Nur zwei Siege trennen s.Oliver Würzburg derzeit von den Playoff-Plätzen der Tabelle, aber auch nur eine Niederlage von den Abstiegsrängen: Das Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig am 10. Spieltag der easyCredit BBL ist für die Gastgeber eine richtungsweisende Partie. Sprungball zum Kellerduell ist am Sonntag um 15:00 Uhr in der s.Oliver Arena, aufgrund der aktuellen Corona-Beschränkungen des Freistaats Bayern sind bei überregionalen Indoor-Sportveranstaltungen derzeit keine Zuschauer zugelassen. Die Partie wird für Abonnenten wie gewohnt ab 14:45 Uhr im Livestream bei magentasport.de übertragen, Kommentator ist Chris Schmidt.
Während s.Oliver Würzburg am vergangenen Sonntag in Ludwigsburg zum ersten Mal in der laufenden Saison unter Geisterspiel-Bedingungen antreten musste, ist eine Partie vor leeren Rängen für die Gäste eine neue Erfahrung, die sich wohl auch so schnell nicht wiederholen wird: Die Basketball Löwen Braunschweig dürfen ihre drei Heimspiele im Dezember nach aktuellem Stand mit 2.000 oder mehr Zuschauern austragen - s.Oliver Würzburg und alle anderen bayerischen Clubs der easyCredit BBL müssen dagegen voraussichtlich bis Jahresende auf jegliche Heimspielatmosphäre verzichten.
Was mit der Unterstützung der eigenen Fans in dieser Spielzeit bereits vier Mal geklappt hat - es gab Heimsiege gegen Weißenfels, Oldenburg, Gießen und den FC Bayern München - soll den Schützlingen von Headcoach Denis Wucherer am Sonntag mit einer konzentrierten Leistung auch ohne Anfeuerung gelingen. Zu Gast ist einer der vier Halbfinalisten im Magenta Sport BBL Pokal - die Braunschweiger Löwen hatten Heimspiele im Achtel- und im Viertelfinale und konnten sich auf dem Weg ins TOP FOUR gegen die BG Göttingen und die FRAPORT SKYLINERS durchsetzen.
In der Liga sind dem Club von NBA-Star Dennis Schröder bisher in neun Spielen erst zwei Siege gelungen - zuhause gegen Brose Bamberg und beim Saisonauftakt in Frankfurt. Auf ihren zweiten Auswärtserfolg müssen die Niedersachsen damit seit zweieinhalb Monaten warten. Neuer Cheftrainer der Basketball Löwen Braunschweig ist der Spanier Jesús Ramirez, der in den letzten Jahren zwar in Ungarn und Polen tätig war, die easyCredit BBL aber trotzdem sehr gut kennt: Von 2011 bis 2017 war er Co-Trainer von Thorsten Leibenath und mit ratiopharm ulm in den Jahren 2012 und 2016 deutscher Vizemeister.
Beim spielenden Personal setzen die Löwen weiterhin konsequent auf deutsche Leistungsträger und Nachwuchsspieler - sie sind neben Bamberg der einzige Club mit einem deutschen Top-Scorer und haben nur vier ausländische Akteure im Aufgebot. Bester Werfer ist Robin Amaize (15,2 Punkte), der im Sommer zusammen mit dem ebenfalls stark aufspielenden David Krämer (12,3 Punkte) vom FC Bayern München nach Braunschweig kam.
Auffälligster der vier Ausländer ist bisher der Tscheche Martin Peterka, der 14,7 Punkte pro Partie erzielt und 54 Prozent seiner Dreierversuche trifft. Wie bei vielen anderen BBL-Kontrahenten ist auch bei den Braunschweigern ein ehemaliger Würzburger zu finden: Owen Klassen trug 2017/2018 das Trikot von s.Oliver Würzburg. Der Kanadier erzielt für die Löwen 11 Punkte und holt 6,6 Rebounds pro Partie und ist mit inzwischen 30 Jahren der mit Abstand erfahrenste Spieler im Kader.
Die Löwen erzielen knapp 87 Punkte pro Partie und stellen damit aktuell den zweitstärksten Angriff der Liga - auf die Defensive von s.Oliver Würzburg kommt also eine schwierige Aufgabe zu. Gleichzeitig lassen die Gäste bisher 92,3 gegnerische Zähler im Schnitt zu und liegen damit im Ligavergleich auf dem vorletzten Platz. Die letzte Begegnung in der s.Oliver Arena vor fast genau einem Jahr gewann Braunschweig mit 93:89 nach Verlängerung. Weil die Basketball Löwen Löwen auch das Rückspiel in der Volkswagen-Halle mit 90:80 für sich entscheiden konnten, liegen sie nach 18 Begegnungen in der Gesamtbilanz inzwischen mit 10 zu 8 Siegen vorne.
