 Sekunden vor dem Ende eines wahren Offensiv-Spektakels live bei Dyn zwei Freiwürfe zum Endstand von 110:101.

„Der Gegner war heute schlicht und einfach besser als wir. Mit unserer Verteidigung bin ich alles andere als zufrieden. Wir haben viele Fehler gemacht“, sagte Headcoach Sasa Filipovski hinterher. Topscorer der Partie war Baskets-Kapitän Zac Seljaas mit 26 Punkten, gleich elf Spieler beider Teams punkteten am Sonntagnachmittag zweistellig. Weiter geht es bereits am Dienstagabend mit einem wichtigen Auswärtsspiel in der Basketball Champions League: Um 18:30 Uhr treten die FIT/One Würzburg Baskets bei AEK betsson Athen an. In der easyCredit BBL folgt am kommenden Sonntag um 15 Uhr das Heimspiel gegen die NINERS CHemnitz, vor dem das Trikot mit der Nummer 34 des langjährigen Baskets-Kapitäns Felix Hoffmann unter die Hallendecke gehängt wird. 

Der SYNTAINICS MBC startete mit der Euphorie und dem Selbstvertrauen des Pokalsiegers in die Partie und machte im ersten Viertel genau da weiter, wo er drei Wochen zuvor im BBL Pokalfinale gegen die Bamberg Baskets aufgehört hatte: Mit starker Ballbewegung und einem extrem sicheren Wurf von außen. Der Ex-Würzburger Charles Callison traf vier seiner fünf Dreier im ersten Viertel und sorgte mit seinen ersten drei Treffern schon in den ersten beiden Minuten für eine 11:4-Führung der Hausherren.

Die Baskets trafen ihre Würfe allerdings ebenso hochprozentig - Davion Mintz und Jhivvan Jackson stellten den Spielstand mit zwei Dreiern in der dritten Minute auf 11:10. Die Gäste erzielten 26 Punkte im ersten Viertel, gegen die sagenhafte Dreierquote der Wölfe i8 von 11 / 73 Prozent) genügte das aber nicht, um einen zweistelligen Rückstand zu verhindern. Die Gastgeber lagen nach zehn Minuten mit 36:26 in Führung, obwohl Zac Seljaas und Co. ebenfalls 6 Dreier bei 10 Versuchen versenkt hatten.

Bis zur Halbzeit lagen die Baskets dann bei der Dreierquote sogar vorne, weil sie für ihre acht Treffer nur 15 Versuche gebraucht hatten, die Wölfe für dieselbe Anzahl aber 17 (0 von 6 im zweiten Viertel). Auch dank einer höheren Konzentration in der Verteidigung konnten sich die Gäste nach einem zwischenzeitlichen 12-Punkte-Rückstand (42:30, 13. Minute) bis zum Seitenwechsel wieder in Schlagdistanz bringen - Zac Seljaas verwandelte drei Freiwürfe zum knappen Halbzeitstand von 56:53.

Den Spielstand zu ihren Gunsten drehen konnten die Baskets aber auch im weiteren Verlauf der Partie kein einziges Mal. Der SYNTAINICS MBC kam auch in der zweiten Halbzeit deutlich besser aus den Startlöchern und hatte in Center Eddy Edigin einen Spieler, der in vielen Situationen den Unterschied ausmachte.

Der Neuzugang erzielte unmittelbar nach seinem Wechsel von Chemnitz nach Weißenfels 18 Punkte, traf fünf seiner sechs Würfe und alle acht Freiwürfe. Weil die Gastgeber in dieser Phase auch die Dreier besser trafen als die Baskets, konnten sie ihren Vorsprung auf 17 Punkte ausbauen, so dass die nächste Würzburger Aufholjagd gestartet werden musste.

Näher als als neun Punkte kamen die Filipovski-Schützlinge trotz aller Bemühungen danach aber nicht mehr heran. Knapp fünf Minuten vor dem Ende lag der MBC nach einem Korbleger des starken Ty Brewer (21 Punkte/9 Rebounds) sogar wieder mit 17 Punkten vorne, so dass es in der Crunchtime für die Baskets nur noch darum ging, den Rückstand unter zehn Punkte zu bekommen, nachdem sie das Hinrundenspiel mit 86:76 für sich entschieden hatten. Das gelang schließlich mit 1,9 Sekunden auf der Spieluhr: Jhivvan Jackson verwandelte beide Freiwürfe zum Endstand. 

 

SYNTAINICS MBC - FIT/One Würzburg Baskets 110:101
(36:26, 20:27, 23:26, 31:32)


Für Würzburg spielten:
Zac Seljaas 26 Punkte/1 Dreier, Jhivvan Jackson 22/5 (9 Assists), Mike Lewis II 15/2, Hannes Steinbach 11 (7 Rebounds), Aubrey Dawkins 11/3, Lukas Wank 7/1, Davion Mintz 5/1, Max Ugrai 4/1, Owen Klassen.

Top-Performer MBC:
Ty Brewer 21/3 (9 Rebounds), Charles Callison 19/5 (10 Assists), Eddy Edigin 18, Michael Devoe 15/2.


Key Stats:
Rebounds: Würzburg 25 - MBC 36
Assists: Würzburg 21 - MBC 28
Feldwurfquote: Würzburg 52 Prozent - MBC 56 Prozent

 

Stimmen zum Spiel


Mike Lewis II, FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir waren nicht konzentriert genug, und unser Energie-Level war am Anfang zu niedrig. Der MBC hatte einen sehr guten Start und hat die Dreier getroffen und konnte sich dadurch früh absetzen. Wir hatten auch danach nicht genug Energie und konnten den Rückstand deswegen nicht mehr aufholen. Es ist wichtig, dass wir uns am Ende wenigstens den direkten Vergleich noch sichern konnten. Das ist aber nicht die Situation, in der wir am Ende eines Spiels sein wollen. In Athen am Dienstag müssen wir ganz anders und mit mehr Energie rauskommen. Wir müssen gut vorbereitet sein, denn wir spielen gegen eine erfahrene Mannschaft, die uns vor einer Woche zuhause auseinander genommen hat.“

Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Nachträglich noch Glückwünsche an den SYNTAINICS MBC zum Pokalsieg. Diese Euphorie haben sie ins heutige Spiel mitgenommen. Sie haben mit mehr Energie gespielt, sie waren frischer, wir hingegen hatten zwei harte Spiele in den Knochen. Und sie waren schlicht und einfach besser. Mit unserer Defensive bin ich heute alles andere als zufrieden. Wir haben viele Fehler gemacht, auch in elementaren Dingen wie beim Ausboxen. Es kann nicht sein, dass der Gegner vier Rebounds hintereinander bekommt. Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel, sie hatten an den vielen Punkten ihre Freude. Vielen Dank auch an unsere zahlreich mitgereisten Fans.“  

Janis Gailitis, Headcoach SYNTAINICS MBC:
„Das war heute eine offensive Masterclass von beiden Teams. Es war viel Talent und Leidenschaft auf dem Feld. Wir haben das Spiel dank unserer guten Offensive kontrolliert. Das ist nicht unbedingt unser Gameplan gewesen, aber was soll’s. Es war ein schöner Nachmittag in einer tollen Basketballatmosphäre.“ 

FOTO: Andreas Bez