Zum dritten Mal in Folge schon zur Halbzeit zweistellig geführt, zum dritten Mal in Folge gewonnen: s.Oliver Würzburg hat sich am 26. Spieltag der easyCredit BBL in einem intensiven Kellerduell vor 1687 Zuschauern in der heimischen tectake ARENA mit 97:77 (52:39) gegen Aufsteiger MLP Academics Heidelberg durchgesetzt. Schlüssel zum siebten Heimsieg der Saison war eine geschlossene Teamleistung an beiden Enden des Feldes. Gleich sechs Spieler punkteten zweistellig, allen voran das Guard-Duo Charles Callison (19) und Cameron Hunt (17), das in den kritischen Phasen der Partie von den Gästen nicht zu stoppen war. „Durch die Unterstützung unserer Zuschauer haben wir wieder eine großartige positive Energie bekommen. Deswegen vielen Dank an unsere Fans, die 40 Minuten hinter uns standen“, sagte Headcoach Sasa Filipovski nach dem Spiel.
Drei Tage nach dem hart umkämpften und extrem wichtigen 69:61-Erfolg im Nachholspiel bei den FRAPORT SKYLINERS war die Ausgangsposition vor dem Rückspiel gegen den Aufsteiger aus Heidelberg identisch: Ein Sieg mit sechs Punkten Unterschied war nötig, um nach der 71:76-Niederlage im Hinspiel auch den direkten Vergleich zu gewinnen, der im Kampf um den Klassenerhalt noch sehr wichtig werden kann.
Beide Teams hatten ihre letzten beiden Spiele gewonnen und starteten mit entsprechend viel Selbstvertrauen und auch einem guten offensiven Rhythmus in die Partie: Die ersten sechs Offensivaktionen waren erfolgreich, ehe Cameron Hunt beim Spielstand von 7:8 in der dritten Minute einen Wurfversuch von Jordan Geist sauber blockte und der starke William Buford (14 Punkte in der ersten Halbzeit) mit einem Fastbreak-Korbleger zum ersten Mal s.Oliver Würzburg in Führung brachte.
Diese wechselte dann im weiteren Verlauf des Spiels nur noch viermal, zum letzten Mal nach absolut ausgeglichenen ersten neun Minuten (22:22) durch zwei Dreier in Folge von Craig Moller noch vor dem Ende des ersten Spielabschnitts. Beim Stand von 28:24 ging es ins zweite Viertel, in dem zunächst Heidelbergs Topscorer Kelvin Martin nach einem Ballgewinn auf 28:26 verkürzen konnte.
Dann folgte eine ganz starke Phase von Abdul-Malik Abu, die bereits eine Vorentscheidung brachte: Würzburgs Center erzielte in den folgenden fünf Minuten elf seiner 15 Punkte, und nach einem schönen Alley-Oop-Anspiel von Cameron Hunt stopfte er den Ball in der 15. Minute zum Zwischenstand von 39:31 in den Heidelberger Korb.
Zum ersten Mal zweistellig wurde der Abstand nach einem Buford-Dreier zum 48:37 (18. Minute), und passend zum Verlauf des zweiten Abschnitts war es dann noch einmal Abu, der per Korbleger für den Halbzeit-Spielstand von 52:39 sorgte.
Wie schon eine Woche zuvor beim Heimsieg gegen Crailsheim und auch in der Frankfurter Ballsporthalle machten die Schützlinge von Sasa Filipovski aus dem deutlichen Vorsprung beim Seitenwechsel dann einen Sieg, und zwar trotz der aggressiven Heidelberger Verteidigung nach der Pause deutlich souveräner als drei Tage zuvor in Frankfurt: „Ich bin zufrieden damit, dass wir bis zum Ende konzentriert geblieben sind und dass viele Spieler zu diesem Sieg beigetragen haben“, sagte der Headcoach.
Es waren die beiden ehemaligen Würzburger Brekkott Chapman und Robert Lowery, die nach dem Seitenwechsel die erwartete Aufholjagd der Gäste starteten: Durch zwei Chapman-Freiwürfe, einen Dreier und ein „And One“ von Lowery verkürzten sie schnell auf 54:47, und nach einem Dunk von Brekkott Chapman zum 58:53 nahm Sasa Filipovski in der 26. Minute eine Auszeit, die Wirkung zeigte.
Im Angriff übernahm jetzt das Guard-Duo Chuck Callison und Cameron Hunt (27 Punkte in der zweiten Halbzeit): Beim Zwischenstand von 60:55 traf erst Callison und dann Hunt von der Dreierlinie, die Turnhölle erreichte dadurch wieder das gewohnte Dezibel-Level, und s.Oliver Würzburg machte mit einem 12:0-Lauf frühzeitig alle Hoffnungen der Heidelberger auf einen Auswärtssieg zunichte.
Kleiner als 13 Punkte wurde der Abstand nämlich im weiteren Spielverlauf nicht mehr. Nach gleich zwei technischen Fouls gegen Chapman und Lowery versenkte Craig Moller in der 34. Minute beide Freiwürfe, wurde beim folgenden Ballbesitz gefoult und erhöhte den Vorsprung der Heimmannschaft mit zwei weiteren Treffern von der Linie auf mehr als 20 Zähler (84:63).
Damit war die Partie entschieden, und s.Oliver Würzburg hatte in der Tabelle nach Siegen zu den Heidelbergern aufgeschlossen, die allerdings zwei Spiele weniger bestritten haben. Für beide Teams steht als nächstes ein Auswärtsspiel beim Tabellensiebten BG Göttingen auf dem Programm: Für die Heidelberger als Nachholspiel des 19. Spieltags am Mittwochabend, für s.Oliver Würzburg am kommenden Sonntag um 15:00 Uhr.
s.Oliver Würzburg - MLP Academics Heidelberg 97:77 (28:24, 24:15, 22:22, 23:16)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Charles Callison 19 Punkte/2 Dreier (4 Assists), Cameron Hunt 17/1 (7 Assists/2 Blocks), Abdul-Malik Abu 15, William Buford 15/2 (3 Steals), Craig Moller 14/2, Desi Rodriguez 12 (10 Rebounds), Felix Hoffmann 3/1, Julius Böhmer 2, Filip Stanic 2, Julian Albus.
Top-Performer Heidelberg:
Kelvin Martin 18/2 (7 Rebounds), Jordan Geist 15/1, Rob Lowery 13/1 (6 Assists), Brekkott Chapman 6 (9 Rebounds).
Key Stats:
Ballverluste: Würzburg 11 - Heidelberg 16
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 48 Prozent - Heidelberg 42 Prozent
Freiwürfe zweite Halbzeit: Würzburg 20 von 25 (80 Prozent) - Heidelberg 6 von 6
Stimmen zum Spiel
Charles Callison, s.Oliver Würzburg:
„Das wieder ein wichtiger Sieg, aber für uns ist sowieso jedes Spiel sehr wichtig und wir müssen alle ernst nehmen. Der Schlüssel war heute unsere Verteidigung als Team und die Rebounds. Wir haben die Stopps bekommen und auch im Angriff gut gespielt. Ich würde sagen, dass es mein bestes Spiel war, seit ich hier bin. Meine Teamkollegen haben mich aber auch in gute Postionen gebracht. Je besser man die Systeme und die Rollen im Team kennt, desto wohler fühlt man sich auch auf dem Spielfeld.“
Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Zuerst einmal Glückwunsch an meine Spieler. Ich freue mich für sie, weil wir vor drei Tagen erst ein schwieriges Spiel hatten. Deswegen war es nicht einfach gegen ein Team wie Heidelberg, das hart verteidigt und auch im Angriff sehr aggressiv spielt. Durch die Unterstützung unserer Zuschauer haben wir aber wieder eine großartige positive Energie bekommen. Deswegen vielen Dank an unsere Fans, die 40 Minuten hinter uns standen. Ich bin auch zufrieden damit, dass wir bis zum Ende konzentriert geblieben sind und dass viele Spieler zu diesem Sieg beigetragen haben.“
Branislav Ignjatovic, Headcoach MLP Academics Heidelberg:
„Wir haben meiner Meinung nach nur in den ersten fünf Minuten der ersten und in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit so gespielt, wie wir spielen wollten. In den anderen Phasen haben wir überhaupt keinen Weg gefunden, die Würzburger zu stoppen. Wir waren auf ihr Inside-Spiel gut vorbereitet und haben sie auch da relativ gut verteidigt, wo wir erwartet hatten, dass sie uns attackieren. Aber Würzburg hat gefühlt jeden wichtigen Wurf getroffen. Auch in der Phase, als wir wieder auf fünf Punkte herangekommen sind, ist bei ihnen alles reingefallen. Wir sind kein Team für Highscore-Spiele und waren heute einfach defensiv nicht stark genug.“