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Sollte es einen Basketball-Gott geben, dann ist er in diesen Tagen nicht auf der Seite der VR-Bank Würzburg Baskets Akademie. Gegen die Dragons Rhöndorf kassierte die junge Truppe von Headcoach Alex King am 6. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB im TGW-Sportzentrum Feggrube zum zweiten Mal innerhalb von sechs Tagen eine Niederlage in der letzten Zehntelsekunde des Spiels.

Nachdem die Gastgeber in der zweiten Halbzeit gegen den amtierenden ProB-Meister Dragons Rhöndorf zunächst einen Rückstand von 15 Punkten aufgeholt hatten, drehten die Gäste in einer dramatischen Schlussphase den Spielstand durch einen Sprungwurf ihres Topscorers Alexander Lagerman mit der Sirene – der Endstand lautete nach vierzig intensiven Minuten 98:99 (47:47) aus Würzburger Sicht.

Akademie-Headcoach Alex King sprach hinterher hauptsächlich über die Verteidigung. Statistisch gesehen waren es allerdings vor allem die Trefferquoten aus der Distanz und von der Freiwurflinie, die in dieser Partie den Unterschied ausmachten. Die VR-Bank Würzburg Baskets Akademie hatte fünf Abschlüsse aus dem Spiel und dreizehn Freiwürfe mehr, traf von der Dreier- und der Freiwurflinie aber deutlich schlechter als die Gäste.

Schon in der ersten Halbzeit nahmen die Hausherren gegen die erfahrene Rhöndorfer Truppe den Kampf an und konnten einen frühen zweistelligen Rückstand (8:18, 7. Minute) bis zur Halbzeit wieder ausgleichen (47:47).

Ähnlich verliefen auch die zweiten zwanzig Minuten: Im dritten Viertel bekamen die Baskets zunächst kaum Zugriff auf die starken Scorer der Gäste. Alexander Lagerman und Antonio Pilipovic bestraften Nachlässigkeiten in der Verteidigung mit vielen erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen, in der 28. Minute lagen die Dragons daher wieder mit fünfzehn Punkten in Führung (61:76).

Wie sich Alex King seine Verteidigung vorstellt, zeigten seine Schützlinge dann in den folgenden elf Spielminuten, in denen sie nur zehn Rhöndorfer Zähler zuließen, durch starke Defensivaktionen immer wieder ins Laufen kamen und selbst 31 Punkte erzielten. Beim Spielstand von 92:86 sahen die Hausherren in der 39. Minute schon wie die sicheren Sieger aus, gaben den ersten Saisonsieg dann aber noch einmal aus der Hand.

Unmittelbar nach einer Auszeit von Alex King beim Stand von 92:88 leisteten sich seine Schützlinge gegen die Rhöndorfer Ganzfeld-Presse zwei Ballverluste innerhalb von acht Sekunden, die die Gäste zu vier Fastbreak-Punkten und damit zum 92:92-Ausgleich nutzen konnten.

In der Schlussminute lagen die Baskets nach einem Korbleger von Christian Skladanowski und zwei Freiwurftreffern von Calvin Wishart erneut mit 97:94 vorne, kassierten dann aber einen Dreier von Timothy Smith zum erneuten Ausgleich. Auch im nächsten Angriff wurde Wishart gefoult und ging an die Linie, konnte aber nur einen seiner beiden Freiwürfe nutzen: 98:97.

Das gab Rhöndorf die Gelegenheit, die Partie in den letzten beiden Sekunden für sich zu entscheiden: Ein Football-Pass von Marko Rahn über die gesamte Länge des Spielfelds landete bei Alexander Lagerman, der sich mit viel Körperkontakt gegen seinen Gegenspieler durchsetzen und den Sprungwurf aus kurzer Distanz mit der Sirene im Würzburger Korb unterbringen konnte.


VR-Bank Würzburg Baskets Akademie – Dragons Rhöndorf 98:99
(22:25, 25:22, 19:31, 32:21)


Für Würzburg spielten:
Calvin Wishart 31 Punkte/4 Dreier (10 Assists), Christian Skladanowski 24 (12 Rebounds/4 Steals),  Matas Narvilas 18, David Gerhard 9/2, Emanuel Weymar 5/1, David Pisic 3/1, Kristian Ortelli 3, Tyrese Leonce 2, Clemens Sokolov 2, Lukas Veller 1.

Top-Performer Rhöndorf:
Alexander Lagerman 22/5, Timothy Smith 20/1, Marko Rahn 12 (9 Rebounds).

Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 32 Prozent – Rhöndorf 46 Prozent
Freiwurfquote: Würzburg 67 Prozent – Rhöndorf 82 Prozent
Rebounds: Würzburg 31 – Rhöndorf 38


Stimmen zum Spiel


Alex King, Headcoach VR-Bank Würzburg Baskets Akademie:
„Glückwunsch an Rhöndorf. Man hat ihre Erfahrung und Qualität gesehen, sie waren ja nicht umsonst in der letzten Saison Meister. Sie hatten heute eine lange Fahrt, das wollten wir ausnutzen. Meine Jungs haben gekämpft bis zum Schluss. Leider haben wir wieder zu viele Punkte zugelassen und müssen vor allem besser in die zweite Halbzeit starten. Im dritten Viertel hat Rhöndorf mehr als dreissig Punkte gemacht und viele Dreier getroffen, so etwas gibt einer Mannschaft natürlich viel Selbstvertrauen. Am Ende standen wir in der Verteidigung nicht gut genug, daran müssen wir weiter arbeiten.“

Stefan Dohrn, Headcoach Dragons Rhöndorf:
„Glückwunsch an Würzburg für eine sehr gute Leistung, sie hätten einen Sieg absolut verdient gehabt. Wenn man sich die Schlussphase anschaut, sind wir heute mehr als glücklich davongekommen. Natürlich sind wir nicht wirklich zufrieden damit, wie wir mit unserer Führung umgegangen sind. Wir müssen viele Dinge besser machen.“ 

FOTO: Josephine König