Die Würzburg Baskets sind mit einer Niederlage in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gestartet: Vor allem wegen unterdurchschnittlicher Trefferquoten aus dem Feld gerieten die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski am Mittwochabend vor mehr als 6.000 Zuschauenden im Münchner BMW Park in der ersten Halbzeit in einen deutlichen Rückstand, den sie in den zweiten zwanzig Minuten nicht mehr aufholen konnten.Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste deutlich besser ins Spiel, konnten den Abstand gegen konzentrierte Hausherren aber nicht mehr entscheidend verkürzen. Die zweite Halbzeit ging mit 49:42 an die Würzburg Baskets, die sich dem Topfavoriten unter dem Strich aber mit 76:91 (27:49) geschlagen geben mussten.
„Die zweite Halbzeit war ein Mutmacher, darauf können wir aufbauen. Da haben wir unsere Würfe wie schon die ganze Saison mit viel Selbstvertrauen genommen. Wir wissen genau, was wir falsch gemacht haben und müssen das bis Freitag ändern“, sagte Max Ugrai, mit 18 Punkten bester Baskets-Punktesammler. Auf Würzburger Seite trafen außerdem Darius Perry (17), Isaiah Washington (13) und Collin Welp (10) zweistellig. Spiel zwei der Halbfinalserie findet am Freitag um 20:30 Uhr wieder im BMW Park statt, Spiel drei am Sonntag um 15 Uhr in der restlos ausverkauften Würzburger tectake ARENA.
Das Offensiv-Duell des neuen Playoff-Rekordspielers der Würzburg Baskets - es war die achte Playoff-Partie für Max Ugrai - mit NBA-Champion Serge Ibaka endete unentschieden: Beide Center kamen am Mittwochabend auf 18 Zähler. Ibaka erzielte seine ersten fünf Punkte gleich in den ersten Minuten der Partie, als bei den Baskets im Angriff selbst gut herausgespielte und offene Würfe nicht fallen wollten. Ein Sprungwurf zum 3:2 von Collin Welp, der für den verletzten Julius Böhmer in der Startformation stand, war das einzige Erfolgserlebnis bei den ersten elf Wurfversuchen.
Zwar waren auch die Trefferquoten der Münchner zu Beginn durchaus ausbaufähig, trotzdem konnten sie sich auf dem Weg zu einem Start-Ziel-Sieg frühzeitig einen zweistelligen Vorspring herauswerfen. Beim Stand von 10:2 nahm Sasa Filipovski seine erste Auszeit, danach traf Zac Seljaas einen langen Dreier. Die Antwort kam von Weltmeister Isaac Bonga und Devin Booker, die den Spielstand in der 7. Minute auf 15:5 stellten. Kleiner als acht Punkte sollte der Rückstand der Würzburg Baskets im weiteren Verlauf der Partie nicht mehr werden.
Auch im zweiten Viertel verteidigten die Hausherren auf hohem Niveau, so dass sich bei den Filipovski-Schützlingen weiterhin kein guter offensiver Rhythmus einstellen wollte. Durch eine starke Phase von der 15. bis zur 17. Minute konnte der FC Bayern den Abstand zum ersten Mal auf mehr als zwanzig Punkte erhöhen (43:22), nach den nächsten sechs Ibaka-Punkten ging es beim Spielstand von 49:27 in die Halbzeitpause. Die Gastgeber hatten zu diesem Zeitpunkt fast 60 Prozent ihrer Würfe getroffen (20 von 34), die Würzburg Baskets nur 27 Prozent (8 von 30).
Das änderte sich in der zweiten Halbzeit: „Da haben wir unsere Würfe wie schon in der ganzen Saison mit mehr Selbstvertrauen genommen“, sagte Max Ugrai, der mit gutem Beispiel voranging und zu Beginn des dritten Viertels nach zwei Zuspielen von Darius Perry einen Korbleger und einen Dreier traf.
Die Baskets starteten mit einem 10:4-Lauf in die zweiten zwanzig Minuten (53:37, 23. Minute) und veranlassten Münchens Trainer Pablo Laso zu einer Auszeit. Seine beiden Aufbauspieler Leandro Bolmaro und Carsen Edwards erzielten danach die nächste zwölf Bayern-Punkte und sorgten wieder für klarere Verhältnisse (65:44, 25. Minute). Nach einem fast ausgeglichenen dritten Viertel lagen die Gastgeber mit 74:50 weiterhin deutlich vorne.
Die Würzburg Baskets hatten jetzt aber ihren Rhythmus gefunden und starteten auch in den Schlussabschnitt stark: Collin Welp und Darius Perry trafen zwei Dreier, Perry dann auch noch zweimal von der Freiwurflinie. Nach dem Würzburger 8:0-Lauf hielt auf Münchner Seite Weltmeister Nils Giffey dagegen, aber durch einen weiteren 7:0-Zwischenspurt konnten die Baskets ihren Rückstand noch einmal auf elf Zähler verkürzen (79:68, 36. Minute).
Für die Schlussphase kehrte bei den Münchnern daher die komplette Startformation aufs Parkett zurück und brachte den Heimsieg in Spiel eins des Halbfinales unter Dach und Fach. Kurz vor Schluss traf Baskets-Kapitän Felix Hoffmann den ersten Playoff-Dreier seiner Karriere und sorgte damit für Jubel bei den gut hundert mitgereisten Baskets-Fans.
Die Dreierquote der Würzburg Baskets lag dadurch am Ende wieder nahe am gewohnten Bereich (36 Prozent). Auch die Zahl der Rebounds war am Ende fast ausgeglichen, nachdem die Bayern im ersten Viertel sieben Rebounds mehr geholt hatten als die Baskets. Max Ugrai: „Wir wissen ganz genau, was wir falsch gemacht haben, das müssen wir bis Freitag ändern.“
FC Bayern München - Würzburg Baskets 91:76
(21:11, 28:16, 25:23, 17:26)
Für Würzburg spielten:
Max Ugrai 18 Punkte/3 Dreier, Darius Perry 17/2, Isaiah Washington 13, Collin Welp 10/2 (7 Rebounds), Zac Seljaas 7/1, Javon Bess 6 (9 Rebounds), Felix hoffmann 3/1, Owen Klassen 2, Elijah Ndi.
Top-Performer München:
Serge Ibaka 18 (2 Blocks), Carsen Edwards 15/3 (5 Assists), Nisl Giffey 12/2, Leandro Bolmaro 11/2.
Key Stats:
Feldwurfquote: Würzburg 40 Prozent - München 56 Prozent
Ballgewinne: Würzburg 3 - München 7
Assists: Würzburg 14 - München 25
Stimmen zum Spiel
Max Ugrai, Würzburg Baskets:
„Uns hat von Anfang an etwas die Energie gefehlt, danach war es schwer, ins Spiel zurückzukommen. Wir hatten uns vorgenommen, schon ganz am Anfang einen großen Punch zu landen und hatten auch offene Würfe, haben sie aber nicht getroffen. Wir waren mit Serge Ibaka in der Mitte auch zu zögerlich, zum Korb zu gehen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Würfe wie schon die ganze Saison mit mehr Selbstvertrauen genommen. Das war ein Mutmacher, darauf können wir aufbauen. Eigentlich war das Spiel aber schon Mitte des dritten Viertels vorbei. Die Bayern haben dann einen Gang runtergeschaltet und viel rotiert. Wir wissen ganz genau, was wir falsch gemacht haben, das müssen wir bis Freitag ändern. Ich hoffe, dass wir das ähnlich wie in der Serie gegen Ulm direkt umsetzen können. Wir sind noch nicht raus der Serie. Jetzt geht es darum, mit unserer kurzen Rotation schnell zu regenerieren, viel zu schlafen und die nötige Energie zu finden, um physisch dagegen zu halten.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an die Bayern, sie waren heute das bessere Team. Wir sind eigentlich gut ins Spiel gestartet, haben aber am Anfang nichts getroffen. Ich erwarte, dass wir im zweiten Spiel weniger angespannt sind und mehr Punkte machen. Bayern war in der ersten Halbzeit bei den Rebounds besser und hat seine Würfe getroffen. Sie haben auch sehr hart und physisch verteidigt und daher verdient gewonnen.“
Pablo Laso , Headcoach FC Bayern München:
„Ich möchte meiner Mannschaft zu einem Sieg gratulieren, der verdient war. Unsere erste Halbzeit war sehr solide und wir konnten Würzburg mit unserer Verteidigung stoppen. Wir wissen, dass sie eine Mannschaft mit vielen gefährliche Scorer haben. Im Angriff haben wir den Ball gegen ihre Verteidigung gut bewegt. In der zweiten Halbzeit hatten wir in einigen Phasen Schwierigkeiten. Würzburg hat versucht, das Spiel mit Zonenverteidigung langsamer zu machen und hat dann angefangen, die Würfe zu treffen. Wir waren aber in der Lage, fokussiert zu bleiben und den Sieg zu holen. Das war aber erst der Anfang dieser Serie.“
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