Aufgrund einer Krankheitswelle im Team standen der s.Oliver Würzburg Akademie in der Regionalliga Südost beim Auswärtsspiel in Vilsbiburg nur drei gesunde Spieler zu Verfügung. Nachdem die Heimmannschaft einem Antrag auf Spielverlegung nicht zugestimmt hat, ist die SOW Akademie am Samstagabend in Vilsbiburg daher mit zwei kranken Spielern angetreten, um einen Punktabzug im Abstiegskampf zu verhindern. Unter diesen Umständen war ein reguläres Spiel nicht möglich. Um die verbliebenen gesunden Spieler und die Akteure des Gegners zu schützen, spielten die Würzburger durchgehend mit FFP2-Masken. Die Baskets Vilsbiburg gewannen die Partie mit 209:39.
Vorgeschichte und Chronologie der Ereignisse:
Unter dem Dach der s.Oliver Würzburg Akademie spielen insgesamt drei Teams in der Regionalliga Südost, der NBBL und der JBBL. Im Kader der Regionalliga-Mannschaft sind insgesamt 16 Spieler gemeldet, die meisten davon spielen gleichzeitig auch in der NBBL.
Vier von ihnen standen unabhängig von der Krankheitswelle aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Verfügung: Ein Spieler hält sich im Ausland auf, ein Spieler ist aus anderen Gründen krank geschrieben, David Gerhard laboriert seit Wochen an einer Schulterverletzung, Julius Böhmer war am Samstagabend in der easyCredit BBL im Einsatz.
Eine Nachmeldung weiterer Spieler wäre gemäß § 24 der Spielordnung nur bis zum 31. Januar 2022 möglich gewesen. Mit einer Ausnahme sind alle Spieler der JBBL-Mannschaft mit Doppellizenz bei verschiedenen Partnervereinen aktiv und konnten deshalb in der Regionalliga nicht eingesetzt werden.
Am Mittwoch vergangener Woche bat Headcoach Oliver Elling die Baskets Vilsbiburg wegen der großen Entfernung (280 Kilometer) zunächst um eine Spielverlegung oder einen Tausch des Heimrechts, da für einen Großteil des Regionalliga-Teams am Sonntag um 15:30 Uhr zusätzlich ein NBBL-Heimspiel gegen Crailsheim auf dem Programm stand. Zu diesem Zeitpunkt war erst ein Spieler des RLSO-Kaders erkrankt.
Bis Donnerstag hatten sich insgesamt acht Spieler mit Grippe-Symptomen und teilweise hohem Fieber krank gemeldet, alle Corona-Tests waren aber negativ. Die s.Oliver Würzburg Akademie hat dann zunächst mit der Spielleitung Kontakt aufgenommen und die Auskunft erhalten, dass aufgrund der Regularien eine Spielverlegung ohne Vorliegen eines positiven Corona-Tests nur mit Zustimmung des Gegners möglich ist.
Per Telefon und per Mail wurden die Baskets Vilsbiburg daher am Freitagvormittag um eine Spielverlegung gebeten und darüber informiert, dass nur vier einsatzfähige Spieler zur Verfügung stehen. Vilsbiburg wurde außerdem darauf hingewiesen, dass bei Durchführung des Spiels auf Würzburger Seite voraussichtlich mindestens ein erkrankter Spieler auf dem Feld stehen wird. Die Bitte auf Verlegung des Spiels wurde von den Baskets Vilsbiburg trotzdem abgelehnt.
Wäre die s.Oliver Würzburg Akademie beim Sprungball nicht mit mindestens fünf Spielern angetreten, hätte das nach Auskunft der Spielleitung einen Spielverlust mit 0:20 sowie einen Punktabzug zur Folge gehabt. Die s.Oliver Würzburg Akademie spielt in den RLSO-Playdowns um den Klassenerhalt und hat zum aktuellen Zeitpunkt zwei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz.
Aus diesem Grund sind Headcoach Oliver Elling, die zu diesem Zeitpunkt verbliebenen drei gesunden Spieler und zwei kranke Spieler am Samstag nach Vilsbiburg gefahren und zum Spiel angetreten. Yulian Ramirez Montero stand beim Sprungball mit Fieber auf dem Feld und war nicht spielfähig. Deswegen beging der Spieler im ersten Viertel zwei unsportliche Fouls. Der zweite kranke Spieler, Luka Galic, hielt bis zur zweiten Halbzeit durch, foulte dann aber im dritten Viertel aus. Die Baskets Vilsbiburg gewannen das Spiel am Ende mit 209:39.
s.Oliver Würzburg Geschäftsführer Steffen Liebler:
„Wir möchten noch einmal betonen, dass es von unserer Seite gute Gründe für eine Spielverlegung gab. Wir bedauern sehr, dass Vilsbiburg unserem Antrag nicht zugestimmt hat und es daher zu dem Spiel in dieser Form kommen musste. Auch unabhängig von Corona sollte die Gesundheit aller Beteiligten bei Entscheidungen dieser Art immer im Vordergrund stehen. Die vom Hallensprecher und den Verantwortlichen der Heimmannschaft in der Emotionalität der Situation beim Spiel und in den sozialen Netzwerken getätigten Äußerungen haben wir zur Kenntnis genommen, möchten sie aber nicht kommentieren. Ausdrücklich bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei den HAKRO Merlins Crailsheim, die einer Verlegung des NBBL-Spiels am Sonntag sofort zugestimmt haben.“