Die FIT/One Würzburg Baskets haben im letzten Spiel eines sehr erfolgreichen Jahres eine Niederlage einstecken müssen: Im Frankenderby lief das Team von Headcoach Sasa Filipovski mit wenigen Ausnahmen von Beginn an einem Rückstand hinterher, der im Verlauf der zweiten Halbzeit zu groß wurde, um sich mit einem Heimsieg aus 2024 zu verabschieden. Schlüssel zum 82:70-Sieg der Bamberg Baskets in der restlos ausverkauften tectake ARENA waren am Freitagabend die durchweg besseren Trefferquoten aus allen Distanzen.
Topscorer der Partie war Tyrese Williams mit 16 Punkten, auf Würzburger Seite trafen außerdem Nelson Phillips (13), Jhivvan Jackson (11) und Mike Lewis II (10) zweistellig. „Wir haben heute nicht genug Stops bekommen, um das Spiel zu gewinnen. Wir spielen eine ziemlich gute Saison, haben aber auch noch viel Raum für Verbesserungen“, sagte Williams hinterher live bei Dyn. Weiter geht es mit dem nächsten Heimspiel kurz nach dem Jahreswechsel: Am 3. Januar 2025 (Freitag, 20 Uhr) ist easyCredit BBL-Schlusslicht BG Göttingen in der tectake ARENA zu Gast (Tickets im Onlineshop).
Bereits im ersten Viertel deutete sich an, wie der Abend vor dem Jahreswechsel in der stimmungsvollen Turnhölle laufen würde: Die Gäste aus Oberfranken starteten mit einem krachenden Dunk des Ex-Würzburgers Filip Stanic in das Derby, Lukas Wank antwortet prompt mit einem Dreier zur 3:2-Führung.
Danach zogen die Bamberger durch gute Offensivaktionen schnell davon. 5:13 lautete der Spielstand aus Würzburger Sicht nach fünf gespielten Minuten, weil die Würfe der Hausherren nach dem ersten Treffer von Lukas Wank einfach nicht fallen wollten: Jhivvan Jackson und Zac Seljaas nahmen im ersten Viertel jeweils drei Dreier, keiner davon fand sein Ziel.
An Kampfgeist mangelte es den unterfränkischen Baskets allerdings auch in diesem Spiel nicht. Nach einem Dreier und einem Korbleger von Nelson Phillips zog Mike Lewis II erfolgreich zum Korb, wurde dabei gefoult und traf auch den Bonusfreiwurf zum Zwischenstand von 13:15 in der 7. Minute. Danach waren wieder die oberfränkischen Baskets am Zug, die kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts mit 17:24 vorne lagen.
Max Ugrai leitete mit einem Dreier die stärkste Phase der Gastgeber ein, die den Spielstand noch vor dem Seitenwechsel drehen konnten. Ein Dreier von Jhivvan Jackson und der nächste Korbleger von Nelson Phillips brachten in der 18. Minute die 34:33-Führung.
Eine Minute später traf Jackson mit dem Buzzer erneut von außen (37:35), nach einem „And One“ von Bambergs Brandon Horvath und einem Freiwurftreffer von Zac Seljaas ging es mit dem leistungsgerechten 38:38-Spielstand in die Halbzeitpause. „Wir haben einige Fehler in der Verteidigung gemacht, beim Offensivrebound den Ball zu oft zu den Bambergern getippt und offene Würfe nicht getroffen“, analysierte Headcoach Sasa Filipovski im Halbzeit-Interview bei Dyn.
Weil die Trefferquote seiner Spieler danach weiter nach unten ging (40 Prozent in der ersten, 30 Prozent in der zweiten Halbzeit), konnten die Bamberg Baskets im dritten Viertel wieder davonziehen und im weiteren Spielverlauf die Comeback-Versuche ihrer Gastgeber mit konzentrierter Verteidigung und starken Offensivaktionen zur rechten Zeit erfolgreich abwehren. Vor allem Zac Seljaas hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt, traf keinen seiner zehn Würfe und hatte am Ende lediglich vier Freiwurf-Punkte auf dem Konto.
Jhivvan Jackson konnte nicht für seinen Kapitän in die Bresche springen: Der BBL-Topscorer verteilte 9 Assists und stellte damit seine persönliche BBL-Bestleistung ein, traf aber nur ein Viertel seiner zwölf Würfe. Der Rest des Spiels ist daher relativ schnell erzählt: Bamberg setzte sich nach einem Jackson-Dreier zum 41:43 in der 23. Minute mit einem 13:2-Lauf vorentscheidend ab, ihr Topscorer KeyShawn Faezell (15 Punkte) stellte den Spielstand in der 26. Minute auf 43:56.
Die Hausherren konnten zwar dank drei Dreiern von Derby-Topscorer Tyrese Williams vor der letzten Viertelpause wieder auf 56:61 verkürzen, kleiner wurde der Abstand im Schlussabschnitt aber nicht mehr. Bamberg fand immer eine Antwort auf erfolgreiche Würzburger Aktionen und brachte den Derbysieg in der Crunchtime verdient nach Hause.
Nach zwei Dreiern in Folge von Ibrahim Watson-Boye war der Vorsprung der Oberfranken nach 34 Minuten wieder zweistellig (60:72). Die FIT/One Würzburg Baskets steckten weiterhin nicht auf und kämpften sich in der 36. Minute durch einen Dreier von Mike Lewis II noch einmal auf 67:74 heran, bekamen aber auch in der Schlussphase nicht genug Stops in der Verteidigung, um den letzten Versuch einer Aufholjagd erfolgreich abzuschließen.
Trotz der ersten BBL-Heimniederlage der Saison gehen die Filipovski-Schützlinge als Tabellendritter der easyCredit BBL ins neue Jahr. An diesem Freitag wollen sie in der heimischen tectake ARENA gleich wieder zurück in die Erfolgsspur und sich außerdem für die Niederlage im Achtelfinale des BBL Pokals revanchieren: Zu Gast ist am 3. Januar 2025 um 20 Uhr die BG Göttingen mit dem ehemaligen Würzburger Collin Welp.
FIT/One Würzburg Baskets - Bamberg Baskets 70:82
(17:22, 21:16, 18:23, 14:21)
Für Würzburg spielten:
Tyrese Williams 16 Punkte/4 Dreier, Nelson Phillips 13/1, Jhivvan Jackson 11/3 (9 Assists), Mike Lewis II 10/1, Hannes Steinbach 6 (6 Rebounds), Owen Klassen 4 (6 Rebounds), Zac Seljaas 4, Max Ugrai 3/1, Lukas Wank 3/1.
Top-Performer Bamberg:
KeyShawn Faezell 15/1, Kyle Lofton 12/1, Ronaldo Segu 12 (8 Assists/3 Steals), Filip Stanic 11, Ibrahim Watson-Boye 11/2.
Key Stats:
Punkte in der Zone: Würzburg 26 - Bamberg 36
Zweierquote: Würzburg 46 Prozent - Bamberg 60 Prozent
Feldwurfquote: Würzburg 35 Prozent - Bamberg 49 Prozent
Stimmen zum Spiel
Tyrese Williams, FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir sind fast die ganze zeit einem Rückstand hinterher gelaufen und haben am Ende nicht genug Stops in der Verteidigung bekommen. Wir haben versucht, es Bamberg in der Zone und auf dem Weg zum Korb so schwer wie möglich zu machen, konnten sie aber nicht oft genug stoppen. Wir haben bisher eine ziemlich gute Saison gespielt, es gibt aber auch noch viel Raum für Verbesserungen. Das fängt immer mit der Energie im Training an, die wir dann auch aufs Parkett bringen müssen. Wir müssen uns wieder mehr darauf konzentrieren, in der Verteidigung Stops zu bekommen. Im Angriff spielen wir sehr uneigennützig, jeder Spieler im Team kann dadurch einen guten Abend haben. Ich bin mit meiner Rolle in der Mannschaft sehr zufrieden, habe aber auch noch viel Arbeit vor mir. Vor allem im Angriff muss ich meinen Rhythmus noch finden, auch wenn es heute für mich gut gelaufen ist. Es wäre aber besser gewesen, wenn wir den Sieg geholt hätten.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir hatten ein fantastisches Jahr 2024. Heute müssen wir Bamberg gratulieren, das letzte Spiel des Jahres war nicht unser bestes. Wir haben Teambasketball gespielt und hatten 21 Assists, aber wir haben nicht gut genug gepunktet. Bamberg hat besser gespielt und den Sieg verdient. Man kann aber nicht jedes Spiel gewinnen. Wenn man als Mannschaft besser werden will, muss man auch lernen zu verlieren, gut mit Niederlagen umzugehen und danach wieder an die Arbeit zu gehen. Ich wünsche allen Fans ein gutes neues Jahr und dass sich alle ihre Wünsche erfüllen. Wir werden im neuen Jahr wieder hart arbeiten und alles geben. Wir sind gesegnet, weil wir Basketball spielen und zusammen mit den Zuschauern genießen können. In anderen Teilen der Welt herrscht Krieg und es sterben Menschen. Ich wünsche mir für 2025 Frieden überall auf der Welt.“
Anton Gavel, Headcoach Bamberg Baskets:
„Glückwunsch an unsere Spieler. Ich glaube, dass wir heute eine reife Leistung gezeigt haben. Wir haben in der ersten Halbzeit, so wie auch schon in den Spielen vorher, ein paar Bälle weggeworfen, die wir hätten behalten müssen. Dann hätte es für uns zur Halbzeit schon besser ausgesehen. In der zweiten Halbzeit war es defensiv sehr gut, gerade gegen (Zac) Seljaas und (Jhivvan) Jackson haben wir einen sehr soliden Job gemacht. Offensiv haben wir uns bessere Würfe erarbeitet und am Ende wirklich schlau gespielt. Deswegen sind wir froh, hier zu bestehen.“
DYN - das Zuhause der Basketball-Fans:
Alle Spiele in der easyCredit BBL, im BBL Pokal, in der Basketball Champions League und ausgewählte Partien im FIBA Europe Cup und aus der NCAA werden live bei Dyn übertragen. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Jeder Fan kann seinen Sport mit einem Abonnement unterstützen: Zehn Prozent der Netto-Erlöse gibt DYN unter dem Motto "Move Your Sport" an die easyCredit BBL zurück, die das Geld in die Basketball-Nachwuchsförderung investiert. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.