Die FIT/One Würzburg Baskets haben AEK betsson Athen auch im zweiten Duell innerhalb einer Woche einen großen Kampf geliefert und fast 36 Minuten lang geführt, konnten die Partie der Basketball Champions League in der SUNEL Arena in Athen aber erneut nicht für sich entscheiden. Die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski starteten extrem stark, trafen ihre Dreier fast nach Belieben und lagen kurz nach Beginn des zweiten Viertels mit 17 Punkten in Führung (19:36). Dann gelang es den Gastgebern, die Energie und Aggressivität in der Verteidigung zu erhöhen und die Partie im Schlussviertel mit einem 13:0-Lauf noch zu drehen. Die Baskets hielten bis zum Schluss dagegen, hatten in den letzten knapp fünf Spielminuten live bei Dyn aber viel Pech bei ihren Würfen und mussten sich mit 77:84 geschlagen geben.
„Wir haben wegen der aggressiven Verteidigung von AEK in den letzten fünf Minuten die Kontrolle verloren, keine guten Entscheidungen im Angriff mehr getroffen und auch zu viele Fehler in der Verteidigung gemacht“, konstatierte Headcoach Sasa Filipovski nach dem Spiel. Topscorer der Partie waren Jhivvan Jackson (Würzburg) und Hunter Hale (Athen) mit jeweils 23 Punkten. Auf Würzburger Seite traf außerdem Kapitän Sac Seljaas zweistellig (19). Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen haben die Baskets ihr Schicksal in der „Round of 16“ weiterhin in der eigenen Hand und können sich mit zwei Siegen gegen Promitheas Patras (Mittwoch/19. März/18:30 Uhr/tectake ARENA) und bei Bertram Derthona Basket für das Viertelfinale qualifizieren.
Filipovski verzichtete in Athen auf Aubrey Dawkins, für ihn stand Calvin Wishart als siebter Ausländer im Aufgebot. Vor 3500 Zuschauenden zeigten die Baskets von Beginn an, dass sie aus den letzten beiden Spielen gegen Athen und in Weißenfels gelernt haben: Sie starteten hochkonzentriert und mit viel Intensität in der Verteidigung und hatten eine extrem starke Trefferquote von außen.
Sieben von elf Dreierversuchen (63 Prozent) waren im ersten Abschnitt erfolgreich, der daher mit einer 15-Punkte-Führung der Gäste endete. “Würzburg hat eine gute Mannschaft und war nach der Niederlage vor einer Woche in der Verteidigung gut auf uns vorbereitet. Sie haben gut reagiert und uns mit ihrer unglaublichen Trefferquote im ersten Viertel überrascht“, sagte AEK-Trainerlegende Dragan Sakota hinterher.
Sein Team, das seit Montag mit einer Krankheitswelle zu kämpfen hatte, fand danach die nötige Energie in der Verteidigung, um den Rückstand nicht noch größer werden zu lassen. Nachdem Hannes Steinbach zu Beginn des zweiten Abschnitts zum Zwischenstand von 19:36 getroffen hatte, kämpfte sich AEK mit seinen fanatischen Fans im Rücken zunehmend zurück ins Spiel. RaiQuan Gray und Hunter Hale erzielten 16 von 20 Athener Punkten in Viertel Nummer zwei, bis zur Halbzeitsirene konnten die Hausherren dadurch auf 39:48 verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel hielten die FIT/One Würzburg Baskets zunächst weiter voll dagegen und verteidigten ihre Führung. Jhivvan Jackson erzielte die ersten fünf Punkte des dritten Viertels, und danach konnte auch Owen Klassen zum ersten Mal nach zehn Vierteln ohne einen einzigen Punkt im Angriff endlich wieder Akzente setzen: Der Kanadier erzielte die nächsten sieben Würzburger Zähler, Mitte des dritten Abschnitts lagen die Baskets daher wieder zweistellig vorne (48:60).
Auch in der 34. Minute hatte die Führung noch Bestand - Zac Seljaas traf einen Dreier zum 66:73. Dann musste Owen Klassen nach seinem fünften Foul das Parkett verlassen und die entscheidende Aufholjagd der Gastgeber konnte beginnen. In den knapp 16 Minuten mit Klassen auf dem Feld hatten die Baskets 18 Punkte mehr erzielt als Athen. In den sechs Minuten nach seinem Ausschluss kassierten sie 18 Punkte, kamen gegen die aggressive Verteidigung nur noch selten zu guten Abschlüssen und hatten auch kein Wurfglück mehr.
Ein Dreier von Jhivvan Jackson drehte sich wieder aus dem Korb heraus, Lukas Wank und Hannes Steinbach konnten zwei offene Dreier ebenfalls nicht versenken. Athen machte es besser, hatte das Momentum in der Schlussphase komplett auf seiner Seite und drehte die Partie in den letzten vier Spielminuten mit einem 13:0-Lauf. Weiter geht es für die FIT/One Würzburg Baskets am Sonntag um 15 Uhr mit dem easyCredit BBL-Heimspiel gegen die NINERS Chemnitz. Vor dem Sprungball wird das Trikot mit der Nummer 34 des ehemaligen Baskets-Kapitäns Felix Hoffmann unter die Hallendecke gezogen.
AEK betsson Athen - FIT/One Würzburg Baskets 84:77
(19:34, 20:14, 20:17, 25:12)
Für Würzburg spielten:
Jhivvan Jackson 23 Punkte/5 Dreier (5 Assists), Zac Seljaas 19/4 (5 Assists), Owen Klassen 9 (6 Rebounds), Davion Mintz 9/2, Hannes Steinbach 8 (7 Rebounds), Lukas Wank 5/1, Mike Lewis II 4 , Fabian Bleck, Tyrese Williams, Calvin Wishart, Max Ugrai.
Top-Performer Athen:
Hunter Hale 23/2 (6 Rebounds), RaiQuan Gray 15, Grant Golden 13 (7 Rebounds/4 Assists), Prentiss Hubb 11 (6 Assists).
Key Stats:
Feldwurfquote: Würzburg 39 Prozent - Athen 54 Prozent
Assists: Würzburg 14 - Athen 21
Steals: Würzburg 5 - Athen 10
Stimmen zum Spiel
Zac Seljaas , FIT/One Würzburg Baskets:
„Es war ein gutes Spiel und ein großer Kampf. Wir waren aber nicht in der Lage, unser Spiel über vierzig Minuten durchzuziehen. Am Ende sind wir nicht mehr in unseren Rhythmus gekommen, wie wir das in den ersten drei Vierteln geschafft haben. Aber es war, wie gesagt, ein gutes Spiel und ein großer Kampf. Wir müssen daraus lernen und daran arbeiten, uns weiter zu verbessern.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an AEK. Es ist schön, wieder einmal hier zu sein, nachdem ich in der EuroLeague vor langer Zeit mit Olimpia Ljubljana hier gespielt habe. Es war eine tolle Atmosphäre heute. Wir haben es leider nicht geschafft, unsere Konzentration über das gesamte Spiel zu halten und haben im vierten Viertel wegen ihrer Aggressivität die Kontrolle verloren. In den letzten fünf Minuten haben wir im Angriff keine guten Entscheidungen mehr getroffen und in der Verteidigung zu viele Fehler gemacht. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die viel mehr Erfahrung hat als wir. Ich hoffe und glaube, dass meine Spieler aus den Fehlern lernen und es in den nächsten Spielen besser machen werden.“
Dragan Sakota, Headcoach AEK betsson Athen:
„Wir hatten gestern einen schlimmen Tag mit zehn kranken Spielern und haben versucht, das Spiel zu verlegen. Deswegen sind meine Spieler, die heute gekommen sind und gespielt haben, für mich echte Helden. Natürlich war es ein wichtiges Spiel, aber für mich ist die Gesundheit der Spieler wichtiger als alles andere. Heute morgen wussten wir wirklich noch nicht, wie viele Spieler wir haben würden. Das zweite Problem war, dass Würzburg eine gute Mannschaft ist. Nach der Niederlage vor einer Woche waren sie in der Verteidigung viel besser auf uns vorbereitet. Sie haben gut reagiert und uns auch mit ihrer unglaublichen Dreierquote im ersten Viertel überrascht. Dann haben wir es irgendwie geschafft, unseren Rhythmus zu finden und einen der wichtigsten Siege für unseren Klub in den letzten Jahren zu holen. Glückwunsch an alle zum Erreichen der Playoffs. Jetzt wollen wir den ersten Platz in der Gruppe sichern, dafür brauchen wir noch einen Sieg.“
Dimitris Flionis, AEK betsson Athen:
„Es war eine sehr harte Nacht für die meisten von uns und auch ein sehr schwieriges Spiel. Wir wollten diesen Sieg aber unbedingt, waren sehr fokussiert und sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.“