EIN SOUVERÄNER HEIMSIEG UND GANZ VIEL PURE EMOTION

Ein kurzer Blick ins Gesicht des Kapitäns genügte, um zu wissen, warum die Würzburg Baskets #PureEmotion als ihren Markenkern gewählt haben: Nach einem souverän herausgespielten 98:84-Heimsieg gegen die MLP Academics blieben fast alle der mehr als 3000 Zuschauenden am Mittwochabend in der tectake ARENA und feierten Felix Hoffmann. Der „Würzburg Warrior“ wird am Ende der Saison seine BBL-Karriere nach acht Jahren beenden und bekommt die Würdigung, die er verdient: Seine Rückennummer 34 wird nicht mehr vergeben und sein Trikot unter das Hallendach gehängt.


HIGHLIGHTS


Zuvor hatten er und seine Teamkollegen mit dem vierten Erfolg in Serie Tabellenplatz vier verteidigt. Auf dem Weg dahin holten sich die Baskets gegen die MLP Academics Heidelberg in der ersten Halbzeit eine 44:35-Führung, die sie danach auf bis zu 22 Zähler ausbauen und den zwölften Heimsieg einfahren konnten. „Wir haben es geschafft, das schnelle Heidelberger Angriffsspiel zu stoppen, was nicht einfach ist“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Gleich fünf seiner Spieler punkteten zweistellig, allen voran der beste Offensivspieler der Liga: Otis Livingston II war Topscorer der Partie mit 21 Zählern.  

Die Würzburg Baskets bleiben in der Tabellen vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde auf Rang vier und haben am Sonntag die Chance, sich noch um einen Platz zu verbessern: Mit einem Sieg bei den NINERS Chemnitz mit mehr als zwei Punkten Differenz ziehen sie in der Tabelle am FIBA Europe Cup Champion vorbei und  treffen im Viertelfinale ab dem 17. Mai auf RASTA Vechta. Ein Sieg mit einem oder zwei Punkten Differenz wäre gleichbedeutend mit Rang vier und einem Viertelfinal-Duell mit Titelverteidiger ratiopharm ulm.

Am frühen Mittwochabend im Heimspiel die MLP Academics Heidelberg dauerte es mehr als zwei Minuten, ehe die ersten Würfe aus dem Spiel heraus erfolgreich waren: Nachdem Zac Seljaas die Baskets von der Freiwurflinie mit 1:0 in Führung gebracht hatte, machten Isaiah Whaley und Elias Lasisi auf Heidelberger Seite das, was ihr Headcoach Ingo Freyer von ihnen fordert: Sie schlossen zwei Angriffe in jeweils weniger als zehn Sekunden mit erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen ab. Den Zwischenstand von 1:6 drehten die Gastgeber durch einen Seljaas-Dunk, zwei Klassen-Korbleger und einen Washington-Dreier: Nach diesem 9:0-Lauf lag das Heimteam mit 10:6 vorne.

Die Gäste blieben zunächst dran (12:11, 6. Minute), konnten das Ergebnis im weiteren Verlauf der Begegnung aber nicht mehr zu ihren Gunsten drehen. Nach dem ersten Abschnitt lagen die Baskets mit 24:17 vorne, in der 16. Minute wurde der Vorsprung nach Korblegern von Otis Livingston und Javon Bess zum ersten Mal zweistellig (36:25). Weil die Heidelberger sich im zweiten Viertel sechs Offensivrebounds schnappen und zu sieben Punkten nutzen konnten, blieben sie bis zum Seitenwechsel in Schlagdistanz: Beim Spielstand von 44:35 endete die ersten Halbzeit.

Dass die Würzburg Baskets mit neun Punkten vorne lagen, obwohl sie vor der Pause nur zwei von zwölf Dreiern getroffen hatten (17 Prozent), ließ für die zweiten zwanzig Minuten einiges erwarten. So kam es dann auch: Acht der dreizehn Drei-Punkte-Würfe im dritten und vierten Viertel saßen (62 Prozent), Verteidigungsminister Javon Bess legte Heidelbergs Topscorer Justin Jaworski (9 Punkte) wie in der ersten Halbzeit weiter an die Kette, und die Führung wuchs schnell auf zwanzig Zähler: Die Hausherren starteten mit einem 15:4-Lauf ins dritte Viertel, der ehemalige Heidelberger Max Ugrai traf in der 24. Minute zum 59:39.

Der Rest ist schnell erzählt: Kleiner als zwölf Punkte (71:59, 30. Minute) wurde der Abstand nicht mehr, nach dem nächsten Würzburger 13:3-Zwischenspurt war die Partie beim Stand von 84:62 sieben Minuten vor dem Ende entschieden. In der Schlussminute bekam Youngster Elijah Ndi die Chance, zum dritten Mal im Folge die 100 Punkte voll zu machen, setzte seinen Sprungwurf nach einem Offensivrebound aber an den Ring.

Nach seinem 213. BBL-Spiel für die Würzburg Baskets wurde Kapitän Felix Hoffmann in der Turnhölle  minutenlang gefeiert. Viele ehemalige Mitspieler und Trainer meldeten sich per Videobotschaft, darunter NBA-Star Maximilian Kleber, Robin Benzing, Denis Wucherer, Jordan Hulls und Skyler Bowlin - kein Wunder, dass der „Würzburg Warrior“ ein wenig „Pipi in den Augen“ hatte, wie er danach sagte. Die Belohnung für acht Jahre Leidenschaft, vollen Einsatz und unbändigen Kampfgeist folgt in wenigen Tagen: Am 17. Mai wird der Baskets-Rekordspieler zum ersten Mal in den Playoffs für seinen Heimatklub spielen.


Würzburg Baskets - MLP Academics Heidelberg 98:84
(24:17, 20:18, 29:24, 25:25)


Für Würzburg spielten:
Otis Livingston II 21 Punkte/2 Dreier (6 Assists/6 Rebounds), Javon Bess 17/3 (8 Rebounds), Darius Perry 16/2, Isaiah Washington 14/2 (3 Steals), Owen Klassen 11, Collin Welp 9/1, Zac Seljaas 7 (9 Rebounds/2 Steals), Max Ugrai 3, Felix Hoffmann, Julius Böhmer, Elijah Ndi.

Top-Performer Heidelberg:
Abu Kigab 18/1 (6 Rebounds), Isaiah Whaley 18/1 (6 Rebounds), Elijah Childs 8 (12 Rebounds).


Key Stats:
Feldwurfquote:
Würzburg 53 Prozent - Heidelberg 42 Prozent
Dreierquote: Würzburg 40 Prozent - Heidelberg 26 Prozent
Punkte in der Zone: Würzburg 52 - Heidelberg 38

 

Stimmen zum Spiel

Otis Livingston II, Würzburg Baskets:
„Felix ist für uns als Kapitän auf dem Spielfeld und abseits des Spielfelds sehr wichtig, auch für den ganzen Klub und unsere Fans. Er ist ein großartiger Mensch. Ich bin froh, dass ich mit ihm zusammen in einer Mannschaft spielen darf. Heidelberg ist ein gutes Team, sie suchen immer schnell den Abschluss. Deshalb haben wir ein paar Minuten gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Wir waren nach der ersten Halbzeit mit neun Punkten vorne und wollten diese Führung ausbauen, und das fängt immer mit guter Verteidigung an. Javon Bess hat gegen Jaworski wieder einmal sehr stark verteidigt. Im Angriff haben wir den Ball gut verteilt und das gemacht, was unser Coach wollte.“

Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler für diesen Sieg. Sie haben sich an unseren Gameplan gehalten und eine gute Leistung gezeigt. Wir haben es geschafft, das Heidelberger Offensivspiel zu stoppen, was nicht einfach ist. Wir hatten Respekt, haben sie nicht unterschätzt und sind das Spiel sehr professionell angegangen. Außerdem konnten wir die Minuten gut verteilen und es hat sich niemand verletzt. Wir sind insgesamt also sehr zufrieden.“

Ingo Freyer, Headcoach MLP Academics Heidelberg:
„Würzburg hat sehr körperbetont und tough gespielt, das konnten meine Spieler heute nicht matchen. Es muss viel zusammenkommen, wenn man in dieser Saison in Würzburg gewinnen will. Sie stehen völlig zurecht auf dem vierten Tabellenplatz, deswegen ist es sehr schwer, hier zu bestehen.“ 

 

 

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FOTO: Viktor Meshko