Page 47 - emotion_no2
P. 47
Pick and Roll
„Was ist eigentlich ein Pick and Roll?“ Christian Hoffmann erklärt es dir.
Das „Pick and Roll“, zu Deutsch „Blocken und abrollen“, zählt zu den Standard-Spielzügen im Basketball. Es beschreibt eine Situation auf dem Feld mit zwei ballführenden Angreifern und zwei Verteidigern. Häufig sind Guard und Center der jeweiligen Mannschaft für die Taktik entscheidend.
Wie der Name „Pick and Roll“ schon andeutet, besteht der Spielzug aus zwei wichtigen Schritten: Dem Pick – Blocken des Gegenspielers – und dem Roll – Abrollen in Richtung Korb. Der erste Schritt ist das Blocken des Gegenspielers. Der Center stellt einen Block vor dem gegnerischen, verteidi- genden Guard – anders gesagt, er stellt sich ihm in den Weg. Es entsteht eine „Zwei-gegen-Einen“- Situation, die den gegnerischen Center nach außen zwingt. Der angreifende Guard kann jetzt, nah an seinem Mitspieler vorbei, in Richtung des Korbs ziehen.
Der zweite Schritt, das Abrollen, macht der Center nach erfolgreichem Blocken. Dazu dreht (roll) er sich zum Korb, seinem Mitspieler stets zugewandt. Dem gegnerischen Guard versperrt er damit weiter den Weg und er selbst kann sich zum Pass anbieten.
Dieses Spielmanöver vereint zwei unterschied- liche Spielertypen: Den „big man“, der den geg- nerischen Guard blockt, und den schnellen und wendigen Guard, der dadurch Punkte holen kann bzw. den Center in eine gute Anspiel-Position bringt. Als Point Guard (185 cm) spiele ich diesen
Spielzug besonders gerne mit unserem Center Darren Fenn (208 cm), der daraus sowohl zum Korb rollen als auch besonders gut zur Dreier- linie hinaus treten und von außen den offenen Wurf versenken kann (Pick and Pop).
Was kann man als gegnerische Mannschaft gegen „Pick and Roll“ unternehmen? Es gibt einige Manöver, die dem Gegner einen Strich durch die Rechnung machen. Grundsätzlich müssen die Verteidiger den angreifenden Guard daran hin- dern, in Wurfposition zu gelangen – das gelingt mit einer gut funktionierenden Teamkommunika- tion und einer der vier folgenden Strategien.
Der „Belly up“ bezeichnet eine extrem enge Mann- deckung des angreifenden Guards – so hat der Verteidigende die Möglichkeit, am Block vorbei- zukommen. Eine Falle stellt der sogenannte „Trab“-Spielzug den Gegnern. Der verteidigende Guard deckt den angreifenden Blocker. Wenn der angreifende Guard nun zum Korb dribbelt, stehen ihm sein eigener Center und der gegnerische Guard im Weg.
„Show defense“, wie der Name schon sagt, ist das Aufstellen eines zweiten Blocks in Form des ver- teidigenden Centers. Die Folge: Der angreifende Guard muss einen großen Bogen machen, bevor er zum Korb gelangt. Beim „zusätzlichen Mann“ ver- lässt ein weiterer Mitspieler seine Position und hilft am abrollenden Spieler aus. Ziel ist es, einen mög- lichst schwierigen Pass der Gegner zu erzwingen.