Zum ersten Mal seit Anfang November 2021 waren wieder mehr als 2.000 Zuschauer in der tectake ARENA, und sie haben s.Oliver Würzburg am 28. Spieltag zum fünften Sieg in Folge getragen: In einer von Anfang bis Ende intensiven und engen Partie holten sich die Gastgeber durch zwei Dreier von Charles Callison und Cameron Hunt kurz vor Ende des dritten Viertels den entscheidenden Vorsprung (61:54) und erkämpften sich einen 81:71-Erfolg gegen die NINERS Chemnitz.
Es war der fünfte Sieg in Folge - eine längere Erfolgsserie in der easyCredit BBL hatte s.Oliver Würzburg zuletzt im Januar und Februar 2019 (sechs Siege). „Gegen einen wirklich starken Gegner war es heute sehr schwer für uns. Ohne die Unterstützung unserer Fans hätten wir nicht gewonnen, daher vielen Dank für ihren Einsatz und ihre Energie über 40 Minuten“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. Herausragender Akteur des Spiels war Cam Hunt, der 41 Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Korbleger verwandelte und am Ende 22 Punkte, 6 Rebounds 3 Assists und 4 Ballgewinne auf dem Statistikbogen stehen hatte.
Nach dem Ende von Zugangsbeschränkungen und FFP2-Maskenpflicht kamen 2014 Zuschauer und sorgten vom Sprungball an für die gefürchtete Turnhöllen-Atmosphäre, die der Heimmannschaft bereits in den fünf Heimspielen zuvor zu vier Erfolgen gegen Bamberg, Bonn, Crailsheim und Heidelberg verholfen hatte. Auf dem Weg zu Saisonsieg Nummer zehn sahen die Fans eine von beiden Seiten intensiv geführte Begegnung, in der mit viel Energie und Leidenschaft um jeden einzelnen Ball gekämpft wurde. Vor allem bei den Duellen um die abprallenden Bälle sah s.Oliver Würzburg dabei über den gesamten Spielverlauf deutlich besser aus als die NINERS - 41 zu 30 lautete das Rebound-Verhältnis nach 40 Minuten, aus ihren zweiten Chancen nach 16 Offensivrebounds (Chemnitz 6) hatten die Hausherren am Ende 19 Punkte erzielt (Chemnitz 6).
Die ersten „Second Chance Points“ erzielte Filip Stanic in der 3. Minute gegen seinen Ex-Club - der Korbleger des Centers zum 6:5 war bereits der dritte Führungswechsel im Spiel, und so sollte es auch bis weit ins dritte Viertel hinein weitergehen. Weil auf Würzburger Seite die Dreier zunächst nicht fallen wollten, konnten sich die Gäste aus Sachsen danach kurz auf 8:13 absetzen, dann übernahm aber erst einmal der Top-Scorer des Abends: Cameron Hunt erzielte beim Spielstand von 10:15 neun Punkte in Folge, und nach dem ersten Viertel war die Partie wieder völlig ausgeglichen (21:21).
Viertel Nummer zwei begann mit dem nächsten erfolgreichen Hunt-Sprungwurf, und Craig Moller erhöhte per Dreier auf 26:21, so dass NINERS-Headcoach Rodrigo Pastore sich zur Auszeit gezwungen sah. Vier Minuten später hatten die Gäste den Spielstand wieder gedreht (30:31, 15. Minute), und Sasa Filipovski bat seine Spieler zum intensiven Gespräch an die Seitenlinie. Die verbleibende Zeit bis zum Seitenwechsel nutzte s.Oliver Würzburg, um sich eine knappe Halbzeitführung herauszuwerfen. William Buford versenkte in der 19. Minute einen Dreier zum 43:37 - bis zu diesem Zeitpunkt der größte Vorsprung - und nach einem Treffer des Litauers Mindaugas Susinskas ging es beim Spielstand von 43:39 in die Kabinen.
Auch im dritten Abschnitt blieb es eine völlig ausgeglichene Begegnung auf hohem kämpferischen Niveau. Durch einen 9:2-Lauf drehten die Gäste aus Sachsen den Spielstand erneut (47:48, 26. Minute), und danach wechselte die Führung vor der letzten Viertelpause noch weitere fünf Mal. Die vorentscheidende Phase der Begegnung begann dann mit einem Treffer von Craig Moller zum 55:54 in der 28. Minute. Charles Callison und Cameron Hunt mit ablaufender Uhr des dritten Viertels ließen zwei Dreier folgen, und durch diesen 8:0-Lauf konnten die Gastgeber mit einer Sieben-Punkte-Führung (61:54) in die letzten zehn Minuten gehen.
Auch in den ersten drei Minuten des Schlussviertels gelangen den NINERS nur zwei Punkte durch den in der Crunchtime starken Isiaha Mike. Luciano Parodi antwortete darauf mit einem Dreier aus der rechten Ecke, und nach einem seiner vier Ballgewinne erhöhte Cameron Hunt per Fastbreak-Korbleger auf 66:56 (33. Minute). Nach diesem zweistelligen Rückstand und einer weiteren Pastore-Auszeit legten die Gäste an Intensität zu und gaben alles, um das Spiel in der Schlussphase zu ihren Gunsten zu drehen, was ihnen gegen weiter konzentrierte Filipovski-Schützlinge aber nicht mehr gelingen sollte.
Gut zwei Minuten vor dem Ende kamen sie durch Mike und Susinskas zwar noch einmal bedrohlich nahe heran, beim Spielstand von 73:69 traf dann aber Craig Moller zwei Freiwürfe, und der Mann des Abends machte schließlich alles klar: Cameron Hunt schnappte sich einen Defensiv-Rebound, ließ dann auf der anderen Seite die Schussuhr herunterlaufen, zog mit seiner starken linken Hand zum Korb, legte den Ball hoch ans Brett und machte 41 Sekunden vor Schluss mit dem Treffer zum 77:71 alles klar. Craig Moller und Charles Callison erzielten anschließend nach taktischen Fouls der Chemnitzer an der Freiwurflinie die letzten vier Zähler zum Endstand von 81:71. Weiter geht es für s.Oliver Würzburg mit drei Auswärtsspielen in Bayreuth, Gießen und Chemnitz - am 20. April wird die Partie des 17. Spieltags bei den NINERS nachgeholt.
s.Oliver Würzburg - NINERS Chemnitz 81:71 (21:21, 22:18, 18:15, 20:17)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Cameron Hunt 22 Punkte/2 Dreier (4 Steals), Craig Moller 15/2 (6 Rebounds), William Buford 15/2 (4 Assists), Filip Stanic 9 (8 Rebounds), Charles Callison 9/1, Desi Rodriguez 6 (8 Rebounds), Luciano Parodi 5/1, Felix Hoffmann, Abdul-Malik Abu.
Top-Performer Chemnitz:
Isiaha Mike 12 (11 Rebounds), Darion Atkins 11/1, Nelson Weidemann 10/1, Jonas Richter 10.
Key Stats:
Rebounds: Würzburg 41 (16 offensiv) - Chemnitz 30 (6 offensiv)
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 19 - Chemnitz 6
Dreierquote: Würzburg 38 Prozent - Chemnitz 15 Prozent
Freiwürfe: Würzburg 17 von 23 (74 Prozent) - Chemnitz 7 von 7 (100 Prozent)
Stimmen zum Spiel
Cameron Hunt, s.Oliver Würzburg:
„Wir schauen gar nicht auf die Tabelle, sondern machen einen Schritt nach dem anderen und konzentrieren uns immer nur auf das nächste Spiel. Es war uns eigentlich immer klar, dass wir gut genug sind, um Spiele in der BBL zu gewinnen. Und jetzt beweisen wir es.“
Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Chemnitz hat eine wirklich sehr gute Mannschaft. Sie spielen guten Basketball, es war sehr schwer für uns. Ohne die Unterstützung unserer Fans hätten wir heute nicht gewonnen, daher vielen Dank für ihren Einsatz und ihre Energie über 40 Minuten. Ich bin auch sehr glücklich für meine Mannschaft. Wir haben gute Jungs und eine sehr gute Teamchemie. Wir haben uns diese guten Spiele hart erarbeitet, Schritt für Schritt werden wir immer besser. Ich glaube, dass wir so weitermachen und die Saison zu einem guten Abschluss bringen können.“
Rodrigo Pastore, Headcoach NINERS Chemnitz:
„Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die nach vier Siegen in Folge neues Selbstvertrauen hat und heute mit Parodi auch wieder komplett war. Wir hatten letzte Woche einen wichtigen Heimsieg gegen Berlin, dabei war vor allem die Art und Weise, wie wir gespielt haben, sehr wichtig. Heute haben wir aber nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Unser Defensiv-Rebound war praktisch nicht existent, außerdem haben wir Würzburg zu oft an die Freiwurflinie geschickt. Auf der anderen Seite haben wir selbst nicht genug zweite Chancen bekommen und auch die Dreier nicht gut genug getroffen. Wenn man so ein Spiel gewinnen will, muss man öfter an die Freiwurflinie kommen und mehr defensive Stops bekommen. Das haben wir alles nicht geschafft. Das Ergebnis ist zehn Punkten etwas zu hoch ausgefallen, das Spiel war viel enger. Aber Würzburg hat die entscheidenden Plays gemacht und verdient gewonnen.“