Die Würzburg Baskets sind im Nachhol-Heimspiel gegen die BG Göttingen ihrer Favoritenstellung gerecht geworden und haben am Mittwochabend mit 85:60 (36:26) den siebten Heimsieg in Folge eingefahren. 2512 Zuschauende in der tectake ARENA sahen einen starken Start der Hausherren, die eine Zehn-Punkte-Führung nach dem ersten Viertel trotz einer in der ersten Halbzeit ungewohnt schwachen Dreierquote bis zum Seitenwechsel verteidigen konnten. Nach der Pause fielen die Würfe deutlich hochprozentiger und der Vorsprung wuchs kontinuierlich auf bis zu 29 Zähler, so dass ein souveräner Start-Ziel-Sieg zu keiner Zeit in Gefahr geriet.
„Meine Spieler haben wieder einen guten Job gemacht und den Gameplan gut umgesetzt. Nach dem deutlichen Sieg in Oldenburg sind wir konzentriert geblieben“, sagte Headcoach Sasa Filipovski hinterher: „Solche Spiele wie heute sind immer gefährlich, wenn man sie zu entspannt angeht. Das haben wir nicht getan.“ Bester Werfer des Spiels war Max Ugrai, der seine 17 Punkte komplett im dritten Viertel erzielte, in dem die Gäste aus Niedersachen nur auf 16 Zähler kamen.
Am 25. Geburtstag von Darius Perry starteten die Würzburg Baskets so, wie sie es zuletzt häufig taten: Mit intensiver Verteidigung und ganz viel Vertrauen in die Würfe. Der Ex-Göttinger Javon Bess eröffnete das Scoring mit einem erfolgreichen Sprungwurf, Zac Seljaas versenkte zwei Dreier in Folge, Isaiah Washington und Owen Klassen trafen ihre Korbleger, und beim Stand von 12:2 nach vier gespielten Minuten sah Göttingens Headcoach Olivier Foucart sich gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen.
Danach gelang es seinen Schützlingen besser, die eigene Zone dicht zu machen und das Spiel bis zur Halbzeitpause ausgeglichen zu gestalten. Das lag vor allem daran, dass die Gastgeber nach einem Dreier von Kapitän Felix Hoffmann zum Zwischenstand von 19:7 zwar weiterhin viele offene Würfe von außen bekamen, sie aber nicht mehr in der gewohnten Häufigkeit trafen - im Verlauf des zweiten Viertels sank die Dreierquote nicht nur bei Göttingern, sondern auch bei den Baskets teilweise auf unter zwanzig Prozent.
Dadurch gelang es den Niedersachsen zunächst, den Rückstand in einer an Punkten und spektakulären Aktionen armen ersten Halbzeit auf vier Zähler zu verkürzen - der lettische Center Karlis Silins traf in der 18. Minute zum 27:23. Baskets-Headcoach Sasa Filipovski reagiert mit einer Auszeit und brachte sein Team zurück in die Spur: Otis Livingston, Isaiah Washington und Collin Welp waren danach von der Dreierlinie erfolgreich, so dass die Heimmannschaft mit einer 36:26-Führung in die Kabinen gehen konnten.
Nach dem Seitenwechsel war es Max Ugrai, der in seinem 230. Bundesliga-Spiel mit dem wahrscheinlich besten Viertel seiner Karriere dafür sorgte, dass die Partie frühzeitig entschieden wurde: Er kam nach dem vierten Foul von Center-Kollege Owen Klassen in der 22. Minute zurück auf das Turnhöllen-Parkett, traf drei Dreier und erzielte in den folgenden acht Minuten 17 Punkte - einen mehr als Göttingen im gesamten Viertel.
Insgesamt verwandelten die Baskets in der zweiten Halbzeit die Hälfte ihrer sechzehn Dreier, während bei den Veilchen die Trefferquote aus der Distanz erst im letzten Viertel durch Umoja Gibson und David DeJulius etwas aufgebessert wurde.
Zu diesem Zeitpunkt standen die Würzburg Baskets aber längst als Sieger fest: Die Gastgeber konnten ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf 29 Zähler ausbauen (71:42, 33. Minute) und ihre aktuelle Erfolgsserie fortsetzen - es war der fünfte Sieg in Folge und der 14. in den letzten sechzehn Spielen. Den Schlusspunkt setzte Kapitän Felix Hoffmann mit seinem zweiten Dreier der Partie ins Gesicht seines Gegenspielers.
„Wir wollten den Auswärtssieg in Oldenburg bestätigen, man kann es als Arbeitssieg bezeichnen“, sagte Topscorer Max Ugrai hinterher: „Wenn wir uns wie heute auf unsere Verteidigung verlassen können, sind wir für alle Teams ein ernstzunehmender Gegner.“
Das wissen auch die Veolia Towers Hamburg, die am Sonntagnachmittag um 15:30 Uhr in der tectake ARENA zu Gast sein werden: Das Hinspiel im Hamburger Inselpark am 2. Spieltag gewannen die Würzburg Baskets Anfang Oktober deutlich mit 88:58.
Würzburg Baskets - BG Göttingen 85:60
(19:9, 17:17, 28:16, 21:18)
Für Würzburg spielten:
Max Ugrai 17 Punkte/3 Dreier, Owen Klassen 13 (8 Rebounds), Zac Seljaas 11/3 (13 Rebounds), Felix Hoffmann 9/2, Isaiah Washington 8/2, Darius Perry 8/2, Otis Livingston II 8/2 (10 Assists/3 Steals), Javon Bess 6, Collin Welp 5/1, Elijah Ndi.
Top-Performer Göttingen:
Karlis Silins 15, Umoja Gibson 9/1, Fedor Zugic 9/2.
Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 38 Prozent - Göttingen 19 Prozent
Rebounds: Würzburg 48 - Göttingen 33
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 13 - Göttingen 0
Fastbreak-Punkte: Würzburg 13 - Göttingen 0
Stimmen zum Spiel
Max Ugrai, Würzburg Baskets:
„Den Sieg und den Geburtstag von Darius können wir leider nicht mit einer großen Party feiern, weil wir am Sonntag schon das nächste Spiel haben. Für uns war es heute wichtig, den Auswärtssieg in Oldenburg mit unserem nächsten Heimsieg zu bestätigen. Unser Coach hat in der Halbzeit gesagt, dass wir nicht zu viel von draußen werfen sollen. Göttingen hat versucht, die Zone zuzumachen, das haben sie auch gut geschafft. Deswegen hatten wir in der ersten Halbzeit viele Ballverluste beim Zug zum Korb, und wir haben auch unsere Dreier nicht gut getroffen. Im dritten Viertel hatten wir dann einen guten Lauf, und dann war bei Göttingen auch ein bisschen die Luft raus. Man kann es als Arbeitssieg bezeichnen. Am Ende haben wir gezeigt, was wir können. Wenn wir uns wie heute auf unsere Verteidigung verlassen können, dann sind wir für alle Teams ein ernst zu nehmender Gegner.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler, sie haben wieder einen guten Job gemacht und den Gameplan gut umgesetzt, nachdem wir uns gut auf Göttingen vorbereitet hatten. Nach dem deutlichen Sieg in Oldenburg sind wir konzentriert geblieben. Solche Spiele wie heute sind immer gefährlich, wenn man sie zu entspannt angeht. Das haben wir nicht getan. Es ist eine harte Woche mit drei Spielen für uns. Nach diesen beiden fantastischen Siegen müssen wir uns regenerieren und auf das Spiel am Sonntag gegen Hamburg vorbereiten. Vielen Dank wie immer an die Fans für die tolle Unterstützung. Es war eine gute Atmosphäre, obwohl wir mitten in der Woche gespielt haben. Ich freue mich besonders für Max Ugrai. Er und Owen Klassen hatten ein gutes Spiel, und insgesamt haben wir wieder sehr guten Teambasketball gezeigt.“
Olivier Foucart, Headcoach BG Göttingen:
„Glückwunsch an Würzburgs Mannschaft und ihren Coach. Es war vielleicht nicht ihr bestes Spiel, aber das war heute auch nicht nötig. Es war eine abgeklärte Vorstellung. Wir kämpfen, und ich arbeite mit meiner Mannschaft jeden Tag sehr hart im Training, um einen Rhythmus zu bekommen. Deswegen übernehme ich auch die Verantwortung für diese Niederlage, denn wir haben die Mannschaft in den letzten beiden Tagen wahrscheinlich zu sehr gepusht. Die Jungs arbeiten mit einer guten Mentalität, aber heute war physische und mentale Müdigkeit zu erkennen, deswegen ist das meine Niederlage.“