Dritter Sieg in Folge für die Würzburg Baskets: Das Team von Headcoach Sasa Filipovski setzte sich am 11. Spieltag der easyCredit BBL mit 97:78 (46:27) gegen die Telekom Baskets Bonn durch. Vor 3.140 Zuschauenden in der zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauften tectake ARENA holte sich die Heimmannschaft mit konzentrierter Verteidigung und starken Trefferquoten bereits im ersten Viertel der Partie (34:16) einen deutlichen zweistelligen Vorsprung, der im weiteren Spielverlauf zu keinem Zeitpunkt mehr in ernsthafte Gefahr geriet.
„Wir haben smart und mit viel Selbstvertrauen gespielt. Dieser Sieg ist auch ein Verdienst unserer Fans, sie haben uns heute wieder sehr viel Energie gegeben“, sagte Collin Welp nach dem Spiel. Er war mit elf Zählern einer von gleich sechs Würzburger Spielern mit zweistelliger Punktausbeute. Topscorer der Partie war Otis Livingston mit 21 Punkten, 7 Assists und nur einem Fehlversuch bei acht Wurfversuchen.
Die Hausherren überzeugten an beiden Enden des Feldes mit mannschaftlicher Geschlossenheit und kamen damit fast zu einem Start-Ziel-Sieg gegen den amtierenden Basketball Champions League-Sieger und Vizemeister. Bonn eröffnete zwar das Scoring durch Savion Flagg, der per Korbleger nach einem Offensivrebound zum 0:2 traf, danach machte die beste Verteidigung der Liga den Gästen das Leben aber bis zur Halbzeit extrem schwer - nur zwei von 17 Dreierversuchen der Rheinländer und 28 Prozent ihrer Würfe aus dem Feld waren vor dem Seitenwechsel erfolgreich.
Die bereits vorentscheidende Phase der Partie fand zwischen der zweiten und der fünften Spielminute statt. Beim Stand von 3:3 versenkte Isaiah Washington zwei Dreier in Folge, brachte damit die Stimmung in der restlos ausverkauften Turnhölle auf einen ersten von vielen weiteren Höhepunkten und leitete einen Würzburger 13:0-Lauf zum 16:3 ein. Bonns Headcoach Roel Moors nahm seine erste Auszeit, musste in der Rückschau aber konstatieren, dass der Sieger des Spiels bereits zwei Minuten später feststand: Baskets-Topscorer Otis Livingston II erhöhte mit seinem zweiten Dreier auf 23:7, und bis zum Ende des ersten Viertels konnten die Gastgeber ihren Vorsprung dank konzentrierter Verteidigung und starker Trefferquoten auf achtzehn Zähler ausbauen - Isaiah Washington traf seinen dritten Dreier mit ablaufender Viertel-Uhr zum 34:16.
Der restliche Spielverlauf ist schnell erzählt: Beide Teams lieferten sich drei weitere Viertel auf Augenhöhe, weil die Würzburg Baskets auf jede erfolgreiche Aktion oder Phase ihrer Gäste immer eine Antwort fand und der Abstand dadurch zu keinem Zeitpunkt kleiner wurde als vierzehn Punkte. Im zweiten Abscnhnitt verteidigte auch Bonn auf hohem Niveau, so dass die Anzahl der erfolgreichen Abschlüsse auf Würzburger Seite nach unten ging. Trotzdem konnten die Filipovski-Schützlinge ihre Führung durch einen 7:0-Zwischenspurt bis zur 15. Minute zum ersten Mal auf über zwanzig Zähler ausbauen (41:18) und fünf Minuten später mit einem komfortablen 46:27-Vorsprung in die Halbzeitpause gehen.
Der Vizemeister kam dann zwar besser aus der Kabine und verkürzte durch zwei Korbleger von Harald Frey und Noah Kirkwood auf 46:31. Und die Hoffnung der rund 150 mitgereisten Bonner Anhänger auf eine Aufholjagd war auch in der 25. Minute noch intakt, als Kirkwood einen Dreier zum 55:41 traf. Die Freude darüber währte allerdings nicht lange: Die Würzburg Baskets antworteten mit breiter Brust und einem 9:2-Lauf, und nach einem Drei-Punkte-Treffer von Javon Bess zum 64:43 war der alte Abstand wieder hergestellt.
So ging es dann bis zur Schlusssirene weiter: Die Gastgeber erzielten die letzten vier Punkte des dritten Viertels zum weiterhin deutlichen Zwischenstand von 70:50 und bauten den Vorsprung im letzten Abschnitt mehrmals aus 25 Zähler aus. Zwei weitere Dreier von Baskets-Verteidigungsminister Javon Bess, der in der vergangenen Saison zusammen mit Harald Frey und Till Pape unter Headcoach Roel Moors in Göttingen spielte, beseitigten möglicherweise noch vorhandene Restzweifel am sechsten Saisonsieg der Würzburg Baskets. Der vierte Erfolg aus den letzten fünf Spielen bedeutet den Sprung auf Tabellenplatz acht.
Weiter geht es für die Unterfranken rund um die Weihnachtsfeiertage mit zwei kurzen Auswärtsfahrten: Beim Schlusslicht in Crailsheim (23. Dezember, 20 Uhr) und beim Auswärts-Frankenderby in Bamberg (27. Dezember, 20 Uhr) wollen die Würzburg Baskets ihre hervorragende Auswärtsbilanz (drei Siege, eine Niederlage) weiter verbessern. Im letzten Heimspiel des Jahres geht es dann am 29. Dezember um 18:30 Uhr gegen die EWE Baskets Oldenburg wieder in einem direkten Duell um Punkte für die Playoff-Qualifikation. Für diese Partie sind noch einige Rest-Tickets im Online-Shop verfügbar.
Würzburg Baskets - Telekom Baskets Bonn 97:78
(34:16, 12:11, 24:23, 24:25)
Für Würzburg spielten:
Otis Livingston II 21 Punkte/3 Dreier (7 Assists), Javon Bess 14/4, Isaiah Washington 14/4 (5 Rebounds/4 Assists), Darius Perry 12/2 (2 Steals), Zac Seljaas 12/1 (8 Rebounds), Collin Welp 11/1, Max Ugrai 9, Felix Hoffmann 3, Owen Klassen 1 (6 Rebounds), Elijah Ndi.
Top-Performer Bonn:
Noah Kirkwood 18/3, Savion Flagg 17/3, Harald Frey 9/1 (8 Assists).
Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 48 Prozent - Bonn 30 Prozent
Feldwurfquote: Würzburg 56 Prozent - Bonn 43 Prozent
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 14 - Bonn 8
Stimmen zum Spiel
Collin Welp, Würzburg Baskets:
„Dieser Sieg ist auch ein Verdienst unserer Fans, sie haben uns heute wieder sehr viel Energie gegeben. Wir haben mit viel Selbstvertrauen und auch smart gespielt. Das Ergebnis ist ein Beweis dafür, wie stark wir als Team sind.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg, weil ich viel Respekt für Bonn und Coach Moors habe. Sie spielen einen guten und harten Basketball und haben in der zweiten Halbzeit 51 Punkte gemacht. Ich freue mich für meine Spieler, sie sind harte Arbeiter und haben in einer schwierigen Phase wieder ihr Bestes gegeben. Wir haben in den letzten zehn Tagen wegen Verletzungen und Krankheiten fast immer nur vier gegen vier trainiert. Ein großes Kompliment also an meine Spieler, mein Trainerteam und wieder einmal an unsere Fans. Wir hatten eine ausverkaufte Halle und eine ganz tolle Atmosphäre.“
Roel Moors, Headcoach Telekom Baskets Bonn:
„Glückwunsch an Würzburg und Coach Filipovski. Es war eigentlich gar kein Spiel heute, es war schon nach sechs oder sieben Minuten vorbei. Wenn man nicht bereit ist, gegen ein Team mit talentierten Scorern zu verteidigen, ist es schwierig im Spiel zu bleiben. In dieser frühen Phase haben wir das Spiel verloren, weil wir Würzburg Selbstvertrauen gegeben haben. Danach haben sie dann auch viele schwierige Würfe getroffen. Wir haben zwar nur 78 Punkte gemacht, haben aber den Ball im Angriff eigentlich gut bewegt und hatten schon in der ersten Halbzeit viele offene Würfe. Trotzdem sind wir nur mit zwei Dreiern bei 17 Versuchen in der Pause in die Kabine gegangen. Im Zug zum Korb waren wir nicht aggressiv genug, das war in der zweiten Halbzeit etwas besser. Aber was soll man sagen, wenn man 97 Punkte kassiert? Das ist einfach nicht akzeptabel. Es ist auch nicht akzeptabel, wenn professionelle Sportler nicht mehr Reaktion zeigen und sich vom Gegner so abstrafen lassen. Das geht gegen alles, wofür ich stehe. Daher entschuldige ich mich bei unseren Fans, sie waren großartig. Aber das ist nicht das, was ich von meinem Team sehen will.“