Die 18 Clubs der easyCredit Basketball Bundesliga haben bei ihrer jüngsten Tagung am 24. Januar 2022 über erste Zwischenergebnisse und die weitere Vorgehensweise bei der Erarbeitung einer gemeinsamen Nachhaltigkeitsstrategie beraten und diese einstimmig befürwortet. Zuvor war in mehreren Workshops unter Beteiligung eines Großteils der Vereine der easyCredit BBL der systematische strategische Prozess zum Thema Nachhaltigkeit gestartet.
Grundlage der Nachhaltigkeitsstrategie ist die klare Haltung und ein breiter Konsens in der Liga, sich zur Nachhaltigkeit als gesellschaftliche Verantwortung, sowie auch als Chance für die eigene Weiterentwicklung zu bekennen.
„Nachhaltigkeit als zentrale Denkhaltung ist alternativlos. Gerade der exponierte Profisport und seine Sportler haben die Chance, für viele Menschen ein Vorbild zu sein – und deshalb sind wir zu Recht auch besonders gefordert, uns den Herausforderungen der Nachhaltigkeit seriös anzunehmen. Dieses große Thema unserer Zeit ist auch der easyCredit BBL und ihren Clubs ein wichtiges Anliegen. Die Bereitschaft der Clubs in dieser Debatte ist stark und nun geht es darum, gemeinsam Schwerpunkte zu definieren und diese konkret anzugehen“, sagt Dr. Stefan Holz, Geschäftsführer easyCredit BBL.
Bei einer aktuellen Umfrage der Liga zum Status Quo der Nachhaltigkeit in den Clubs wurde diesem Thema ausnahmslos eine hohe oder gar sehr hohe Bedeutung beigemessen. Daher ist es nur konsequent, dass viele Clubs bereits seit Jahren aus sich heraus Maßnahmen umsetzen, die von jeher schon nachhaltig sind, wie z.B. die Arbeit an Schulen.
Ebenso sind bei der Lizenzierung der easyCredit BBL schon seit langem nachhaltige Kriterien verankert, primär im sozialen und ökonomischen Bereich, die es als Bestandteil in die zukünftige Nachhaltigkeitsstrategie einzubetten und auszubauen gilt. Hier ist z.B. die obligatorische umfassende Nachwuchsarbeit sowie die Pflicht zur ausgeglichenen Finanzplanung zu nennen.
Bei ihrer gemeinsamen Strategie werden sich die Clubs und die Liga an den weltweit anerkannten 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) orientieren. Die in der Gesellschaft mittlerweile etablierten 17 Ziele der UN dienen als Kompass und Grundlage für konkrete Handlungsfelder. Dabei gilt es sich auf diejenigen SDGs zu fokussieren und verstärkt in den Bereichen aktiv zu werden, in denen die einzelnen Akteure glaubwürdig einen Beitrag leisten können. Die wesentliche Aufgabe ist es diese Aktivitäten auf den Basketball abzustimmen.
Nach einer ersten Evaluierung wird der Schwerpunkt auf vier SDGs liegen:
SDG 3 - Gesundheit und Wohlergehen
SDG 4 - Hochwertige Bildung
SDG 10 - Weniger Ungleichheiten
SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz
In der inhaltlichen Umsetzung bzw. Anwendung der vier ausgewählten SDGs werden in den weiteren Beratungen konkrete Ziele und Maßnahmen erarbeitet. Diese werden in unterschiedlichen Formen sowohl den Spieltag (Game) als auch den Alltag in den Trainingszentren und Geschäftsstellen (Non-Game) im Blick haben. Dabei soll ein basketballspezifischer Kontext berücksichtigt werden. Auch sollen Spieler und nicht zuletzt die Fans in Maßnahmen eingebunden werden.
Bei der Erarbeitung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie wird die easyCredit BBL von Prof. Dr. Torsten Weber begleitet, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement an der CBS International Business School in Köln und Mainz. Er unterstützt seit mittlerweile bald 20 Jahren Unternehmen und Institutionen aus Sport und Wirtschaft bei der Erarbeitung nachhaltiger Strategien und Vorhaben, und ist u.a. Mitgestalter des ersten „Umweltreports“ der Deutschen Fußball Liga 2013.
Professor Dr. Torsten Weber ergänzt: „Das Thema Nachhaltigkeit hat mittlerweile neben der Politik, der Wirtschaft und der Kultur auch im Sport eine herausragende Bedeutung bekommen. Die Behandlung dieser weltweiten Aufgabe und Herausforderung kann dabei auf klaren wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauen. Es ist wichtig Nachhaltigkeit als eine konkrete Verpflichtung gegenüber der heutigen und den nachfolgenden Generationen zu verstehen. Alle Ansätze sollten mit diesem positiven Bewusstsein verfolgt werden. Die easyCredit BBL beschreitet in dieser Hinsicht einen fortschrittlichen Weg.“
„Wir werden gemeinsam mit allen Protagonisten, also Clubs, Spielern, Partnern, Arenabetreibern bis hin zum Besucher in der Halle das Arena-Erlebnis und unseren Spielbetrieb nachhaltiger gestalten, weil dies der heutige gesellschaftliche Konsens aller Beteiligten ist. Wir werden den begonnenen Prozess der Erarbeitung unserer Nachhaltigkeitsstrategie weiter hoch priorisieren, uns aber auch die erforderliche Zeit für dieses intensive Thema nehmen, um der Sache gerecht zu werden“, fasst Dr. Stefan Holz zusammen.