HART ERKÄMPFTER HEIMSIEG GEGEN DIE TÜRME AUS HAMBURG

Die FIT/One Würzburg Baskets sind in der Saison 2024/2025 zuhause weiter ungeschlagen: Nach zwei Heimsiegen in der Basketball Champions League gelang am Freitagabend zum Auftakt des 5. Spieltags der easyCredit BBL gegen die Veolia Towers Hamburg vor knapp 3.000 Zuschauenden in der tectake ARENA ein hart erkämpfter 91:85-Erfolg. In einem über vierzig Minuten intensiven Schlagabtausch gewannen die Baskets die ersten drei Viertel und lagen nach dreissig Minuten mit 71:63 in Führung. Die Gäste aus der Hansestadt blieben dank Spielmacher Brae Ivey (21 Punkte) bis kurz vor Schluss in Schlagdistanz, die Gastgeber ließen sich einen ebenso knappen wie verdienten Heimsieg aber nicht mehr nehmen.

HIGHLIGHTS

„Wir haben gegen einen sehr starken Gegner gewonnen. Ich bin glücklich darüber, dass wir als Team dagegen gehalten haben. Fünf Spieler haben zweistellig gepunktet“, sagte Baskets-Headcoach Sasa Filipovski. Würzburger Topscorer der Partie wurde Center Owen Klassen, der mit 19 Punkten und 13 Rebounds, acht davon am offensiven Brett, ein Double-Double auflegte. Jhivvan Jackson (18), Mike Lewis II (15), Zac Seljaas (12) und Mike Davis Jr. (12) waren die übrigen vier zweistelligen Punktesammler.

Es ist Owen Klassens dritte Saison bei den FIT/One Würzburg Baskets, nur einmal gelangen ihm mehr Punkte: 23 waren es im April 2018 bei einem 80:78-Heimsieg gegen die Telekom Baskets Bonn. Acht Offensivrebounds sind eine neue persönliche Bestleistung für den Center, der in seinem 199. BBL-Spiel von Beginn an offensive Akzente setzte und für den Großteil der 16 Würzburger Punkte aus zweiten Chancen verantwortlich war, die im Verlauf eines intensiven Spiels auf Playoff-Niveau den Unterschied ausmachen sollten.

Klassens erste vier Punkte durch einen Dunk und einen Korbleger brachten die Würzburger 8:5-Führung nach fünf Minuten, nachdem beide Teams in der Anfangsphase kaum zu guten Abschlüssen gekommen waren. Unter anderem durch zwei Dreier von Kapitän Zac Seljaas und Mike Lewis II setzte sich das Heimteam kurz darauf zum ersten Mal etwas deutlicher ab (19:10, 8. Minute). Bis zur ersten Viertelpause waren die Hamburger, bei denen Brae Ivey und Jordan Barnett im Angriff das Zepter in die Hand nahmen, aber wieder auf 23:21 herangekommen.

Auch im zweiten Viertel blieb das Spiel ein intensiver und physischer Schlagabtausch mit sechs Führungswechseln. Die Hamburger konnten sich durch drei Dreier in Folge zunächst leicht absetzen (33:37, 15. Minute), dann übernahm auf Würzburger Seite Jhivvan Jackson.

Der Mann aus Puerto Rico fand immer wieder Lücken in der Hamburger Verteidigung und erzielte zehn der nächsten zwölf Baskets-Punkte. Sein Korbleger zum Zwischenstand von 45:44 in der 18. Minute brachte den siebten und gleichzeitig letzten Führungswechsel der Partie, kurz darauf konnten die Baskets mit einem knappen Vorsprung von drei Zählern (47:44) in die Halbzeitpause gehen.

Nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen aus der Hansestadt durch einen Dreier von Patrick Heckmann noch einmal ein ausgeglichener Spielstand (49:49, 22. Minute), dann setzten sich die Hausherren durch einen Drei-Punkte-Treffer von Lukas Wank aus der linken Ecke und einem Ballgewinn ihres Kapitäns wieder ab: Zac Seljaas stopfte den Ball aus dem Fastbreak spektakulär zum 54:49 in den Hamburger Korb. Die Gäste blieben im weiteren Spielverlauf zwar immer in Schlagdistanz, konnten die Partie aber nicht mehr zu ihren Gunsten drehen.

Eine kleine Vorentscheidung gab es in den letzten zehn Sekunden des dritten Viertels: Erst traf Mike Lewis II einen schwierigen Dreier zum 71:63, dann Jaizec Lottie auf der anderen Seite mit ablaufender Uhr ebenfalls von Downtown. Der Ball hatte die Hand des Hamburgers aber die eine oder andere Millisekunde zu spät verlassen, so dass der Buzzerbeater nicht zählte.

Mike Lewis II sorgte zu Beginn des Schlussabschnitts per Sprungwurf für die erste zweistellige Würzburger Führung (73:63), und auch gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende lagen die Baskets nach einem Dreier von Nelson Phillips noch mit 82:71 vorne. Bei ihrer Schlussoffensive konnten die Towers durch drei Treffer von der Dreierlinie dann zwar noch einmal auf 88:83 verkürzen, in den verbleibenden 34 Sekunden ließen die FIT/One Würzburg Baskets aber nichts mehr anbrennen und feierten zusammen mit ihren Fans einen verdienten 91:85-Erfolg.

Weiter geht es für die Filipovski-Schützlinge mit ihrem ersten Auswärtsspiel in der Basketball Champions League: Am kommenden Mittwoch um 20 Uhr geht es in Paris gegen Nanterre 92. Die Franzosen sind auch der Gegner im nächsten Heimspiel dam 6. November um 18:30 Uhr. Dazwischen geht es in der easyCredit BBL nach München und Heidelberg.


FIT/One Würzburg Baskets - Veolia Towers Hamburg 91:85
(23:21, 24:23, 24:19, 20:22)


Für Würzburg spielten:
Owen Klassen 19 Punkte (13 Rebounds), Jhivvan Jackson 18/2 Dreier, Mike Lewis II 15/3, Zac Seljaas 12/2, Mike Davis Jr. 12, Nelson Phillips 8/2 (7 Rebounds), Lukas Wank3/1, Bazoumana Koné 2, Hannes Steinbach 2, Fabian Bleck, Max Ugrai.

Top-Performer Hamburg:
Brae Ivey 21/3 (6 Assists), Jordan Barnett 17/2, Osaro Rich 11/3, Jaizec Lottie 8 (10 Assists).


Key Stats:
Rebounds: Würzburg 43 (18 offensiv) - Hamburg 34 (10 offensiv) 
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 16 - Hamburg 7 
Punkte in der Zone: Würzburg 38 - Hamburg 24


Stimmen zum Spiel


Fabian Bleck, FIT/One Würzburg Baskets:
„Owen hat heute einen Riesenjob gemacht, und in der zweiten Halbzeit haben wir etwas besser verteidigt. In der ersten Halbzeit konnten wie Hamburg ihre Stärken nicht so wegnehmen wie wir es wollten, da sind sie ins Laufen gekommen. Owen hat viele Offensivrebounds geholt und die Blöcke so gestellt, dass die kleinen Leute etwas damit anfangen konnten. Deswegen muss man ihm heute die Props geben. Wir spielen bisher gut, können es aber noch besser. In dieser Lige muss man sehr guard-orientiert spielen. Wir holen als Team auch deshalb so viele Offensivrebounds, weil man sich als großer Spieler darauf einstellen kann, dass der Wurf von einem der Guards kommt.“

Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gewonnen. Hamburg ist sehr ausgeglichen besetzt, sie haben starke Werfer auf fast allen Positionen und gute Eins-gegen-Eins-Spieler. Heute haben sie viel Small Ball gespielt und ihre Dreier getroffen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir als Team dagegen gehalten haben, fünf unserer Spieler haben zweistellig gepunktet. Owen Klassen muss ich heute besonders für seine starke Leistung loben, er war mit seinen Rebounds und seinem Double-Double sehr wichtig für den Sieg.“

Benka Barloschky, Headcoach Veolia Towers Hamburg:
„Glückwunsch an die Würzburger. Es war ein sehr intensives Spiel und über die gesamten vierzig Minuten extrem umkämpft. Wir haben fast alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Was wir nicht kontrollieren konnten waren die defensiven Rebounds. Owen Klassen hat uns mit seinen Offensivrebounds sehr weh getan und auch unglaublich  hochprozentig abgeschlossen. Wir hatten auch das Gefühl. dass so gut wie alle 50-50-Bälle bei den Würzburger gelandet sind. Das tut auch weh, das ist aber etwas, das wir selbst abstellen müssen. Ansonsten haben wir sehr hochklassig verteidigt und auch gut angegriffen, aber die Rebounds haben den Unterschied ausgemacht. Würzburg ist eine schwere Halle zu spielen, es werden hier noch viele Mannschaften verlieren. Ich bin stolz, dass wir trotz unserer angespannten Personalsituation ein enges Spiel daraus gemacht haben.“ 

FOTO: studiozudem.de / Viktor Meshko