PHYSISCHE ULMER DEFENSIVE ENTSCHEIDET DAS SPIEL 

Nach zuletzt sechs Siegen in Serie haben die Würzburg Baskets am 25. Spieltag der easyCredit BBL wieder eine Niederlage hinnehmen müssen: In der ausverkauften Ulmer ratiopharm arena lieferten sie dem amtierenden Deutschen Meister am Samstagabend eine intensive erste Halbzeit auf Augenhöhe, kamen gegen die intensive und physische Verteidigung von ratiopharm ulm im dritten Viertel aber nicht oft genug zu guten Abschlüssen - das Resultat war ein deutlicher Rückstand von 17 Punkten in der 28. Minute (70:53). 

Zwar steckten die Baskets nie auf und kämpften sich noch einmal auf 74:68 heran (35. Minute), in der Schlussphase wollte die Wende aber nicht mehr gelingen, so dass ratiopharm ulm das Duell um die Playoff-Plätze mit 87:79 gewinnen und sich auch den direkten Vergleich sichern konnte. „Ulm hat besser verteidigt als wir und deshalb verdient gewonnen. Wir haben unsere Dreier nicht so gut getroffen und hatten auch einige Ballverluste, weil wir nicht immer smart agiert haben“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Partie war Ulms Neuzugang Justinian Jessup mit 27 Punkten. Auf Würzburger Seite trafen Otis Livingston II (17), Zac Seljaas (17), Max Ugrai (14) und Javon Bess (14) zweistellig.

Der Start ins Spiel war vielversprechend: Zac Seljaas, der beim Heimsieg gegen Hamburg am Sonntag zuvor keinen einzigen Wurf aus dem Feld genommen hatte, versenkte gleich seinen ersten Dreier. Die hochkonzentrierten Ulmer antworteten mit einem 8:0-Lauf, weil sie Eins-gegen-Eins-Situationen durch ihre Defensive erfolgreich unterbinden konnten und die nächsten vier Würzburger Dreierversuche nicht erfolgreich waren. Otis Livingston II und Javon Bess trafen zwar zwei weitere Baskets-Dreier, das genügte aber nicht, um einen zweistelligen Rückstand kurz vor Ende des ersten Abschnitts zu verhindern (22:11, 10. Minute).

Das zweite Viertel eröffnete Collin Welp mit einem Ballgewinn und einem Korbleger zum 22:15. Die Baskets konnten in der Verteidigung deutlich zulegen und waren dadurch schnell wieder zurück im Spiel: Durch den zweiten Dreier von Javon Bess und vier Punkte in Folge von Darius Perry war der Rückstand in der 14. Minute auf drei Zähler zusammengeschmolzen (25:22). 

Es folgte ein kleiner Dreier-Contest von Justinian Jessup auf Ulmer und Max Ugrai auf Würzburger Seite - beide trafen zweimal von außen. Isaiah Washington verkürzte nach dem nächsten Würzburger Ballgewinn im Fastbreak auf 31:30, und zwei Minuten später eroberte Darius Perry nach einem Livingston-Korbleger den Ball beim Ulmer Einwurf und sorgte für den Führungswechsel (40:41, 18. Minute).

Justinian Jessup, der 17 seiner 27 Punkte in der ersten Halbzeit erzielte, holte die Führung für Ulm aber sofort wieder zurück. Nach einer hektischen Schlussphase ging es schließlich beim knappen Spielstand von 48:46 in die Kabinen. Ihre Unterlegenheit beim Rebound in der ersten Halbzeit (Ulm 20 / Würzburg 12) hatten die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski zu diesem Zeitpunkt durch sechs Steals (Ulm 2) und sechs Punkte mehr von der Freiwurflinie wettgemacht.

Zu Beginn des dritten Viertels sahen 6000 Zuschauende in der ratiopharm arena dann die vorentscheidende Phase des Spiels: Ulm kam mit noch mehr Energie in der Verteidigung stark aus den Startlöchern und ließ kaum noch erfolgversprechende Abschlüsse der Gäste zu. Im Angriff erzielte das starke Flügelspieler-Duo Karim Jallow und L.J. Figueroa die ersten 14 Ulmer Punkte der zweiten Halbzeit, und nach einem 14:2-Lauf zwischen der 23. und der 28. Minute lagen die Gastgeber mit 70:53 vorne.

Gerade mal 41 Sekunden waren im vierten Abschnitt gespielt, als Meistertrainer Anton Gavel eine Auszeit nahm - der starke Max Ugrai hatte erneut zwei Dreier hintereinander versenkt (70:61, 31. Minute). Vier Minuten später hatten sich die Baskets durch Zac Seljaas und Otis Livingston wieder in Schlagdistanz gebracht (74:68, 35. Minute). 

Der viertelübergreifende Würzburger 15:4-Lauf wurde von L.J. Figueroa beendet - er traf zwei weitere Drei-Punkte-Würfe und dämpfte die Hoffnungen des Baskets-Anhangs auf ein erfolgreiches Comeback (82:70, 37. Minute).

Sasa Filipovski nahm die Auszeit, seine Schützlinge gaben weiter alles und kämpften bis zur letzten Sekunde, die Ulmer ließen sich den wichtigen Vier-Punkte-Sieg im Kampf um die Playoff-Plätze in den letzten dreieinhalb Minuten aber nicht mehr nehmen. Weiter geht es für die Würzburg Baskets mit einem Heimspiel am Karsamstag um 20 Uhr: Gegen Aufsteiger Tigers Tübingen haben sie den neunten Heimsieg in Serie im Visier.

 

ratiopharm ulm - Würzburg Baskets 87:79
(22:13, 26:33, 22:9, 17:24) 


Für Würzburg spielten: 
Otis Livingston II 17 Punkte/1 Dreier, Zac Seljaas 17/3, Max Ugrai 14/4, Javon Bess 14/2 (6 Rebounds), Darius Perry 9/1, Isaiah Washington 6, Collin Welp 2, Owen Klassen, Felix Hoffmann. 

Top-Performer Ulm: 
Justinian Jessup 27/4 (6 Rebounds), L.J. Figueroa 15/3, Trevion Williams 11 (11 Rebounds), Karim Jallow 11/1. 


Key Stats
Zweierquote:
Würzburg 52 Prozent - Ulm 66 Prozent 
Punkte in der Zone: Würzburg 26 - Ulm 36 


Stimmen zum Spiel 

Max Ugrai, Würzburg Baskets: 
„Ulm hatte immer wieder relativ einfache Looks und hat uns inside am meisten weh getan, auch durch ihre Offensivrebounds. Wir waren von ihrer Verteidigung nicht überrascht, sie haben sehr gute Verteidiger, die sie gegen unsere Guards stellen können. Das ist nochmal ein anderes Level, damit hatten wir in dieser Saison schon öfter Probleme und müssen Lösungen finden. Es war ein gutes Kräftemessen und vielleicht wichtig für den weiteren Verlauf der Saison. Natürlich sind wir damit zufrieden, wie es gerade läuft, aber wir wollten auch hier etwas mitnehmen, deswegen tut die Niederlage schon weh.“  

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Es ist immer eine großartige Atmosphäre hier in Ulm. Die Fans lieben Basketball, es macht Spaß, hier zu spielen. Glückwunsch an Ulm, sie waren heute die bessere Mannschaft. Wir hatten zweimal einen ganz schlechten Start, im ersten und im dritten Viertel. Meine Jungs kämpfen und geben immer alles. Mit unserer kleinen Rotation hatten wir eine anstrengende letzte Woche und außerdem einige angeschlagene Spieler. Wir haben das Beste gegeben, was wir hatten, einige meiner Spieler konnten aber nicht ihre gewohnte Leistung zeigen. Ulm hat vor allem besser verteidigt als wir und deshalb verdient gewonnen. Wir haben heute unsere Dreier nicht so gut getroffen und hatten auch einige Ballverluste, weil wir nicht immer smart agiert haben. Wir haben trotzdem 79 Punkte gemacht, aber zu viele Punkte kassiert. Wir können besser verteidigen, als wir es heute gezeigt haben.“ 

Anton Gavel, Headcoach ratiopharm ulm: 
„Es war wichtig für uns, diesen Sieg zu erringen, das war absolut nötig für uns. Wir haben in beiden Halbzeiten gut angefangen. Im zweiten und vierten Viertel haben wir dann defensiv nicht mehr so gut gespielt. Gerade am Anfang des vierten Viertels haben wir Max Ugrai zweimal in der Ecke frei stehen gelassen, da hätte das Spiel auch kippen können. Wir waren 17 Punkte vorne, aber wir haben schon mehrere Male solche Vorsprünge verspielt. Da muss man einfach das Spiel früher beenden. Das ist unser Problem, daran müssen wir im Training arbeiten und besser werden. Justinian Jessup hat heute gezeigt, wozu er fähig ist. Es hat uns heute geholfen, dass er gute, aber teilweise auch schwierige Würfe getroffen hat. Das hat uns in der Offensive einen Push gegeben.“ 

 

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FOTO: Florian Achberger