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Doug, was war dein persönliches Saison-Highlight?
Doug Spradley: Der erste Spieltag. Wir sind mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet. Und dann hatten wir dieses großartige Spiel gegen die Cuxhaven BasCats. Wir haben mit 51 Punk- ten Vorsprung gewonnen, alles lief rund. Es war schwierig, das noch zu toppen. Ganz klar mein persönlicher Favorit.
Seit letztem Jahr bist du Headcoach der s.Oliver Baskets. Welcher Spieler hat sich in dieser Saison am meisten entwickelt?
Doug Spradley: Einige diskutieren jetzt sicher- lich darüber, aber ich finde, Max Ugrai hat die größten Fortschritte gemacht. Man darf nicht vergessen, dass die anderen Spieler, die wir nach Würzburg geholt haben, schon fertige Spieler wa- ren. Es ist schwierig, auf einen erfahrenen Spieler wie Darren Fenn noch was draufzupacken. Als junger Spieler entwickelte sich Max sehr gut. Er hatte die Saison über viele gute Tage – natürlich auch mal schlechte. Mich hat es sehr beeindruckt zu sehen, wie er kontinuierlich die Leistungsun- terschiede zwischen seinen guten und schlechten Tagen verkleinert hat und immer besser wurde.
In der Beko BBL weht ein ganz anderer Wind. Die Ansprüche an die Spieler sind viel höher. Wird das Training jetzt umgestellt?
Doug Spradley: Das Training wird definitiv ein höheres Level haben, da die Spielerqualität besser sein wird. Hoffen wir jedenfalls...
Die s.Oliver Baskets lieferten eine hervorragende Saison ab. Gibt es dennoch Punkte, an denen du noch Verbesserungsbedarf in der Mannschaft siehst? Doug Spradley: Eine besondere Herausforde- rung ist es, die Mannschaft so zu führen und zu motivieren, dass sie im Spiel von Anfang bis Ende hellwach und zu 100 % konzentriert ist. Wir haben in der vergangenen Saison viele Spiele ge- wonnen, obwohl wir genau das nicht waren. Wir haben unser Potenzial nicht voll ausgeschöpft. An dieser Stelle müssen wir uns definitiv verbes- sern. Ich bin der Meinung, dass wir deshalb hier auch nicht als ProA-Meister sitzen. Vor allem beim Finalspiel waren wir nicht ganz da und ha- ben nur am Ende nochmal aufgedreht. Das war dann aber leider zu wenig. Wenn wir es schaffen, konzentrierter über einen längeren Zeitraum zu spielen, können wir sicherlich mit den anderen Mannschaften in der Beko BBL gut mithalten.
Weisst du schon, wie der Kader für die kommen- de Saison aussieht? Welche Spieler bleiben den s.Oliver Baskets erhalten? Welche gehen?
Doug Spradley: Das ist die magische Frage, die ge- rade jeder stellt. Es ist natürlich von Vorteil, eine Mannschaft zu nehmen, die soeben Erfolg hatte. Andererseits muss man sich auch den veränderten Bedingungen anpassen. Und dazu gehört auch, einen neuen Kader aufzustellen. Doch die Aus- wahl ist sehr schwierig. Es gibt vielleicht Spieler, die man haben möchte, die aber zu viel kosten und bei denen man dann sagen muss: Sorry, es geht nicht! Andere sind wiederum nicht geeignet für die Planung der nächsten Saison. Fakt ist, wir haben mittlerweile sieben Spieler unter Vertrag. Ich fände es gut, wenn wir den einen oder anderen im Kader behalten könnten, aber so ist es halt im Sport. Es ist ein ständiger Wechsel. Wir müssen sehen, dass die Mannschaft gut zusammen harmoniert und unser Budget ausreicht.