Die FIT/One Würzburg Baskets haben durch ihren vierten Saisonsieg in der easyCredit BBL den vierten Tabellenplatz verteidigt. Am 8. Spieltag setzten sich die Unterfranken vor der starken Kulisse von 3011 Zuschauenden in der heimischen tectake ARENa dank starker Verteidigung und klarer Überlegenheit bei den Rebounds mit 70:53 (42:22) gegen die Basketball Löwen Braunschweig durch. In den ersten drei Vierteln ließen die Baskets nur 35 Punkte der Gäste zu, bei einem Vorsprung von 24 Zählern war die Entscheidung daher nach dreissig Spielminuten gefallen.
„Wir haben gegen eine sehr gute und athletische Mannschaft gewonnen und sehr stark verteidigt. Im Angriff hatten wir gute und weniger gute Phasen, wir müssen unsere Ballbewegung verbessern“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski nach dem Spiel. Topscorer der Begegnung wurde Jhivvan Jackson mit 17 Punkten, außerdem trafen auf Würzburger Seite Zac Seljaas (12) und Mike Davis Jr. (11) zweistellig. Weiter geht es für die Baskets am kommenden Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei den MHP RIESEN Ludwigsburg.
Im Heimspiel der Basketball Champions League hatten die Baskets erst in der zweiten Halbzeit konsequent und hart verteidigt und daher in den ersten zwanzig Minuten gegen Nanterre 59 Punkte kassiert - sechs mehr als vier Tage später im gesamten Spiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Dass es kein High-Scoring-Game werden würde, war aufgrund der starken Defensiv-Ratings beider Teams erwartbar gewesen. Zu Beginn der Partie waren es die Braunschweiger, die sich über ihre Verteidigung einen kleinen Vorteil verschaffen konnten: Sie lagen nach viereinhalb Minuten mit 5:8 in Führung.
Danach sahen die Zuschauer die erste richtig starke Phase der Hausherren: Kapitän Zac Seljaas versenkte einen Dreier zum 8:8-Ausgleich und verwandelte einen Airball von Jhivvan Jackson per Korbleger zur 10:8-Führung. Mike Davis Jr. traf danach zwei Dreier in Folge, Mike Lewis II vollendete einen Würzburger 13:0-Lauf zum ersten zweistelligen Vorsprung (18:8, 8. Minute). Kurz vor der ersten Viertelpause erhöhte Bazoumana Koné mit einem Dreier und einem starken Zug zum Korb zum Zwischenstand von 25:11.
Der Spielverlauf des zweiten Abschnitts ähnelte dem des ersten: Zunächst konnten die Niedersachsen besser dagegen halten und in der 16. Minute durch einen Dreier von Ferdinand Zylka auf 30:20 verkürzen. Nach einer Filipovski-Auszeit machten die FIT/One Würzburg Baskets dann die Schotten hinten wieder dicht, ließen vor der Pause nur noch zwei weitere Gäste-Punkte zu und lagen beim Seitenwechsel bereits vorentscheidend mit 42:22 vorne.
Den zweiten, in diesem Fall halbzeit-übergreifenden 13:0-Lauf stoppten die Gäste mit besseren Abschlüssen am Brett - drei erfolgreiche Löwen-Korbleger in Folge veranlassten Sasa Filipovski beim Spielstand von 44:28 in der 24. Minute zu seiner nächsten Auszeit. Und wieder gehörte der zweite Teil des Spielabschnitts fast komplett den Baskets: Nachdem Tre Mitchell mit einem von nur zwei erfolgreichen Braunschweiger Drei-Punkte-Würfen auf 44:31 verkürzt hatte, zogen die Hausherren bis zum Ende des dritten Viertels durch den nächsten 15:4-Zwischenspurt uneinholbar davon - 59:35 lautete der Spielstand nach dreissig Minuten.
Im Schlussabschnitt ging angesichts des 24-Punkte-Vorsprungs bei den Baskets dann die Konzentration an beiden Enden des Spielfelds etwas verloren, so dass die bis zum Schluss kämpfenden Braunschweiger Ergebniskosmetik betreiben konnten. Der deutliche und auch in der Höhe verdiente Würzburger Heimsieg geriet aber nicht mehr in Gefahr.
In den letzten eineinhalb Minuten kam auf Würzburger Seite der 20-jährige Christian Skladanowski zu seinem ersten easyCredit BBL-Einsatz. Nachdem er zwanzig Stunden zuvor starke 19 Punkte zum ersten Saisonsieg der VR-Bank Würzburg Baskets Akademie in der ProB beigesteuert hatte, erzielte der Youngster in der Schlussminute von der Freiwurflinie seine ersten BBL-Punkte. Danach konnten die Gäste aus Niedersachsen durch ein „And One“ von Barra Njie und zwei Zylka-Freiwürfe zum Endstand von 70:53 doch noch die Marke von 50 Punkten knacken.
FIT/One Würzburg Baskets - Basketball Löwen Braunschweig 70:53
(25:11, 17:11, 17:13, 11:18)
Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 17 Punkte/2 Dreier, Zac Seljaas 12/2 (7 Rebounds), Mike Davis Jr. 11/3, Mike Lewis II 8, Max Ugrai 6 (8 Rebounds), Bazoumana Koné 5/1, Nelson Phillips 5 (10 Rebounds), Owen Klassen 4 (6 Rebounds), Christian Skladanowski 2, Fabian Bleck, Lukas Wank.
Top-Performer Braunschweig:
Ferdinand Zylka 14/1, Luka Scuka 11, Barra Njie 11, Chip Flanigan 10.
Key Stats:
Rebounds: Würzburg 47 (14 offensiv) - Braunschweig 34 (10 offensiv)
Feldwurfquote: Würzburg 40 Prozent - Braunschweig 31 Prozent
Dreierquote: Würzburg 29 Prozent - Braunschweig 10 Prozent
Stimmen zum Spiel
Jhivvan Jackson, FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir haben am Mittwoch in der Champions League nicht gut verteidigt, das wollten wir heute besser machen. Wir wollten härter und physischer als Braunschweig sein und den Ball gut verteilen, und das haben wir getan. Wir spielen im Angriff viel über uns Guards, aber die Philiosophie unser Trainers ist die harte Verteidigung. So lange wir das umsetzen, wird es im Angriff auch laufen.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler zu diesem Sieg. Sie haben sich an unseren Gameplan gehalten und sehr stark verteidigt. Im Angriff hatten wir heute gute und weniger gute Phasen. Wir müssen lernen, uns besser auf die verschiedenen Level in der Champions League und der BBL einzustellen. Außerdem müssen wir unsere Ballbewegung verbessern. Aber wir haben heute gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen. Braunschweig ist auf allen Positionen sehr stark und athletisch, deswegen war es heute ein sehr schweres Spiel und ein großartiger Sieg. Ich bin stolz auf meine Spieler und meinen Coaching Staff, wir machen gerade einen guten Job.“
Jesus Ramirez, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig:
„Glückwunsch an Würzburg und Coach Filipovski zum Sieg. Ich weiß nicht, was für eine Mannschaft auf unserer Seite in den ersten zwanzig Minuten auf dem Feld stand. Das war nicht das, was wir trainieren und es war auch nicht das Team, das wir sein wollen. Dann lagen wir in einer schwer zu spielenden Würzburger Halle gegen einen starken Gegner mit zwanzig Punkten hinten. Aber es wäre überall in der BBL extrem schwierig gewesen, mit so einer Leistung wie in der ersten Halbzeit mitzuhalten. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft dann das gezeigt, was wir sehen wollen. Das kommt aber nicht von alleine. Es braucht alle zusammen, um dieses Niveau an Kampfgeist, Energie und Aufopferungsbereitschaft für die Mannschaft zu erbringen. Diese Mentalität brauchen wir,um zukünftig erfolgreich zu sein. Jetzt haben wir am Mittwoch das Heimspiel gegen Bursa, die ähnlich stark sind wie Würzburg. Da will ich unsere Leistung aus der zweiten Halbzeit von der ersten Sekunde an sehen.“