MINI-AUFGEBOT OHNE CHANCE BEIM PAULDING-ABSCHIED

Mit nur sieben einsatzfähigen Spielern gab es für s.Oliver Würzburg beim Abschieds-Heimspiel von BBL-Legende Rickey Paulding in Oldenburg am Freitagabend nichts zu holen: Nachdem die ohnehin kurze Rotation der Gäste durch eine Verletzung von William Buford in der 8. Minute weiter geschrumpft war, konnten die Gastgeber noch vor der Pause spielentscheidend davonziehen. In der zweiten Halbzeit konzentrierten sich beide Teams dann vor allem auf unterhaltsame Offensivaktionen, am Ende setzten sich die Donnervögel wegen ihrer deutlich besseren Ausbeute von der Dreierlinie mit 113:87 durch.

Bester Spieler auf Würzburger Seite war Desi Rodriguez mit einem "Double Double“ aus 29 Zählern und 14 Rebounds. Jede Menge persönliche BBL-Bestwerte gab es außerdem für Filip Stanic (34 Minuten/22 Punkte/17 Rebounds) und Julian Albus (33 Minuten/17 Punkte) in seinem 150. Bundesliga-Spiel. Bei den EWE Baskets Oldenburg verabschiedete sich Rickey Paulding nach 15 Jahren im Trikot der Donnervögel mit 18 Zählern vom Heimpublikum, Michal Michalak glänzte mit einem Triple Double (15 Punkte/11 Rebounds/10 Assists), Phil Pressey gelang ein Double Double mit 29 Punkte und 11 Assists.

Nachdem s.Oliver Würzburg nach der Knieverletzung von Craig Moller bereits den Heimsieg gegen Ludwigsburg in der zweiten Halbzeit mit nur acht einsatzfähigen Spielern möglich machen konnte, kamen vor der Partie in Oldenburg mit Abdul-Malik Abu (Handverletzung) und Julius Böhmer (Muskelfaserriss) zwei weitere Ausfälle dazu. Cameron Hunt stand wie Böhmer im Aufgebot, war nach seiner gerade erst überstandenene Magen-Darm-Erkrankung allerdings ebenfalls stark angeschlagen.

Trotzdem konnte sich s.Oliver Würzburg realistische Chancen ausrechnen, den Oldenburgern eine Partie auf Augenhöhe liefern zu können, denn auch die Gastgeber hatten zahlreiche Ausfälle zu beklagen - kein einziger Center stand zur Verfügung, und der verletzte Top-Scorer Max Heidegger war ebenfalls nicht dabei. Die Gastgeber hatten sich beim Abschied ihres „Franchise Players“ aber offenbar viel vorgenommen und starteten stark: 10:2 lautete der Spielstand nach vier Minuten, und Paulding hatte bereits vier Punkte erzielt.

Bis zur neunten Minute war der Vorsprung zweistellig (22:12), und s.Oliver Würzburg hatte nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler den nächsten Leistungsträger verloren: William Buford konnte wegen einer Knieverletzung nicht weiterspielen. Die genaue Diagnose steht noch aus, er wird am Sonntag beim letzten Saisonspiel in München nicht zur Verfügung stehen.

Aus diesem Grund musste Cameron Hunt fast 26 Minuten aufs Parkett, obwohl er nicht ansatzweise im Vollbesitz seiner Kräfte war. Die verbliebenen sechs Würzburger wehrten sich nach Kräften und kämpften sich bis zum Ende des ersten Viertels wieder auf 27:21 heran. Ein weiteres kleines Highlight: Alex King holte in dieser Phase Rebound Nummer 1300 seiner BBL-Karriere. Allerdings leisteten sich er und seine Teamkollegen deutlich zu viele Turnover beim Versuch, die beiden „Big Men“ Filip Stanic und Desi Rodriguez gegen die kleine Oldenburger Aufstellung in Korbnähe in gute Positionen zu bringen.

13 Ballverluste waren es bereits in der ersten Halbzeit, und die Oldenburger konnten sie immer wieder zu leichten Abschlüssen nutzen - unter anderem in Form eines Fastbreak-Dunks von Rickey Paulding zum Zwischenstand von 42:25 in der 15. Minute. Auch in den folgenden Minuten gelang es den Gästen zu selten, die Oldenburger Angriffsmaschinerie zu stoppen, so dass die Partie beim Seitenwechsel bereits entschieden war (63:38).

In der zweiten Halbzeit ließ die Intensität in der Defensive auf beiden Seiten spürbar nach, so dass die 6000 Zuschauer in der restlos ausverkauften Halle eine muntere Partie mit vielen sehenswerten Aktionen und einen deutlichen Sieg zu sehen bekamen. Eine Aufholjagd der Gäste aus Unterfranken war mit der kleinen Besetzung nicht möglich, s.Oliver Würzburg gelang es aber, die zweite Halbzeit (50:49) ausgeglichen zu gestalten.

Zum letzten Spiel der easyCredit BBL-Saison und der langen Karriere von Alex King treten Headcoach Sasa Filipovski und seine verbliebenen Mannen am Sonntagabend um 20:30 Uhr im Audi Dome beim FC Bayern München an. Gutes Vorzeichen: Die Gastgeber haben am Freitag mit einem Heimsieg gegen den FC Barcelona ein fünftes und entscheidendes Spiel im EuroLeague-Viertelfinale am Dienstagabend in Spanien erzwungen und werden voraussichtlich viele ihrer Leistungsträger schonen.


EWE Baskets Oldenburg - s.Oliver Würzburg 113:87 (27:21, 36:17, 30:25, 20:23)


Für s.Oliver Würzburg spielten:
Desi Rodriguez 29 Punkte (14 Rebounds), Filip Stanic 22 (17 Rebounds), Julian Albus 17/3 Dreier, Charles Callison 12/2 (8 Assists), Alex King 5/1, William Buford 2, Cameron Hunt.


Top-Performer Oldenburg:
Phil Pressey 28/4 (11 Assists/5 Steals), Sebastian Herrera 19/5, Rickey Paulding 18/2, Michal Michalak 15/1 (11 Rebounds/10 Assists).

 

Key Stats:
Dreierquote:
Würzburg 22 Prozent 86 von 27) - Oldenburg 36 Prozent (16 von 44)
Ballverluste: Würzburg 19 - Oldenburg 7
Fastbreak-Punkte: Würzburg 6 - Oldenburg 19 

Foto: Ulf Duda