TIPOFF - DAS HALLENHEFT DER BASKETS | Playoffs 2024

PLAYOFFS 2024 | Würzburg Baskets vs. FC Bayern München 13 Es war die zweite dicke Überraschung im dritten Spiel der Serie: Darius Perry verwandelte 5,4 Sekunden vor Schluss beim Stand von 80:79 zwei Freiwürfe, und die Würzburg Baskets holten sich durch einen 82:79-Erfolg im Krimi am Mittwochabend den Matchball im Viertelfinale (mehr Fotos auf Seite 25). Die entscheidende Sequenz stand symbolisch für die starke Verteidigung der Heimmannschaft im gesamten Spielverlauf: Ulms Spielmacher Georghino de Paula schaffte es erst kurz vor Ablauf der erlaubten fünf Sekunden, einen Abnehmer für seinen Einwurf zu finden. Trevion Williams musste aus gut acht Metern werfen und verfehlte das Ziel. Der Ball landete von der Vorderkante des Rings in den Händen von Javon Bess, und der ohrenbetäubende Jubel in der Turnhölle kannte nach dem ersten Heimsieg gegen Ulm seit zwölf Jahren keine Grenzen mehr. Knapp zwei Minuten zuvor hatte eben jener Williams ein von den Schiedsrichtern als unsportlich bewertetes hartes Foul an Owen Klassen begangen. Würzburgs Center musste danach minutenlang behandelt werden und konnte nicht mehr weiterspielen. Max Ugrai, mit 14 Punkten zweitbester Würzburger Scorer hinter Zac Seljaas (17), verwandelte die fälligen Freiwürfe in Vertretung von Klassen zur 80:72-Führung. In der Schlussphase der mit zunehmender Spieldauer immer hitzigeren Partie kämpfte sich der Deutsche Meister noch einmal auf 80:79 heran: Erst traf Thommy Klepeisz einen Dreier zum 88:77, dann Trevion Williams sechs Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum 80:79. Nach einem taktischen Foul der Gäste ging Darius Perry (12 Punkte/7 Assists/4 Ballgewinne) an die Linie und traf beide Freiwürfe. Er erhielt für seine Leistung hinterher ein Sonderlob von Headcoach Sasa Filipovsk: „Darius hat ein sehr gutes Spiel gemacht und für die Mannschaft das getan, was ich von ihm erwartet habe.“ Dank einer geschlossenen Teamleistung (fünf Spieler punkteten zweistellig) hatten die Würzburg Baskets auch auf allen anderen Comeback-Versuche des Titelverteidiger jederzeit eine passende Antwort parat, nachdem sie sich durch konzentrierte Verteidigung und gute Ballbewegung in der ersten Halbzeit einen Zehn-Punkte-Vorsprung geholt und die Turnhölle bereits in dieser Phase zum Kochen gebracht hatten. „Es ist der absolute Wahnsinn, was unsere Fans heute wieder abgeliefert und wie sie uns gepusht haben. Nach dem Ausfall von Otis hätte uns wahrscheinlich niemand zugetraut, dass wir noch ein zweites Spiel in der Serie gewinnen. Wir wollen mehr“, sagte Baskets-Kapitän Felix Hoffmann nach seinem ersten Playoff-Heimsieg - der „Würzburg Warrior“ hatte im vierten Viertel den 600. Punkt seiner BBLKarriere zum Zwischenstand von 66:60 erzielt. In der ersten Halbzeit hatte Hoffmann den Spielstand nach einem Offensivrebound auf 32:23 gestellt - 40 Minuten in Spiel drei: Darius "Robocop" Perry traf die entscheidenden Freiwürfe zum Sieg. Foto: Viktor Meshko durch einen 10:0-Lauf übernahmen die Würzburg Baskets in dieser Phase die Führung, die sie hinterher auch nicht mehr hergeben sollten. Zu Beginn der zweiten Halbzeit bauten sie den Vorsprung durch zwei Dreier von Zac Seljaas und Julius Böhmer auf fünfzehn Zähler aus (51:36, 22. Minute). Die Ulmer reagierten nach einer Auszeit mit einem 15:2-Zwischenspurt zum 53:51, die Antwort der Heimmannschaft erfolgte in Form von drei Freiwürfen von Isaiah Washington (12 Punkte/6 Assists) und einem Dreier von Javon Bess (13 Punkte/12 Rebounds) aber prompt. Eine ähnliche Sequenz sahen die Zuschauer auch im Schlussabschnitt: Ulm kam auf 66:64 heran, dann versenkten Washington und Bess zwei Dreier zum 72:64. Kurze Zeit später bestraften die Baskets zwei unsportliche Fouls der Ulmer innerhalb von 79 Sekunden von der Freiwurflinie. Statistisch gesehen machten die Freiwürfe in diesem engen Spiel auch den Unterschied aus: Würzburg traf 18 von 20 (90 Prozent) und damit drei mehr als Ulm (15 von 21 / 71 Prozent). GANZ ENGE KISTE IN SPIEL DREI STATISTIK WÜRZBURG BASKETS 82 RATIOPHARM ULM 79 (20:18, 24:16, 20:23, 18:22) Für die Würzburg Baskets spielten: Zac Seljaas 17 Punkte/3 Dreier, Max Ugrai 14/1, Javon Bess 13/2 (12 Rebounds), Isaiah Washington 12/3 (6 Assists/2 Steals), Darius Perry 12 (7 Assists/4 Steals), Owen Klassen 7, Felix Hoffmann 4, Julius Böhmer 3/1, Collin Welp. DIE WÜRZBURG BASKETS LASSEN KEIN ULMER COMEBACK ZU UND GEWINNEN DEN VIERTELFINALKRIMI KNAPP MIT 82:79

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