16-PUNKTE-COMEBACK GEGEN KÄMPFERISCHE WÖLFE

Drei Tage nach der knappen Niederlage in Chemnitz ist s.Oliver Würzburg gegen den anderen Ost-Klub der easyCredit BBL wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Nach einem Fehlstart in die Partie gelang den Gastgebern vor 2.103 Zuschauern in der tectake ARENA eine Aufholjagd, die nach 16 Punkten Rückstand gegen aufopferungsvoll kämpfende Weißenfelser Wölfe in der Schlussphase noch zum Erfolg führte.


HIGHLIGHTS


Charles Callison erzielte in einem extrem spannenden Basketball-Krimi sechs Sekunden vor Schluss nach einem Ballgewinn den vorentscheidenden Korb zum 90:86, am Ende setzte sich s.Oliver Würzburg mit 92:86 (43:51) durch und holte den sechsten Sieg aus den letzten sieben Heimspielen. Topscorer der Partie war Desi Rodriguez mit 21 Punkten, auf Würzburger Seite punkteten außerdem William Buford (18), Cameron Hunt (15) und Craig Moller (11) zweistellig.

Das Duell gegen einen Gegner, der im Abstiegskampf noch Punkte braucht, wurde zum Wechselbad der Gefühle für die Zuschauer: Erst großer Jubel und Begeisterung kurz vor Spielbeginn, als die Vertragsverlängerung von Headcoach Sasa Filipovski bis 2025 bekannt gegeben wurde. Dann erste fünf Spielminuten, die komplett von den Gästen dominiert wurden, und schließlich eine Aufholjagd, die durch einen 11:2-Lauf der Hausherren in der Schlussphase noch zum Erfolg führte.

Aber der Reihe nach: Die Gäste aus Weißenfels starteten mit deutlich mehr Energie und Entschlossenheit in die Partie, gingen gleich im ersten Angriff durch einen Sprungwurf von Jamel Morris in Führung und hatten dann in den folgenden knapp vier Minuten erst einmal alles im Griff, ehe auch s.Oliver Würzburg im Spiel angekommen war.

Während die Gastgeber zunächst nur Fehlwürfe und Ballverluste produzierten, trafen die Wölfe sieben ihrer ersten neun Würfe und hatten bereits 16 Punkte erzielt - zehn davon durch den in der Anfangsphase starken Reggie Upshaw - ehe Will Buford mit einem Halbdistanz-Jumper endlich auch die ersten Zähler für die Heimmannschaft auf die Anzeigetafel brachte. Buford legte zweimal nach und leitete damit eine Aufholjagd ein, die knapp 30 Spielminuten dauern sollte.

Bis zum Ende des ersten Viertels war der Rückstand durch viele gelungene Anspiele und Abschlüsse am Brett wieder im einstelligen Bereich angekommen, und Cameron Hunt verkürzte zu Beginn des zweiten Abschnitts per Dreier auf 21:27. Die Gäste hielten dagegen und konnten zunächst verhindern, dass ihr Vorsprung  kleiner wurde. Weil s.Oliver Würzburg in der gesamten ersten Halbzeit nur zwei Dreier nahm (und traf) und auch nur einen einzigen Freiwurf bekam, lagen die Wölfe (6 getroffene Dreier, 7 von 7 Freiwürfe) auch beim Seitenwechsel noch mit acht Zählern vorne.

Einen Würzburger 10:0-Lauf zum Zwischenstand von 37:39 in der 17. Minute konterten die Gäste noch vor der Pause unter anderem durch Dreier von Kostja Mushidi und Nikola Rebic. Und auch im dritten Viertel gelang es den Unterfranken erst einmal nicht, den Abstand weiter zu verringern - unter anderem deshalb, weil Will Buford und Desi Rodriguez gleich zu Beginn vier Freiwürfe liegen ließen. Ab der 24. Minute nahm die Aufholjagd dann aber konkrete Formen an: Mit einem 9:0-Lauf kam s.Oliver Würzburg auf 56:58 heran.

Die Gastgeber verteidigten jetzt mit deutlich mehr Leidenschaft und Energie, ließen aber im Angriff mehrere Chancen liegen, so dass der SYNTAINICS MBC auch nach dem dritten Abschnitt noch mit 61:65 vorne lag. Mit mehr als 2.000 eigenen Fans im Rücken und einigen spektakulären Aktionen gelang den Hausherren dann aber in den folgenden drei Spielminuten die Wende: Nach zwei Zuspielen von Nano Parodi punktete Abdul-Malik Abu erst mit einem krachenden Dunk und versenkte dann zur Überraschung aller Anwesenden einen Dreier zum 69:69-Ausgleich. Kurz darauf ging Parodi an die Freiwurflinie und brachte s.Oliver Würzburg gut sieben Minuten vor dem Ende zum ersten Mal in Führung (71:69).

Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde die Begegnung zu einem echten Krimi, der erst in den letzten Sekunden entschieden wurde. Auf die Würzburger Führung antworteten die kämpferischen Wölfe mit einem 9:0-Lauf zum 71:78 (35. Minute), zwei Minuten später war der Spielstand aber schon wieder ausgeglichen (81:81). 48 Sekunden vor dem Ende lag der SYNTAINICS MBC dann ein letztes Mal vorne (85:86) - die beiden Freiwürfe von Nikola Rebic waren aber die einzigen Zähler der Gäste in den letzten drei Spielminuten, in denen s.Oliver Würzburg elf Punkte erzielen und damit die Partie für sich entscheiden konnte.

32 Sekunden vor der Schlusssirene sicherte sich Craig Moller nach einem vergebenen Freiwurf von Cameron Hunt den Offensivrebound, wurde gefoult und traf beide Freiwürfe zum 88:86. Beim folgenden Angriff der Wölfe gelang Charles Callison ein Ballgewinn, den er sechs Sekunden vor dem Ende im Fastbreak zum entscheidenden Korbleger nutzte. Und auch bei ihrem letzten Ballbesitz leisteten sich die Gäste einen Ballverlust und mussten foulen, so dass Will Buford mit zwei Sekunden auf der Uhr die letzten beiden Punkte der Partie erzielen konnte.

Weiter geht es für s.Oliver Würzburg bereits am Dienstagabend mit dem letzten Heimspiel der Saison. Sprungball zum Nachholspiel des 30. Spieltags gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg ist um 19 Uhr, Tickets aller Kategorien gibt es im Onlineshop.

 

s.Oliver Würzburg - SYNTAINICS MBC 92:86 (18:27, 25:24, 18:14, 31:21)


Für s.Oliver Würzburg spielten:
Desi Rodriguez 21 Punkte, William Buford 18/1 Dreier, Cameron Hunt 15/2, Craig Moller 11, Filip Stanic 8, Julius Böhmer 5/1, Abdul Malik Abu 5/1, Charles Callison 5/1 (6 Assists), Luciano Parodi 4 (9 Assists), Julian Albus.


Top-Performer MBC:
Nikola Rebic 19/4, Reggie Upshaw 14/1, Jamel Morris 13/1, Goran Huskic 11, John Bryant 9/1 (13 Rebounds).

 

Key Stats:
Freiwürfe 2. Halbzeit:
Würzburg 17 von 24 (71 Prozent) - MBC 4 von 8 (50 Prozent)
Assists: Würzburg 25 - MBC 15
Punkte in der Zone: Würzburg 44 - MBC 32


Stimmen zum Spiel

Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Der MBC spielt guten Basketball, sie haben gute Spieler, gute Systeme und sind eine starke Mannschaft. Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet, vor allem hatten wir nicht genug Energie. Danach war es schwierig, wieder zurückzukommen und die richtigen Besetzungen auf dem Spielfeld zu finden. Deswegen hatten wir Glück, dass wir zurückkommen und den Sieg doch noch holen konnten. Entscheidend war die bessere Einstellung und die größere Energie in der zweiten Halbzeit. Danke an unsere Fans, und ich wünsche auch dem MBC alles Gute.“


Djordje Pantelic, Co-Trainer SYNTAINICS MBC:
„Glückwunsch an Würzburg zum Sieg. Wir haben von Anfang bis Ende dieses Spiels an beiden Enden des Spielfelds mit sehr viel Energie gekämpft. Leider ist es uns nicht gelungen, das Spiel am Ende in die richtige Richtung zu lenken. Entscheidend waren einige kleine Dinge wie unseren Defensivrebounds und schlechte Entscheidungen in der Schlussphase, die zu Ballverlusten geführt haben. Mehr gibt es von meiner Seite dazu nicht zu sagen.“

Foto: Viktor Meshko