Die FIT/One Würzburg Baskets sind am Freitagabend nach einem Basketball-Krimi mit einem Arbeitssieg erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Zum Auftakt des 15. easyCredit BBL-Spieltags setzten sich die Unterfranken in der erneut restlos ausverkauften tectake ARENA gegen Schlusslicht BG Göttingen knapp mit 79:78 (43:36) durch. Die Führung holten sich die Hausherren bereits im ersten Viertel (22:21), im weiteren Verlauf des Spiels lagen sie mehrere Male zweistellig vorne. Die Gäste aus Niedersachsen steckten nie auf, konnten den Spielstand aber auch in einer spannenden Schlussphase nicht mehr drehen.
Ein Dreier von BG-Kapitän Mattis Mönninghoff brachte die Veilchen 22 Sekunden vor dem Ende zwar noch einmal auf 79:78 heran, dann verpassten die Gäste aber mehrmals die Chance auf ein taktisches Foul, so dass die Baskets den Ball laufen lassen und die Uhr herunterspielen konnten. Topscorer der Begegnung war Göttingens Spielmacher Tra Holder mit 17 Zählern. Auf Würzburger Seite punkteten in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Zac Seljaas alle neun eingesetzten Spieler, allen voran Owen Klassen (15), Jhivvan Jackson (14), Tyrese Williams (11) und Nelson Phillips (10). „Nach der Niederlage gegen Bamberg war das ein Sieg, den wir gebraucht haben. Wir haben das Spiel kontrolliert, sind als Mannschaft zusammengeblieben und haben bis zum Schluss gekämpft“, sagte Jackson nach der Partie live bei Dyn.
Vor dem Sprungball zum sportlichen Jahresauftakt mussten 3.140 Zuschauende in der Turnhölle erst einmal eine Hiobsbotschaft verdauen. Zac Seljaas hat sich im Frankenderby gegen Bamberg am vergangenen Montag einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen und fällt voraussichtlich bis Ende Februar aus.
Für ihn rückte Youngster Hannes Steinbach in die Startformation, und die Baskets starteten auch ohne ihren Kapitän und Anführer mit viel Energie: Gleich die ersten drei Drei-Punkte-Würfe von Lukas Wank und zweimal Nelson Phillips fanden ihr Ziel, das Resultat war eine 9:3-Führung nach gerade mal 75 Sekunden.
Weil der Dreier danach bei den Hausherren nur noch selten fallen wollte (23 Prozent Dreierquote) und die Gäste aus der Distanz deutlich besser trafen (44 Prozent), konnten die FIT/One Würzburg Baskets im weiteren Verlauf eines hart umkämpften Spiels mit vielen Läufen zwar mehrmals zweistellig in Führung gehen, die Göttinger kämpften sich aber immer wieder zurück. Zum ersten Mal gelang das den Gästen durch einen 11:3-Lauf, mit dem sie aus einem 17:10-Rückstand eine 20:21-Führung machten.
Bazou Koné drehte den Spielstand postwendend mit einem Korbleger zum 22:21 und leitete damit einen viertelübergreifenden 12:0-Lauf der Baskets ein. Die ersten zehn Punkte im zweiten Abschnitt erzielten Max Ugrai per Korbleger, Tyrese Williams mit zwei Drei-Punkte-Würfen und Mike Lewis II mit einem Tip-In zum 32:21 in der 23. Minute. Gute fünf Spielminuten später lag die Heimmannschaft weiterhin mit zwölf Zählern vorne (43:31), ehe die Veilchen durch fünf Punkte von Center Demajeo Wiggins noch vor dem Seitenwechsel auf 43:36 verkürzen konnten.
Das zweite Viertel hatten die Baskets also mit 21:15 gewonnen. Im dritten Abschnitt gab es dann das genau umgekehrte Ergebnis, so dass der Vorsprung vor dem letzten Abschnitt wieder auf einen Zähler zusammengeschmolzen war (58:57). Zwischen einem Halbdistanzwurf von Mike Lewis II zum 50:38 in der 23. Minute und dem nächsten Würzburger Treffer aus dem Feld durch Owen Klassen vergingen fast fünf Minuten, in denen die BG Göttingen den Abstand durch einen 13:2-Lauf wieder auf einen Zähler verringern konnten (52:51).
Auch im vierten Viertel sollte es den Veilchen nicht mehr gelingen, den Spielstand zu drehen, spannend blieb es aber bis zur letzten Sekunde. Die Baskets starteten mit einem Dreier von Tyrese Williams in den Schlussabschnitt, dann sorgten Deion Hammond und Zac Ensminger für den 61:61-Ausgleich in der 32. Minute.
Jhivvan Jackson übernahm in dieser Phase für die Gastgeber, holte die Führung mit einem „And One“ sofort wieder zurück und versenkte in der 34. Minute einen Dreier zum 71:67. Gut fünf Minuten vor Schluss hatten die Baskets den Abstand durch einen Tip-In von Max Ugrai wieder auf 75:70 ausgebaut - zwei von insgesamt 22 Punkten nach Offensivrebounds (Göttingen 11).
In der verbleibenden Spielzeit gelangen den Hausherren zwar nur noch vier Punkte durch Owen Klassen, in der Verteidigung standen Würzburgs Center und seine Kollegen aber gut genug, um den fünften BBL-Heimsieg der Saison nach Hause zu bringen und sich für die Niederlage im BBL-Pokal zu revanchieren.
Die Nerven der Zuschauer wurden in der Crunchtime trotzdem auf eine harte Probe gestellt: BG-Kapitän Mattis Mönninghoff traf 22 Sekunden vor der Schlusssirene einen Dreier aus der linken Ecke, nachdem Tra Holder ihm den Ball im Fallen an der Seitenlinie zugetippt hatte.
Danach gelang es den Göttingern nicht mehr, das Spielgerät zurückzuerobern oder die Uhr mit einem Foul zu stoppen. Die Baskets kamen knapp innerhalb der erlaubten acht Sekunden über die Mittellinie, ließen den Ball danach clever durch die eigenen Reihen laufen und feierten im fünften Spiel innerhalb von 17 Tagen den vierten Sieg.
FIT/One Würzburg Baskets - BG Göttingen 79:78
(22:21, 21:15, 15:21, 21:21)
Für Würzburg spielten:
Owen Klassen 15 Punkte (8 Rebounds), Jhivvan Jackson 14/1 Dreier (8 Assists), Tyrese Williams 11/3, Nelson Phillips 10/2, Mike Lewis II 8, Max Ugrai 6, Lukas Wank 6/1, Hannes Steinbach 5 (2 Blocks), Bazoumana Koné 4.
Top-Performer Göttingen:
Tra Holder 17/3, Demajeo Wiggins 13, Zac Ensminger 11/1 (7 Rebounds/5 Assists), Collin Welp 10/2.
Key Stats:
Punkte in der Zone: Würzburg 36 - Göttingen 26
Zweierquote: Würzburg 69 Prozent - Göttingen 52 Prozent
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 22 - Göttingen 11
Stimmen zum Spiel
Jhivvan Jackson, FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir haben am Anfang ziemlich gut verteidigt, aber dann hat Göttingen angefangen, viele schwierige Würfe zu treffen. Wir haben das Spiel aber kontrolliert, sind als Mannschaft zusammengeblieben und haben bis zum Schluss gekämpft. Nach der Niederlage im letzten Spiel war das ein wichtiger Sieg, den wir gebraucht haben. Nach der Verletzung von Zac muss einfach der nächste Spieler Verantwortung übernehmen. Ich mache im Spiel immer das, was mir die Verteidigung des Gegners gibt. Wir müssen in den nächsten Wochen einfach das weiter machen, was wir bisher gemacht haben.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Es war ein schweres Spiel, weil bei uns Müdigkeit und Verletzungen zusammengekommen sind. Zac Seljaas wird zwei Monate ausfallen, Fabian Bleck ist seit einigen Spielen nicht dabei, heute war auch noch Nelson Phillips angeschlagen. Deswegen war es schwierig und ich bin sehr froh, dass wir als Mannschaft bis zum Schluss hart gekämpft und das Spiel gewonnen haben. Wir haben fast die ganze Zeit geführt, mehrere Male auch zweistellig, aber wir haben Göttingen immer wieder zurückkommen lassen. In den letzten Minuten hatten wir unnötige Ballverluste und haben einige Würfe nicht getroffen. Dann hat Göttingen diesen verrückten Dreier aus der Ecke getroffen. Aber unter dem Strich haben wir das Spiel verdient gewonnen, weil wir mehr Rebounds, mehr Steals und die klar bessere Trefferquote aus dem Zweierbereich hatten. Göttingen hat mit seinen Dreiern dagegen gehalten. Es war ein guter Sieg vor unseren Fans in einer ausverkauften Halle, deswegen bin ich sehr glücklich.“
Olivier Foucart, Headcoach BG Göttingen:
„Es ist enttäuschend, dieses Spiel zu verlieren, obwohl wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Enttäuscht bin ich aber nur über das Endergebnis, nicht über die Art und Weise, wie wir hier über vierzig Minuten gespielt haben. Die Mentalität und der Kampfgeist waren da. Am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht, die zu der knappen Niederlage geführt haben. Aber die Mannschaft hat viele Dinge gezeigt, an denen wir in den nächsten Tagen und Wochen weiter arbeiten müssen, damit wir Stabilität hinbekommen.“
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