Die FIT/One Würzburg Baskets haben als einzige der vier deutschen Mannschaften in der Basketball Champions League den direkten Sprung in die Runde der besten 16 Mannschaften geschafft. Die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski drehten am Mittwoch in Laktasi einen 13-Punkte-Rückstand im vierten Viertel und sicherten sich durch einen 85:83-Erfolg bei Igokea m:tel Platz eins in der Gruppe A. In der „Round of 16“ treffen sie auf AEK Athen. Beim BCL-Champion von 2018 spielen mit C.J. Bryce und Joshua Obiesie gleich zwei ehemalige Würzburger. Die beiden weiteren Gegner in der Gruppe I werden im Januar in den Play-Ins ermittelt.
Großen Anteil am starken Comeback beim bosnischen Meister hatten Top-Scorer Jhivvan Jackson (20 Punkte) und Kapitän Zac Seljaas (16), die live bei Dyn 31 der 43 Würzburger Punkte nach der Pause erzielten. „In der zweiten Halbzeit sind wir viel entschlossener zur Sache gegangen und wir konnten die Fehler korrigieren, die wir vorher in der Verteidigung und beim Rebound gemacht haben“, sagte Filipovski nach dem Spiel: „Ich glücklich darüber, dass die Mannschaft sich für die harte Arbeit mit dem Gruppensieg belohnen konnte.“ Bereits am Samstag geht es mit dem nächsten Heimspiel in der easyCredit BBL weiter: Um 20 Uhr kommt es in der tectake ARENA zum direkten Duell um Tabellenplatz vier gegen den SYNTAINICS MBC.
Zac Seljaas hatte beim Seitenwechsel vor 750 Zuschauern in Laktasi erst drei Punkte, Jhivvan Jackson nur zwei Zähler auf dem Konto - das war einer der Gründe, warum die erfahrene Mannschaft der Gastgeber beim Seitenwechsel mit 50:42 in Führung lag. Offensiv sprang bei den Baskets in den ersten zwanzig Minuten der Rest des Teams in die Bresche. Alle neun eingesetzen Spieler punkteten schon vor der Pause, allen voran Lukas Wank (9), Nelson Phillips (7) und Mike Lewis II (7). Trotz der ausgeglichenen Würzburger Teamleistung gelang es Igokea m:tel, sich im zweiten Viertel abzusetzen, nachdem die Baskets den ersten Abschnitt knapp mit 22:21 für sich entscheiden konnten.
Durch zehn Offensivrebounds kam der bosnische Meister, der seine Freiwürfe und seine Dreier (45 Prozent) hochprozentig traf, zu 17 Punkten aus zweiten Chancen. Dieses Problem galt es nach dem Gang in die Kabinen zu beheben, und das gelang den Unterfranken dann auch, ähnlich wie beim BBL-Heimsieg gegen Frankfurt in der vergangenen Woche. Lukas Wank eröffnete die zweite Halbzeit mit seinem dritten Dreier der Partie, kurze Zeit später hatten die Baskets den Rückstand durch einen 8:0-Lauf fast aufgeholt - Zac Seljaas traf seinen ersten Dreier, Jhivvan Jackson einen Sprungwurf zum 55:53 in der 25. Minute.
In den folgenden sechs Spielminuten war es Terrell Carter, der für die Gastgeber übernahm und Igokea schnell wieder zweistellig in Führung brachte - 72:59 lautete der Spielstand nach einem Carter-Korbleger in der 31. Minute. Seljaas und Jackson antworteten mit zwei Drei-Punkte-Würfen, Carter erzielte aber noch vier weitere Punkte, so dass der Rückstand der Baskets in der 33. Minute immer noch zweistellig war (76:67, 33. Minute). Dann leitete Mike Lewis II mit einem Dreier aus der linken Ecke die Wende ein: Die Gäste bekamen Carter wieder besser in den Griff, gestatteten der Heimmannschaft nur noch sieben Punkte in den letzten sieben Minuten und drehten die Partie mit einem 11:0-Lauf.
Erst fand Mike Lewis seinen Kapitän unter dem Korb zum freien Dunk, dann versenkte Seljaas einen Dreier aus acht Metern zum 76:75. Anschließend drehte Nelson Phillips das Ergebnis gleich zweimal mit einem „And One“, so dass beim Spielstand von 78:81 drei Minuten vor dem Ende für Hochspannung gesorgt war. Für den Gruppensieg hätte durch den 87:77-Heimsieg von Nanterre gegen Holon zu diesem Zeitpunkt auch eine niedrige zweistellige Niederlage gereicht, die Baskets hatten aber andere Pläne.
Nach einem krachenden Dunk von Terrell Carter zum 80:81, einem Korbleger von Owen Klassen zum 80:83 und einem Dreier von Bryce Jones zum 83:83-Ausgleich war es Zac Seljaas, der die Punkte zum Sieg erzielte: Der Baskets-Kapitän traf 19,4 Sekunden vor dem Ende einen Korbleger gegen zwei Gegenspieler zum 83:85 und unterbrach anschließend den letzten Angriff von Igokea durch eine cleveres Foul vor dem Wurfversuch - damit standen der Auswärtssieg und der Gruppensieg fest.
Der erste von sechs Spieltagen der „Round of 16“ findet in der letzten Januarwoche statt. Die FIT/One Würzburg Baskets treffen in der Gruppe I auf AEK Athen, das den Telekom Baskets Bonn durch einen 96:65-Heimsieg im direkten Aufeinandertreffen noch Platz eins in der Gruppe E wegschnappen konnte. Die beiden anderen Teams der Gruppe I werden in den Play-In-Duellen zwischen Karsiyaka (Türkei) und Promitheas Patras (Griechenland) sowie zwischen Derthona Basket (Italien) und Peristeri (Griechenland) ermittelt.
Igokea m:tel - FIT/One Würzburg Baskets 83:85
(21:22, 29:20, 20:17, 13:26)
Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 18 Punkte/2 Dreier (6 Assists), Zac Seljaas 16/3 (8 Rebounds), Nelson Phillips 13 (5 Rebounds/4 Assists/4 Steals), Lukas Wank 12/3, Mike Lewis II 10/2 (5 Assists), Hannes Steinbach 5, Tyrese Williams 4, Owen Klassen 4 (6 Rebounds), Fabian Bleck 3.
Top-Performer Igokea m:tel:
Terrell Carter 18 (10 Rebounds), Nikola Maric 14, Bryce Jones 14/2 (5 Assists).
Key Stats:
Feldwurfquote: Würzburg 45,8 Prozent - Igokea 43,1 Prozent
Ballgewinne: Würzburg 13 - Igokea 8
Stimmen zum Spiel
Lukas Wank, FIT/One Würzburg Baskets:
„Es war sehr wichtig, das Spiel zu gewinnen, weil wir nicht wussten, wie Nanterre gegen Holon spielt. Deswegen haben wir uns nur auf uns konzentriert und es in der zweiten Halbzeit irgendwie geschafft, das Spiel zu gewinnen. Die Champions League ist sehr stark in diesem Jahr. Niemand hat erwartet, dass wir unsere Gruppe gewinnen. Wir haben bisher einen guten Job gemacht, im Training hart gearbeitet und uns immer nur auf das nächste Spiel konzentriert. Wir werden sehen, wie es in der Zukunft weitergeht.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Es war ein sehr schwieriges Spiel für uns. Wir sind schlecht gestartet und haben in der ersten Halbzeit 50 Punkte kassiert, 28 davon aus dem Fastbreak und aus zweiten Chancen. Igokea hatte zehn Offensivrebounds vor der Pause, das war nicht unser Gameplan. Wegen unserer Unerfahrenheit waren wir zu nervös, es ist für viele Spieler das erste Mal in diesem Wettbewerb. In der zweiten Halbzeit sind meine Spieler viel entschlossener zur Sache gegangen und wir konnten die Fehler korrigieren, die wir vorher in der Verteidigung und beim Rebound gemacht haben. Dadurch haben wir es geschafft, einen knappen Sieg zu holen. Heute hatten wir auch das nötige Glück auf unserer Seite, nachdem wir das letzte Spiel gegen Holon genauso knapp und unglücklich verloren hatten. Insgesamt bin ich sehr zufrieden und glücklich darüber, dass die Mannschaft sich für die harte Arbeit mit dem Gruppensieg belohnen konnte.“
Terrell Carter, Igokea m:tel:
„Es war ein gutes Spiel, wir haben hart gekämpft, am Ende hat es in den letzten Sekunden nicht zum Sieg gereicht. Ich bin zufrieden damit, wie wir gekämpft und nie aufgegeben haben, unser Teamgeist ist da. Würzburg ist eine gute Mannschaft. Wenn wir so weitermachen, können wir mit allen Gegnern mithalten.“
Nenad Stefanovic, Headcoach Igokea m:tel:
„Erst einmal Glückwunsch an Würzburg. Sie haben uns zweimal besiegt und damit gezeigt, dass sie die bessere Mannschaft sind. Wir hatten aber in beiden Spielen unsere Chancen. Meine Spieler haben gekämpft und alles gegeben, kleine Dinge wie die 50:50-Bälle haben heute den Ausschlag gegeben. Wir konnten in den letzten fünf oder sechs Minuten den Rebound nicht mehr kontrollieren und haben einige Dreier kassiert, weil wir etwas den Fokus verloren haben. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft, es war ein guter Auftritt in der Champions League. Wir haben gezeigt, dass wir mit allen Gegnern mithalten können und hätten das auch in den Play-Ins getan. Eine der großen Schwierigkeiten für uns war es, uns auf die Schiedsrichter einzustellen. Würzburg ist damit besser zurecht gekommen als wir und hat im letzten Viertel sehr physisch gespielt.“
DYN - das Zuhause der Basketball-Fans:
Alle Spiele in der easyCredit BBL, im BBL Pokal, in der Basketball Champions League und ausgewählte Partien im FIBA Europe Cup und aus der NCAA werden live bei Dyn übertragen. Das umfangreiche Basketball Live-Programm wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Jeder Fan kann seinen Sport mit einem Abonnement unterstützen: Zehn Prozent der Netto-Erlöse gibt DYN unter dem Motto "Move Your Sport" an die easyCredit BBL zurück, die das Geld in die Basketball-Nachwuchsförderung investiert. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.