HART ERKÄMPFTER HEIMSIEG: 86:80 GEGEN CRAILSHEIM

Die Würzburg Baskets sind nach der zweiwöchigen Pokal- und Länderspielpause in der Erfolgsspur geblieben: Nach intensiven vierzig Minuten setzten sie sich am Freitagabend in der erneut ausverkauften tectake ARENA gegen die HAKRO Merlins Crailsheim mit 86:80 (45:41) durch. Ähnlich wie im Hinspiel starteten die Würzburger besser in das kleine Frankenderby und lagen im dritten Viertel zwischenzeitlich mit zehn Punkten vorne. Die Gäste aus Crailsheim ließen sich aber nie wirklich abschütteln und drehten den Spielstand noch vor dem letzten Abschnitt. 


HIGHLIGHTS


Ein Würzburger 12:2-Lauf zum Zwischenstand von 76:70 brachte dann im vierten Viertel die Vorentscheidung. Diese Führung brachten die Würzburg Baskets mit starken  Nerven und auch etwas Glück in den letzten vier Minuten über die Ziellinie. Javon Bess traf in den letzten sechs Sekunden der Partie viermal von der Freiwurflinie zum Endstand von 86:80, nachdem er und Isaiah Washington kurz davor vier Freiwürfe daneben geworfen hatten. „Nach zwei Wochen ohne Spiel war es sehr schwierig heute. Es ist ein wichtiger Sieg, für den wir hart kämpfen mussten“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Topscorer der Partie war Zac Seljaas mit 21 Punkten, auf Würzburger Seite trafen außerdem Otis Livingston (17), Javon Bess (17) und Darius Perry (12) zweistellig.

Vom Spielverlauf erinnerte das Duell vor 3.140 Zuschauenden, darunter eine starke Abordnung von gut 300 Gästefans, ein wenig an das Hinspiel: Die Würzburg Baskets starteten nach zuletzt fünf Heimsiegen in Serie mit sehr viel Selbstvertrauen und fanden schnell ihren offensiven Rhythmus - gleich die ersten beiden Dreier von Zac Seljaas und Javon Bess waren drin, eine 8:5-Führung nach drei Minuten das Ergebnis.

Die Crailsheimer hielten in einer intensiven Begegnung allerdings von Beginn an voll dagegen und zeigten sich unbeeindruckt: Leo Westermann drehte den Spielstand mit fünf Punkten in Folge. Die erste Auszeit nahm Merlins-Headcoach Jussi Laakso nach sieben Minuten, weil die Gastgeber wieder davon ziehen konnten - Javon Bess sorgte mit seinem nächsten Dreier und zwei Freiwürfen für die Würzburger 22:15-Führung.

Die Gäste blieben weiter dran, so dass das erste Viertel beim Spielstand von 28:23 zu Ende ging. Im zweiten Abschnitt konnten die Hausherren ihren Vorsprung zunächst weiter ausbauen (39:30, 16. Minute) und so die nächste Crailsheimer Auszeit erzwingen. Im Anschluss war es Rene Kindzeka, der die Gäste mit drei Dreiern in Folge umgehend wieder in Schlagdistanz brachte, bevor BBL-Topscorer Otis Livingston seinerseits mit einem Drei-Punkte-Wurf für den Halbzeitstand von 45:41 sorgen konnten.

Nach dem Seitenwechsel benötigten die Würzburg Baskets keine drei Minuten, um zum ersten Mal zweistellig in Führung zu gehen: Javon Bess war zum dritten Mal von der Dreierlinie erfolgreich und stellte den Spielstand auf 53:43, zwei Minuten später traf Otis Livingston einen Dreier zum 56:46. „In dieser Situation haben wir es nicht geschafft, smart und konzentriert weiterzuspielen. Statt dessen haben wir es mit Einzelaktionen versucht, das war nicht gut“, sagte Sasa Filipovski. 

Statt ihren Vorsprung weiter auszubauen, kassierten seine Schützlinge einen 0:12-Lauf: Rene Kindzeka sorgte mit seinem vierten Dreier in der 27. Minute für den Ausgleich, Tremmel Darden brachte Crailsheim im nächsten Angriff mit einem Korbleger zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder in Führung (56:58).

Die hatte auch nach dem dritten Viertel Bestand (60:62), so dass in der extrem lauten und stimmungsvollen Turnhölle wieder alles für eine spannende Schlussphase angerichtet war. Crailsheim blieb durch Dreier von Leo Westermann und Maurice Stuckey zunächst in Führung (64:68, 33. Minute), dann folgte der vorentscheidende Lauf der Würzburg Baskets: Zac Seljaas sorgte durch einen Korbleger und einen Dunk erst für einen ausgeglichenen Spielstand und beendete den 12.2-Zwischenspurt drei Minuten später mit seinem dritten Dreier zum 76:70.

Zwar gaben die Crailsheimer weiter alles, kleiner als zwei Punkte wurde der Abstand in den letzten vier Spielminuten aber nicht mehr. In den letzten beiden Minuten gelang den Gästen kein erfolgreicher Abschluss mehr aus dem Feld, und die Würzburg Baskets konnten den 15. Saisonsieg mit Glück und Geschick in trockene Tücher bringen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten  Zac Seljaas und Max Ugrai nach dem fünften Foul auf der Bank Platz genommen, Owen Klassen musste bereits Mitte des dritten Viertels mit Rückenproblemen in die Kabine.

Es hätte auch anders ausgehen können: Nachdem Leo Westermann beim Spielstand von 82:80 einen völlig offenen Dreier zur möglichen Merlins-Führung nicht im Würzburger Korb unterbringen konnte, vergab Javon Bess auf der anderen Seite zwei Freiwürfe - 21 Sekunden waren da noch zu spielen.

Die nächste Chance zum Ausgleich für Crailsheim bekam Galin Smith, dessen Korblegerversuch aber ebenfalls nicht erfolgreich war. Isaiah Washington schnappte sich seinen sechsten Rebound des Spiels, wurde gefoult und ging mit acht Sekunden auf der Uhr an die Freiwurflinie. 

Auch seine beiden Freiwürfe gingen daneben, aber Javon Bess war in dieser Situation hellwach, holte den entscheidenden Offensivrebound und sorgte in den letzten 5,8 Sekunden des Spiels mit vier Freiwurf-Treffern für den Endstand von 86:80. 

 


Würzburg Baskets - HAKRO Merlins Crailsheim 86:80
(28:23, 17:18, 15:21, 26:18) 


Für Würzburg spielten: 
Zac Seljaas 21 Punkte/3 Dreier (9 Rebounds), Otis Livingston II 17/2 (5 Assists), Javon Bess 17/3, Darius Perry 12/2 (5 Steals), Isaiah Washington 8 (6 Rebounds), Max Ugrai 6, Felix Hoffmann 2, Collin Welp 2, Owen Klassen 1. 

Top-Performer Crailsheim: 
Brandon Childress 16/2, Leo Westermann 14/2 (7 Rebounds/5 Assists), Rene Kindzeka 12/4. Galin Smith 10. 


Key Stats: 
Punkte aus zweiten Chancen:
Würzburg 14 - Crailsheim 8 
Fastbreak-Punkte: Würzburg 14 - Crailsheim 0 
Feldwurfquote: Würzburg 45 Prozent - Crailsheim 39 Prozent 


Stimmen zum Spiel 

Zac Seljaas, Würzburg Baskets: 
„Es hat richtig Spaß gemacht, es war ein spannendes Spiel und ein harter Kampf vom Anfang bis zum Ende. Die Stimmung war wieder fantastisch. Wir waren nach der Pause noch nicht ganz da und freuen uns, wieder vor unseren Fans zu spielen. Aber nachdem wir gewonnen haben, waren die zwei Wochen und die viele harte Arbeit im Training offenbar ein Vorteil.“ 

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets: 
„Es ist ein wichtiger Sieg, für den wir hart kämpfen mussten. Wir sind gut ins Spiel gestartet und lagen im dritten Viertel zweimal mit zehn Punkten vorne, haben es in dieser Situation aber nicht geschafft, smart und konzentriert genug zu spielen. Die Jungs haben es mit Einzelaktionen versucht, das war nicht gut. Außerdem haben wir zu viele Punkte kassiert, auch wenn Crailsheim eine wirklich gute Mannschaft mit sehr viel Potenzial im Angriff hat. Leo Westermann und Tremmell Darden haben Euroleague-Erfahrung, Maurice Stuckey ist ein starker Werfer. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg und freue mich für meine Spieler, weil es nach zwei Wochen ohne Spiel ziemlich schwierig war.“ 

Jussi Laakso, Headcoach HAKRO Merlins Crailsheim: 
„Es war ein wirklich guter Kampf von uns. Ich bin zufrieden damit, dass wir uns an unseren Gameplan gehalten und unseren Charakter gezeigt haben. Meine Spieler hatten auch im ganzen Spiel eine gute Körpersprache. Obwohl es am Ende eine bittere Niederlage geworden ist, können wir auf diesem Spiel aufbauen, dann wir hatten die Chance, heute einen Sieg beim Tabellenvierten zu holen. Ich haben heute viele positive Dinge gesehen, und wir haben auch nicht wegen irgendwelcher dummer Fehler verloren. Wir hatten am Ende Pech und haben nach den beiden vergebenen Würzburger Freiwürfen den Rebound nicht geholt. Davor hatte Leo Westermann einen Dreier, den er nicht getroffen hat. Es am Ende hat die glücklichere Mannschaft gewonnen. Ich glaube weiterhin daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen können, vor allem mit Leistungen wie heute.“ 

 

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FOTO: Viktor Meshko