MEISTERBESIEGER FORDERT IM HALBFINALE DEN TOPFAVORITEN

„Wir wollen mehr“, sagte Baskets-Kapitän Felix Hoffmann nach dem Heimsieg am vergangenen Mittwoch in Spiel drei gegen ratiopharm ulm. Die Würzburg Baskets bekommen mehr: Der Meisterbesieger hat sich durch seine sensationellen Leistungen im Viertelfinale mindestens drei weitere Playoff-Spiele gegen den Meisterschafts-Topfavoriten FC Bayern München verdient. 

Am Mittwochabend startet das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft mit Spiel eins um 20:30 Uhr im Münchner BMW Park. Exakt 48 Stunden später treffen beide Teams dort erneut aufeinander, ehe die Serie für Spiel drei am Sonntag um 15 Uhr in die tectake ARENA wechselt. Sollte das Halbfinale dann noch nicht entschieden sein, geht es am kommenden Dienstag um 20:30 Uhr in der Würzburger Turnhölle weiter. Alle Partien werden für Abonnenten wie gewohnt bei dyn.sport übertragen.

Während in den nördlicheren Regionen der Republik ALBA BERLIN und die NINERS Chemnitz um den Einzug in die Finalserie kämpfen, treffen im zweiten Halbfinale zwei Kontrahenten aufeinander, deren gemeinsame Geschichte bis in die Saison 2007/2008 der Regionalliga Südost zurückreicht. 

Die Würzburg Baskets gewannen damals mit einem sehr jungen Felix Hoffmann im Kader das erste Heimspiel ihrer Klubgeschichte gegen die Münchner Bayern. Vier Spielzeiten später stiegen beide Klubs gemeinsam in die easyCredit BBL auf: Die damals von Dirk Bauermann betreuten Münchner als ProA-Meister, die Würzburg Baskets als Vizemeister.

In der ProA konnten die Münchner in der Würzburger Turnhölle ebenfalls nicht gewinnen, und auch die ersten beiden BBL-Heimspiele gegen den FC Bayern Basketball gewannen die Würzburg Baskets. Nach den ersten acht Pflichtspielen gegeneinander war das bayerische Nord-Süd-Derby also mit jeweils vier Heimsiegen absolut ausgeglichen.

Elf Jahre später sieht die Bilanz allerdings ganz anders aus: Von mittlerweile 24 Begegnungen in der easyCredit BBL konnten die Bayern zwanzig für sich entscheiden. Im BMW Park gelang den Unterfranken bei zwölf Gastspielen bisher nur ein Sieg. Der Hauptrundenerste aus München ist die heimstärkste Mannschaft der easyCredit BBL und hat inklusive Viertelfinale gegen Ludwigsburg nur zwei von 19 BBL-Heimspielen in dieser Saison verloren.

Die Würzburg Baskets gehen ohne ihren am Knie verletzten Anführer Otis Livingston II und auch ohne Julius Böhmer ins Halbfinale: Böhmers Knieverletzung aus Spiel vier gegen Ulm hat sich als Kreuzbandriss erwiesen. Auf den Guard-Positionen hat Sasa Filipovski mit Darius „Robocop“ Perry und Isaiah Washington damit nur noch zwei Spieler zur Verfügung. 

Im Viertelfinale musste aber auch Münchens Headcoach Pablo Laso auf den Außenpositionen zu ungewöhnlichen Lösungen greifen: Isaac Bonga half als Guard aus, nachdem Sylvain Francisco und Nick Weiler-Babb nicht eingesetzt werden konnten.

Deutlich mehr Spielzeit als in der Hauptrunde erhielt beim FC Bayern neben NBA-Star Serge Ibaka im Viertelfinale auch Bayern-Topscorer Carsen Edwards, der die Münchner mit 20,3 Punkten pro Partie und einer 50-prozentigen Dreierquote ins Halbfinale warf. Auf Würzburger Seite übernahm Zac Seljaas in Abwesenheit des Liga-MVP die Rolle des Würzburger Go-To-Guys und wurde anschließend auf den Social-Media-Kanälen der Liga zum besten Spieler des Viertelfinales gewählt.

„Es war sehr anstrengende und intensive Spiele, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Wir haben unglaublich viel Energie von unseren Fans bekommen“, sagt Seljaas: „Diesen Schwung wollen wir jetzt auch mit nach München nehmen, wieder kämpfen und alles versuchen, um die Spiele zu gewinnen.“


Headcoach Sasa Filipovski:
„Wir sind alle sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Der Spirit in diesem Team ist unglaublich, meine Spieler sind hungrig und pushen sich immer gegenseitig. Im Halbfinale ist München mit seiner starken EuroLeague-Mannschaft natürlich der Favorit. Wir haben großen Respekt vor ihnen, aber in den Playoffs will man immer seine beste Leistung zeigen. Wir werden also wieder unser Bestes geben und bis zum Schluss kämpfen.“

Kapitän Felix Hoffmann:
„Uns ist bewusst, dass wir gegen Bayern nicht die Favoriten sind, aber wir wollen den Aufwind aus dem Viertelfinale nach München mitnehmen. Die Stimmung ist trotz der Ausfälle immer noch gut. Die Verletzungen von Otis und Julius haben uns noch stärker zusammengeschweisst, unser Teamspirit hat uns auch ins Halbfinale getragen. Im Training sind wir sehr fokussiert, wenn es um die Strategie geht, aber wir haben auch immer noch Spaß dabei. In den Playoffs ist alles möglich, solche Geschichten werden einfach nur im Sport geschrieben. Wir müssen natürlich als Realisten nach München fahren und uns auf unseren Job konzentrieren. Dann werden wir sehen, was geht. Bayern war nicht umsonst Tabellenerster nach der regulären Saison, es wird eine harte Aufgabe.“

Darius Perry:
„Wir haben gegen jeden Gegner in dieser Liga eine Chance, auch gegen Bayern München. Wir halten zusammen und haben sehr viel Selbstvertrauen, Entschlossenheit und Teamspirit. Deswegen ist es uns egal, wer auf der anderen Seite steht.“


Würzburg Baskets gegen FC Bayern München - die Serie im Überblick

Spiel 1: Mittwoch / 29. Mai 2024 / 20:30 Uhr / BMW Park München
Spiel 2: Freitag / 31. Mai 2024 / 20:30 Uhr / BMW Park München
Spiel 3: Sonntag / 2. Juni 2024 / 15:00 Uhr / tectake ARENA Würzburg
Spiel 4: Dienstag / 4. Juni 2024 / 20:30 Uhr / tectake ARENA Würzburg *
Spiel 5: Donnerstag / 6. Juni 2024 / 20:30 Uhr / BMW Park München *

                                                                                                          (* falls erforderlich)


Die Halbfinal-Kontrahenten in Zahlen:


Würzburg Baskets

27 Siege / 11 Niederlagen
Heimspiele: 14 Siege / 5 Niederlagen
Auswärtsspiele: 13 Siege / 6 Niederlagen
Korbverhältnis: 3253:3040 (+213)


FC Bayern München Basketball

31 Siege / 7 Niederlagen
Heimspiele: 17 Siege / 2 Niederlagen
Auswärtsspiele: 14 Siege / 5 Niederlagen
Korbverhältnis: 3330:2895 (+435)


Erzielte Punkte: Würzburg 85,6 (9.) - München 87,6 (5.)
Gegner-Punkte: Würzburg 80,0 (3.) - München 76,2 (1.)
Feldwurfquote: Würzburg 46,1 Prozent (13.) - München 50,0 Prozent (2.)
Zweierquote: Würzburg 52,5 Prozent (15.) - München 57,8 Prozent (5.)
Dreierquote: Würzburg 38,5 Prozent (3.) - München 40,6 Prozent (1.)
Freiwurfquote: Würzburg 75,7 Prozent (11.) - München 79,4 Prozent (2.)
Rebounds: Würzburg 36,0 (9.) - München 36,7 (5.)
Offensivrebounds: Würzburg 10,4 (13.) - München 9,7 (16.)
Assists: Würzburg 15,3 (18.) - München 18,4 (7.)
Steals: Würzburg 7,8 (3.) - München 6,0 (18.)
Ballverluste: Würzburg 11,7 (3.) - München 11,7 (2.)
Blocks: Würzburg 2,3 (8.) - München 3,1 (3.)
Fouls: Würzburg 18,4 (2.) - München 18,8 (3.)
Effektivität: Würzburg 94,4 (10.) - München 104,9 (2.)


Gesamtbilanz: 24 Pflichtspiele - 4 Siege Würzburg - 20 Siege München
BMW Park: 12 Spiele - 1 Sieg Würzburg - 11 Siege München
tectake ARENA: 12 Spiele - 3 Siege Würzburg - 9 Siege München 

 

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FOTO: Viktor Meshko