Nach einigen sportlichen Überraschungen an den ersten beiden Spieltagen der easyCredit BBL und im Pokal-Achtelfinale hatte am Montag auch der Ministerrat der bayerischen Staatsregierung eine Überraschung parat: Wenn s.Oliver Würzburg und die EWE Baskets Oldenburg an diesem Freitag den 3. BBL-Spieltag eröffnen, gelten in der s.Oliver Arena für die Zuschauer keine Maskenpflicht und keine Abstandsregeln mehr.
Voraussetzung dafür ist die Anwendung der 3G Plus-Regelung - Zutritt erhalten vollständig Geimpfte und Genesene sowie Personen, die einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen können. Sprungball ist am Freitag um 20:30 Uhr, personalisierte Tickets für das erste Liga-Heimspiel der Saison gibt es nur im Onlineshop.
Was die Unterstützung der eigenen Fans ausmachen kann, haben Headcoach Denis Wucherer und seine Schützlinge am vergangenen Sonntag erfahren. Trotz Maskenpflicht auf den Tribünen wurde es richtig laut in der Würzburger Turnhölle, auch wegen des spielerisch über weite Strecken starken Auftritts, der mit einem souveränen 97:78-Erfolg und der Qualifikation für das Viertelfinale im MagentaSport BBL Pokal endete.
Beim Auftakt des 3. Spieltags dürften nicht nur die Zuschauerzahl, sondern auch das Dezibel-Level deutlich nach oben gehen, nachdem Sporthallen durch die am Mittwoch in Kraft getretene Änderung der 14. bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung mit einer Woche Verspätung den Diskotheken gleichgestellt wurden. Zum Tanz auf dem Parkett kommt mit den EWE Baskets Oldenburg ein Viertelfinalist der vergangenen Saison, gegen den s.Oliver Würzburg mit vier Siegen aus bisher 17 Begegnungen eine deutlich verbesserungsfähige Bilanz hat.
Das Spiel steht unter ähnlichen Vorzeichen wie das Pokal-Achtelfinale: Während s.Oliver Würzburg vier Tage Zeit zur Regeneration und Vorbereitung hatte, starteten die Donnervögel aus Niedersachsen am Mittwochabend mit einem Heimspiel gegen Rytas Vilnius in die Basketball Champions League und konnten sich mit 76:72 durchsetzen. Weniger erfolgreich waren sie im Pokal-Achtelfinale am vergangenen Wochenende: Ihre Niederlage bei den FRAPORT SKYLINERS gehört zu den Überraschungen in der Frühphase der Saison.
Bundesliga-Topscorer der Niedersachsen ist Spielmacher Max Heidegger (25 Punkte pro Spiel), der zum Auftakt in Chemnitz starke 34 Zähler auflegte, die 78:79-Niederlage aber nicht verhindern konnte. Er ist einer von sechs Neuzugängen in Oldenburg: Unter anderem kamen BBL-Topscorer Michal Michalak vom MBC und der deutsche Spielmacher Bennet Hundt von Brose Bamberg, und mit Tai Odiase konnte Headcoach Mladen Drijencic einen der besten Center der Liga aus Göttingen nach Niedersachsen locken.
Seit 15 Jahren in Oldenburg: Rickey Paulding auf Abschiedstour durch die Hallen der Liga
Und dann gibt es da ja auch noch Rickey Paulding (14,5 Punkte pro Spiel), der vor einigen Tagen angekündigt hat, dass er seine Basketballschuhe nach 15 Jahren in Oldenburg am Ende dieser Saison an den Nagel hängen wird. Seine Abschiedstour durch die Hallen der easyCredit BBL begann am vergangenen Sonntag in Frankfurt im Pokal und wird am Freitagabend in der s.Oliver Arena fortgesetzt - es ist Bundesliga-Spiel Nummer 553 für den 38-Jährigen, der wie Alex King auf Würzburger Seite zu den bekanntesten Gesichtern der Liga gehört.
„Es wird sehr schwer, auch weil wir nicht vollzählig sind und schon wieder einige verletzte und angeschlagene Spieler haben. Nach dem Sieg gegen MBC hatten wir eigentlich das Gefühl, dass wir uns mit so einer Leistung vor einer Oldenburger Mannschaft, die viele neue Spieler integrieren muss, nicht verstecken müssen. Jetzt müssen wir sehen, wie wir den Ausfall von Nico Carvacho unter dem Korb kompensieren können. Einfach wird das nicht, Oldenburg ist wieder sehr tief besetzt und hat sehr viel Qualität im Kader“, sagt Headcoach Denis Wucherer.
„Wir werden wieder versuchen, schnell zu spielen und hoffen, dass wir mit frischen Beinen Gas geben und ihnen das Leben schwer machen können. Gerade unter den Brettern wird auf Filip Stanic, Craig Moller, Desi Rodriguez und auch Alex King einiges zukommen. Es wird aber auch wichtig sein, Oldenburgs extrem schnelle Spieler wie Max Heidegger, Phil Pressey und Bennet Hundt zu kontrollieren.“ Wucherer hofft, „dass wir vor unseren Fans wieder gut ins Spiel starten und gleich eine gute Stimmung auf den Rängen organisieren können.“